Umstrittenes Sportzentrum Süd

Eppelheim gibt grünes Licht für SVS-Erweiterung

Technischer Ausschuss stimmte für Rodungspläne - Gremium der Hopfengemeinde übertrug Thema an Gemeinderat

12.07.2019 UPDATE: 13.07.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

Direkt am Hardtwald spielt der Fußballzweitligist SV Sandhausen. Doch der Platz reicht nicht für die Profis und die Jugend. Foto: Hebbelmann

Eppelheim/Sandhausen. (agdo) Nicht nur im Technischen Ausschuss der Hopfengemeinde war der Bebauungsplan "Sportzentrum Süd" in dieser Woche Thema: "Der SV Sandhausen ist an die Gemeinde Sandhausen herangetreten und hat beantragt, die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Errichtung von zwei weiteren Trainingsplätzen zu schaffen", sagte Bürgermeisterin Patricia Rebmann in der jüngsten Sitzung des Technischen Aussschusses in Eppelheim. Die Sportplätze sollen der Nachwuchsförderung beim SV Sandhausen (SVS) dienen. Zudem sollen rund 140 Parkplätze entstehen. Die Fläche soll eine Größe von etwa 2,5 Hektar haben.

Allerdings sollen für das Vorhaben über zwei Hektar Wald des Schutzgebiets Schwetzinger Hardt gerodet werden. Das Gebiet wird von Spaziergängern, Hundebesitzern, Fahrradfahrern und Kindern als Erholungsgebiet genutzt. Auch die Tier- und Pflanzenwelt ist hier zu Hause.

Die Gemeinde Sandhausen hatte die Stadt Eppelheim zur Abgabe einer Stellungnahme im Rahmen der "Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange" gebeten. Und so landete das Thema nun in Eppelheim auf dem Tisch. Mit dem Bau der zwei Trainingsplätze soll der Forderung der Deutschen Fußball Liga (DFL) entsprochen werden, wonach der SVS eine ausreichende Anzahl von Trainingsplätzen im Nachwuchsbereich bereitstellen muss. Damit der SVS die Fußballplätze bauen kann, muss der Flächennutzungsplan von der Freiraumfläche "Wald" in eine "Sport- und Freizeitfläche" geändert werden.

Eigentlich habe das Vorhaben mit der Stadt Eppelheim nichts zu tun, sagte Trudbert Orth (CDU). Wenn die Gemeinde Sandhausen es so umsetzen möchte, dann solle sie es mit den Fachbehörden abstimmen. Gesamtpolitisch sei es so, dass, wenn Wald weggenommen werde, Ausgleichsflächen geschaffen werden müssen.

Anderer Meinung war Christa Balling-Gündling (Die Grünen): Das gehe Eppelheim sehr wohl etwas an, sagte sie, denn nicht wenige Eppelheimer gingen dort in den Wald und nutzten ihn zur Erholung. Auch aus anderer Sicht habe sie Bedenken, so Balling-Gündling: Denn dort im Wald habe die Tier- und Pflanzenwelt ein Zuhause. "Wir können dem so nicht zustimmen", bemerkte Balling-Gündling.

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Der SPD war es wichtig, dass - sollten die Trainingsplätze und der Parkplatz umgesetzt werden - dafür Ausgleichsmaßnahmen geschaffen werden, weil die Rodung von Wald Auswirkungen auf das Klima hat. Die Eppelheimer Liste meinte, dass man die ökologischen Aspekte den Fachbehörden überlassen sollte.

Den Eppelheimern entstehen durch die Änderung des Flächennutzungsplanes keine unmittelbaren Kosten, die Arbeit des Nachbarschaftverbands wird über die Umlage seiner Mitglieder finanziert. Bei vier Nein-Stimmen votierte der Technische Ausschuss in Eppelheim für die Änderung des Flächennutzungsplans zur Aufstellung des Bebauungsplans "Sportzentrum Süd".

Ort des Geschehens

Im Technischen Ausschuss von Sandhausen dagegen war das Thema schnell abgehakt. Weil das Vorhaben in der Region so kontrovers diskutiert werde, schlug Bürgermeister Georg Kletti vor, es voll und ganz dem Gemeinderat zu übertragen. Diesem Vorschlag stimmte der Ausschuss einhellig zu.

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