Bunt ging es zu beim Wieslocher Sommertagszug. Foto: Pfeifer
Wiesloch. (hds) Der Winter hatte sich längst verzogen, als sich die über 300 bunt kostümierten Kinder in brütender Hitze an der Schillerschule auf ihren Rundweg zum Wieslocher Sommertagszug machten, um die kalte Jahreszeit zu verbannen. Mit dabei: die Schiller- und Merianschule, eine Abordnung der Jugendfeuerwehr Wiesloch und ein Luftballons schwingendes Grüppchen des Kindergartens "Pusteblume". Nach der bestens organisierten Aufstellung im Schulhof ging es fröhlich eine halbe Stunde lang durch die Innenstadt, musikalisch begleitet vom Kurpfälzer Fanfarenzug an der Spitze und der Stadtkapelle Wiesloch, deren Mitglieder sich in die Mitte des bunten Zuges eingereiht hatten.
Hier tummelten sich als Frösche, Bienen, Schmetterlinge, als Bäckergruppe und Blumenkinder verkleidete Knirpse, die es sich nach dem Umzug nicht entgehen ließen, im Schillerpark die Verbrennung der "Winterbutze" mit anzuschauen. Im Park selbst galt es an diesem Tag, ein schattiges Plätzchen zu ergattern, Sonnenbrillen gehörten zur Standardausrüstung. "Wir haben mal wieder Glück mit dem Wetter", freute sich der Leiter der Schillerschule, Dietmar Leder.
Stefan Knopf vom Verkehrsverein Wiesloch und Oberbürgermeister Dirk Elkemann hatten es übernommen, die zahlreichen Besucher zu begrüßen. Zunächst wurden gemeinsam das bekannte "Strih, Strah, Stroh" und "Winter ade" gesungen. Das Ensemble des Cha-Cha-Clubs präsentierte ein paar flotte Tänze und auch die Kleine Garde der KG Blau-Weiß hatte es sich nicht nehmen lassen, an dem nachmittäglichen Spektakel teilzunehmen. "Wir danken allen, die sich für die heutige Veranstaltung engagiert haben", so Elkemann in Richtung Kinder und Lehrer.
Der Oberbürgermeister, unterstützt von Meinrad Singler von der Verwaltung, durfte dann noch eine besondere "Amtshandlung" vollziehen. "Wir wollen den Scheithauer-Brunnen aus seinem Dornröschenschlaf erwecken", kündigte der Rathauschef an. Der Brunnen, an der nördlichen Stirnseite des Schillerparks gelegen, hatte über mehrere Jahre hinweg seine sprudelnden Aktivitäten einstellen müssen. "Wir als Stadt mussten sparen und hatten ihn abgestellt", informierte OB Elkemann. Dank der Firma "Paedifarm" und deren finanzieller Unterstützung und mithilfe eines weiteren Unterstützers sei es jetzt gelungen, zumindest für die kommenden drei Jahre den Betrieb zu sichern. Seitens des städtischen Bauhofs waren die entsprechenden Vorarbeiten geleistet worden; unter anderem wurden die Pumpen überholt und an manchen Stellen das Becken rund um den Brunnen selbst abgedichtet.
Los ging es mit einem beherzten Druck auf einen von der Feuerwehr angebrachten roten Knopf: Wie beim Raketenstart zählte Elkemann von zehn an rückwärts – und es sollte klappen: Wasser marsch! Nach rund sechs Jahren sprudelt er nun also wieder, der Scheithauer-Brunnen.