St. Leon-Rot

Die Zeitung wird zum Unterrichtsfach

Startschuss für "Schüler machen Zeitung" am Privatgymnasium St. Leon-Rot - Sechs Schulen in der Region machen mit

10.01.2018 UPDATE: 11.01.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden

Vier Wochen lang wird die RNZ jetzt von den Neuntklässlern des Privatgymnasiums intensiv studiert. Gestern war der Startschuss, auch in anderen Schulen. Foto: Verena Bader

St. Leon-Rot. (oé) Eine Tasse heiße Schokolade oder Tee, eine frisch gebackene Waffel und natürlich die aktuelle RNZ - fertig war das gemütliche Zeitungsfrühstück, mit dem gestern Vormittag am Privatgymnasium St. Leon-Rot die vierte Runde des Projekts "Schüler machen Zeitung" begann. Rund 90 Schüler hatten sich dazu im Foyer der Schule versammelt und blättern eifrig in der Zeitung, die sie in den kommenden vier Wochen an ihre Schule geliefert bekommen. So lange wird die Tageszeitung jetzt wieder Unterrichtsthema sein - und zwar nicht nur am Privatgymnasium St. Leon-Rot, sondern auch an fünf weiteren Schulen: der Albert-Schweitzer-Schule, der Bertha-Benz-Realschule, der Gerbersruhschule und dem Ottheinrich-Gymnasium in Wiesloch sowie an der Kraichgauschule in Mühlhausen. Insgesamt zwölf Klassen mit knapp 270 Schülern haben sich diesmal angemeldet.

Ziel des gemeinsamen Projekts von Sparkasse Heidelberg, Medienagentur "Promedia Wolff" und RNZ ist es, jungen Menschen bei der Orientierung in der modernen Medienwelt zu helfen, ihnen Lust aufs Lesen zu machen und ihnen mehr Medienkompetenz zu vermitteln. Gerade die Tageszeitung spielt dabei nach Meinung von Ulrich Müller, dem Schulleiter des Privatgymnasiums, eine wichtige Rolle. "Sie hat den Vorteil, nicht beliebig zu sein", sagt der Pädagoge. Aus seiner Sicht verdient das Medium Zeitung deshalb "mehr Aufmerksamkeit", gerade bei den Schülern. Diese könnten die Zeitung eigentlich "gar nicht hoch genug schätzen", findet der Schulleiter.

Er eröffnete das Zeitungsfrühstück mit einigen Begrüßungsworten, bevor es hieß "Bühne frei" für zwei kleine Aufführungen, welche die Schüler vorbereitet hatten. Zunächst zeigten sie die Begegnung zweier "Medienwelten" in einer kleinen Cafébar. Am einen Tisch sitzt ein eifriger Zeitungsleser, am anderen sind es zwei Geschäftsleute mit ihren Tablets und Laptops. Bald kommt ein munterer Dialog zustande - und siehe da: Die Zeitung kann durchaus mithalten. Sie braucht weder Maus noch Tastatur, wiegt nur 200 Gramm und funktioniert auch ohne Strom ("Man nennt es blättern"). Sogar eine Spielekonsole ist eingebaut, das Kreuzworträtsel nämlich. Gemeinsames Fazit: "Überragend." Viel Applaus gab es für die Akteure auf und hinter der Bühne (Jonas Henhapl, Marc Höltkemeier, Jonas Gerstl, Jonas Ballreich, Daniel Kleiser und Lukas Eberle sowie für Christian Breyer und Philip Schönfelder an der Tontechnik).

Auch Emma-Luise Hartlieb und Hannes Rahner machten ihre Sache toll: Ihr Poetry-Slam (ein Poesiewettstreit) setzte sich lustig und auch ein bisschen kritisch mit dem Thema Zeitung auseinander. "Poetry-Slam ist an unserer Schule ein großes Thema", erzählte Hannes Rahner der RNZ. "Vor zwei Jahren gab es hier einen Poetry-Slam-Wettbewerb. In diesem Jahr soll es das wieder geben."

Nach so viel "Theorie" begann dann die Praxis mit ausgiebiger Zeitungslektüre und mit vielen Fragen rund um das Thema Zeitung, die der anwesende RNZ-Redakteur nach Kräften zu beantworten suchte - zum Beispiel zur Nachhaltigkeit des Produkts Zeitung (das RNZ-Papier ist zu 90 oder 95 Prozent Recyclingpapier) oder zur Vermeidung von Druckfehlern (hier gilt das Vier-Augen-Prinzip beim Korrekturlesen, trotzdem schlägt der "Druckfehlerteufel" leider immer wieder zu). Die interessierten Schüler wollten auch wissen, woher die kleinen Löcher am Fuß der Seiten kommen (nach dem Schneiden werden die Bogen von kleinen Nadeln zusammengehalten, bevor sie in der Falzmaschine zur Zeitung gefaltet werden).

Auch interessant
270 Schüler machen Zeitung: Unterrichtsprojekt geht in die vierte Runde
Wiesloch: Schüler machen wieder Zeitung

Aber das war erst der Anfang einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Medium Zeitung, die nun in den kommenden Wochen folgen wird. Dazu gehört auch, selbst zu recherchieren und zur Feder zu greifen. Die Artikel der jungen Nachwuchsjournalisten werden dann in der RNZ zu lesen sein - vor allem in einer eigenen Beilage, die im Frühjahr erscheint.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.