Sturmtief-Schäden

Viele Bäume in der Region hielten "Burglind" nicht stand

Das Sturmtief bescherte den Feuerwehren in der Region viel Arbeit - Baugerüst drohte umzustürzen - Überflutete Straßen

03.01.2018 UPDATE: 04.01.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 22 Sekunden

In Neckargemünd stürzte am Kastanienberg ein Baum auf ein Haus und beschädigte das Dach. Fotos: Priebe

Von Benjamin Miltner und Christoph Moll

Region Heidelberg. Die Region erlebte am gestrigen Mittwoch einen stürmischen Morgen. Tief "Burglind" bescherte den Feuerwehren rund um Heidelberg jede Menge Arbeit. Die Schäden im Überblick:

In Neckargemünd stürzte am Kastanienberg ein Baum auf ein Haus und beschädigte das Dach. Die Feuerwehr war mit dem Technischen Hilfswerk mehrere Stunden lang beschäftigt, um mithilfe der Drehleiter den Baum zu beseitigen und das beschädigte Dach zu sichern. An der großen Kreuzung an der Friedensbrücke musste eine vom Sturm verdrehte Ampel repariert werden. Im Stadtteil Waldhilsbach kämpfte die Feuerwehr wie schon an Silvester gegen Wasser - allerdings stammte es nun nicht vom Forellenbach, sondern strömte von Hängen in Häuser. In der Spitze waren über 30 Wehrleute von 8 bis 14.30 Uhr im Einsatz, sagte Mario Horvath von der Feuerwehr.

In Bammental hatte die Feuerwehr 13 Einsätze, berichtete Kommandant Timo Winkelbauer. Der erste war der größte: In der Oberdorfstraße hatte eine Böe ein Baugerüst von einer Hauswand gelöst. Mit Unterstützung der Drehleiter der Meckesheimer Feuerwehr wurde das Gerüst abgebaut. Währenddessen wurde die Wehr zu umgefallenen Bäumen, umgewehten Bauzäunen im Neubaugebiet und herausgespülten Gullideckeln gerufen.

In Gaiberg drang Wasser in den Kindergarten "Bergnest" ein. Wie Feuerwehrkommandant Peter Klehr berichtete, "drückte" das Wasser durch einen Ablauf in den Speiseraum. Die Feuerwehr saugte das Wasser auf. Nun müsse man abwarten, ob alles trocknet oder ob sich der Korkboden ablöst, sagte Bürgermeister Klaus Gärtner. Der Kindergarten soll aber wie geplant am kommenden Montag wieder seinen Betrieb aufnehmen.

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In Schönau waren die Floriansjünger ebenfalls mehrfach gefragt. An der Kreisstraße Richtung Grein waren gegen 9 Uhr zwei große Bäume auf die Fahrbahn gefallen. Nach anderthalb Stunden hatten die knapp 30 Einsatzkräfte aus Schönau mit ihren Kollegen aus Darsberg und Grein die Stämme zersägt und von der Straße geräumt. Um 11.30 Uhr fiel auf derselben Strecke dann ein dritter Baum und blockierte erneut die Greiner Straße, so Kommandant Hans-Peter Wey.

In Wilhelmsfeld hielten zwei Bäume am Hexenbesen ebenfalls den Sturmböen nicht stand und fielen kurz vor 9 Uhr zu Boden. Die Feuerwehr rückte mit 16 Mann aus und sperrte den Bereich ab, überließ das Räumen der Einsatzstelle aber der Forstwirtschaft. "Die Bäume fielen auf einen Forstweg, es lag keine direkte Behinderung oder Gefahr in Verzug vor", erklärte Kommandant Denis Bertich. Anders hätte es sich wohl mit den drei über 100 Jahre alten Buchen am Hexenbesen verhalten. Diese waren von einem Brandkrustenpilz befallen und Ende November gefällt worden - wer weiß, ob sie den Sturm "Burglind" überlebt hätten ...

In der übrigen Region blieb es bei kleineren Schäden. In Lobbach stürzte gegen 9 Uhr ein großer Baum auf den Weg zwischen Lobenfeld und Waldwimmersbach und musste von der Feuerwehr beseitigt werden, wie Bürgermeister Edgar Knecht berichtete. Außerdem füllte sich das Rückhaltebecken Richtung Haag. In Leimen blieb es bei einem Einsatz in der Konrad-Adenauer-Straße. Hier drohte ein Baum auf ein Haus zu stürzen, berichtete Stadtbrandmeister Armin Nelius. Ähnliches erzählte Einsatzleiter Wilfried Braun aus Dossenheim. Die Feuerwehr sicherte "Im Linsenbühl" kurz vor 13 Uhr mit zwölf Mann einen teilweise entwurzelten Baum und zersägte ihn, bevor er auf eine Garage fallen konnte.

In Sandhausen kippte, so der stellvertretende Kommandant Jörn Waldschmidt, ein Baum in der Hauptstraße ebenso um wie ein Bauzaun in Bruchhausen. In Mauer musste die Feuerwehr im Kleewiesenweg einen Baum beseitigen, der sich bedrohlich neigte, so Kommandant Tobias Braun. In Eppelheim wurde die Feuerwehr laut Kommandant Uwe Wagner zu einem schiefen Baum in die Uhlandstraße gerufen. Die Wiesenbacher Feuerwehr beseitigte auf der L 532 Richtung Lobenfeld einen umgestürzten Baum und half dabei, die überflutete Straße und Wege bei Langenzell zu räumen, so Kommandant Michael Fanz.

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