"Umgehungsstraße jetzt" in Hirschberg

173 Unterschriften in drei Stunden

SPD zufrieden mit Aktion für Umgehungsstraße - Übergabe an Bundesverkehrsminister geplant

08.10.2018 UPDATE: 09.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

SPD-Vorstandsmitglied Sylvia Grüll (M.) und Vorsitzender Rüdiger Kanzler freuten sich, hier vor dem Edeka in Großsachsen, über die Unterschriftenbereitschaft der Bürger. Foto: Dorn

Von Günther Grosch

Hirschberg. Es ist ein Thema, das die Leutershausener ebenso bewegt wie die Großsachsener und ihnen seit Langem unter den Nägeln brennt. Auf breite Zustimmung und Bereitschaft zur Unterschrift in beiden Ortsteilen stieß am Samstagvormittag aus diesem Grund auch die Aktion "Umgehungsstraße jetzt" des SPD-Ortsvereins.

Gut drei Stunden standen Vorsitzender Rüdiger Kanzler, Fraktionsvorsitzender Thomas Scholz, und Vorstandsmitglied Sylvia Grüll vor den beiden Edeka-Einkaufsmärkten Zeilfelder und Kuzu und zeigten sich nach Auszählung der Listen "mehr als zufrieden".

Auch CDU-Wähler unterzeichneten

85 Frauen und Männer erklärten sich in Leutershausen mit dem Anliegen solidarisch. In Großsachsen, das von dem innerörtlichen Durchgangsverkehr auf der B 3, von Lärm- und Abgasbelastung am stärksten betroffen ist, waren es unter dem Strich sogar 88 Unterschriften in knapp drei Stunden. Was alle Beteiligten nicht nur als "erfreulich" werteten, sondern zugleich "zum Weitermachen" animiert.

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"Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, führen das hohe Verkehrsaufkommen sowie die Straßen- und Ampelsituation in Großsachsen bei Autofahrern wie Fußgängern zu Ärger wegen Staus, Wartezeiten und gefährlichen Situationen", schilderte Kanzler gegenüber der RNZ das Dilemma.

Bei einer Verkehrszählung der SPD Hirschberg im Juli habe man in Groß-sachsen an der B 3 auf Höhe des Kriegerdenkmals von 6 Uhr morgens bis 20 Uhr abends sage und schreibe 14.964 Fahrzeuge gezählt, ergänzte Scholz. In der Breitgasse nahe der Kreuzung an der Landstraße waren es im gleichen Zeit-raum 8171 Fahrzeuge.

Sie seien zwar CDU-Wähler: "Aber für diese Sache unterschreiben wir auch bei der SPD", solidarisierte sich ein Großsaasemer Ehepaar. Zumal Kanzler ankündigte, nach weiteren Unterschriftenaktionen in Cafés und anderen öffentlich zugänglichen Orten demnächst mit den Listen bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in Berlin vorstellig zu werden.

Das Ganze sei "viel zu lange verschlafen worden", kritisierten etliche Bürger namentlich auch Hirschbergs ehemaligen Bürgermeister Werner Oeldorf und Teile der seinerzeit "mitblockierenden CDU".

Andere malten zusätzlich das Schreckensszenario eines Lkw-Unfalls am Kreisel und damit die Blockierung der Straße vor dem Ortseingang an die Wand: "Dann steht der Kollaps komplett vor der Tür."

Auch wenn er die Verwirklichung des Anliegens wohl selbst nicht mehr erleben werde, leiste er seine Unterschrift dennoch "gerne in der Hoffnung, dass meine Enkel davon profitieren", griff ein 85-Jähriger zum Kugelschreiber. Auslöser der Aktion war - nicht zuletzt mit Blick auf die Kommunalwahl im kommenden Jahr - vor einigen Monaten eine Umfrage der Genossen unter den Hirschbergern gewesen, was sie bewegt und bei welchen Problemen sie "der Schuh am meisten drückt", so Scholz. Klarer Spitzenreiter damals: die Verkehrsproblematik.

Anderswo baue man für 300 Einwohner eine Umgehungsstraße: "Warum geht das in Hirschberg nicht?", äußerten viele Bürger darüber ihr Unverständnis. "Wir bleiben mit Blick auf die Entlastung der Verkehrssituation durch die geforderte Umgehungsstraße westlich von Großsachsen am Ball", versprach das SPD-Trio unisono.

Alles sei durchsetzbar, wenn "nur genügend Druck dahinter sitzt", bestärkte ein Neubürger aus dem "Sterzwinkel" die Genossen in ihrer Absicht: "Nicht nachlassen, dranbleiben."

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