"Ultramaryn" gewinnt knapp
Beim Finale der zweiten Auflage im Palatin entschied das Publikum per Applaus.

Von Hans-Joachim Of
Wiesloch. "So eine große Bandbreite wie beim Song-Contest habe ich bislang noch nicht erlebt", hatte Jury-Mitglied und Session-Mitbegründer Harry Schubkegel nach den beiden Vorrunden resümiert. Zehn junge Künstlerinnen und Künstler und Bands aus der Region hatten sich Anfang Mai bei der zweiten Auflage des Wettbewerb des Wieslocher Song-Contest beworben. Vier erreichten das Finale. Am vergangenen Samstag sorgten diese im Staufersaal des Palatins in Wiesloch vor begeistertem Publikum mit ausschließlich eigenen Songs für eine spannende Endrunde.
Das aus Karlsruhe stammende Duo "Ultramaryn" mit Mareike Berg (Gesang/Keyboards) und Dave Büchner (Drums), das deutschsprachigen Alternative-Pop bietet, gewann knapp. Die beiden lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Singer/Songwriterin Elisabeth Feuerstein alias Liz Silex aus Mannheim. Letztlich reichte ein hauchdünner Vorsprung.
Platz drei erreichte die vierköpfige Hockenheimer Punk-Rock-Formation "Trip To Paradise" und auf dem vierten Rang landete die erst 17-jährige Magdalena Schaust aus Dielheim. Sie alle durften am Ende der zweistündigen Show von Andrea Michels Preisgelder in Empfang nehmen. Die Leiterin des Kulturamtes Wiesloch hatte den Wettbewerb wie schon bei den Vorrunden moderiert.
Als erste Formation ging "Trip to Paradise" aus Hockenheim auf die Bühne. Die Musiker, allesamt um die 30 Jahre alt, mit Frontmann Daniel "Dougie" Jasinski, Drummer Fabian Müller, Bassist Dennis Franz und Gitarrist Felix Zech lieferten eine energiegeladene, leidenschaftliche Performance. Die Songs "Still Right", "Fate" und "Pretty Little Thing" wurden lautstark bejubelt und machten Lust auf mehr.
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Mit der 20-jährigen Sängerin und Gitarristin Liz Silex aus Mannheim war eine Künstlerin auf der Bühne, die durch ein überwältigendes Voting des Publikums den ersten Vorentscheid gewonnen hatte. Auch beim Finale punktete sie mit Liedern wie "Easier On Me", "Chocolate Cake" oder "Possibility". Mit harmonischer Stimme und perfektem Gitarrenspiel im Stile von Amy MacDonald nahm sie Jury und Publikum gefangen.
Von Newcomerin Magdalena Schaust, die mit Gitarre und glockenheller Stimme ihre Stücke "Going To End", "How Am I Gonna Win" und "I’ll Be Alright" vorgetragen und den Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hatte, darf man in Zukunft noch viel erwarten. "Du machst das wunderbar und dein Weg hat gerade erst begonnen", lobte die Jury ihren tollen Vortrag.
Letztlich musste das "Applausometer" im Saal über die ersten beiden Plätze entscheiden. Und so eroberte "Ultramaryn" um die Popakademie-Künstlerin Mareike mit Synthie-Pop im Stil der 80er Jahre das Publikum. "Gegen die Wand", "Konserven" und "Tiefsee" wurden mit viel Rhythmus vorgetragen, wobei Schlagzeuger Dave das perfekte Soundgerüst lieferte. "Das klingt ja fast wie Neue Deutsche Welle und einer Band namens Ideal", merkte Jurymitglied Angie Taylor lachend an. Letztlich hatten alle Finalistinnen und Finalisten des Wieslocher Songcontests – und bislang unentdeckten Talente – aufgezeigt, wie viel künstlerisches Potenzial in ihnen steckt.