Gibt es bald Internet aus der Laterne?
Gemeinderat ließ sich über alternative Ideen zur W-Lan-Versorgung informieren - Drei mögliche Standorte - Intelligente Straßenbeleuchtung verspricht grenzenloses Surfen

Die neuen "Smight"-Laternen sind auch optisch ein Hingucker. Archivfoto: A. Dorn
Von Thomas Seiler
Wilhelmsfeld. Kommen die in Schönau bereits installierten Smight-Leuchten - dort nicht nur hinter vorgehaltener Hand nach dem Bürgermeister auch "Zeitlers Wunderlampen" genannt - auch in den Luftkurort? Auf alle Fälle stellten Kommunalberater Willi Parstorfer und Timo Janzer von der EnBW Baden-Württemberg dem Gemeinderat die gesamte Produktpalette des Unternehmens vor. Ziel war es, den Wissensdurst des Gremiums zu befriedigen und ihm Konzepte für eine kostenfreie Wlan-Versorgung im Bereich der Odenwaldhalle und weiterer öffentlicher Räume an die Hand zu geben.
Und zu dieser Konzeption gehört eben die von der EnBW entwickelte intelligente Straßenbeleuchtung, die in dem 6,30 Meter hohen Smight-Base-Tower neben der Beleuchtung auch Umweltsensorik wie Kamera, E-Mobilität und öffentliches Wlan vereinigt.
Neben dem Base-Tower käme aus der Sicht Parstorfers auch das "Air Streetlight", also ein Wlan-Nachrüstsatz für bestehende Lichtmasten, oder eine "Slim"-Version in Frage. Auf alle Fälle sollte eine Umstellung neben dem öffentlichen Wlan auch die sensorischen Möglichkeiten und die E-Mobilität nicht ausschließen. Drei mögliche Standorte stellte er dazu vor. Zum einen das geforderte Gebiet bei der Odenwaldhalle und der Christian-Morgenstern-Schule. Hier erkannte er sogar bei sehr guten Abdeckungen zwei Möglichkeiten, nämlich sowohl die mittlere Ebene beim Rizal-Park als auch die untere mit dem Parkplatz.
Bei letzterer ließe sich sogar die vorhandene Straßenlaterne durch einen 4,80 Meter hohen Smight-Base-Tower austauschen. Der Vorteil dabei: die problemfreie Schaffung von zwei Parkplätzen für Elektrofahrzeuge und die Eigenleistung des Bauhofes bei der Schaffung des Fundaments. Als weitere Standorte nannte der Kommunalberater das Areal beim Rathaus und der dortigen Bushaltestelle, ferner im oberen Bereich die Kreuzung, an der die Tankstelle liegt und es einerseits Richtung Altenbach und andererseits zum Unterdorf und nach Altneudorf geht.
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Welchen Nutzen haben die Bürger und die Gemeinde selbst von einem öffentlichen Wlan? So lautete natürlich eine der ersten Fragen aus den Reihen des Gemeinderats. Parstorfer nannte für jeden die schnelle und einfache Anmeldung, eine dreißig Tage gültige Registrierung in allen Smight-Netzwerken sowie das uneingeschränkte Surfen. Seine weiteren Argumente gefielen insbesondere Bürgermeister Christoph Oeldorf: ein individuelles Anpassen des Authentifizierungsprozesses an das offizielle Erscheinungsbild der Kommune, die Gewährleistung eines einheitlichen Außenauftritts und nicht zuletzt auch die Störerhaftung durch Smight und die optionale Einbindung von Handel und Gewerbe.
Eines verschwieg Parstorfer am Ende seines Power-Point-Vortrags ebenfalls nicht. Auch wenn der Griff in den Fördertopf erfolgreich verläuft - für das Einstiegspaket, eine EnBW AC Ladestation 3.0, kommen auf die Gemeinde Kosten von rund 8000 Euro zu.
Da die Gemeinderäte noch in der Findungsphase stecken, ging es ihnen deshalb vermehrt um den Wirkungsgrad. Demnach können sich bis zu 250 Nutzer im Hotspot einwählen, versicherte Janzer. Auf die Odenwaldhalle bezogen, hieße dies allerdings: nur außerhalb des Gebäudes. Die Gefahr des Datenmissbrauchs durch Schüler, die in diesem Zusammenhang Siegfried Reinhard von der Bürgergemeinschaft Wilhelmsfeld (BGW) erkannte, entkräftete Janzer dahingehend, dass sich dies für den Schulbetrieb begrenzen lasse.



