Der Winter leistete eiskalten Widerstand (plus Fotogalerie)
25 Jahre lang hatte es keinen Schnee gegeben - Doch das konnte die Frühlingsboten nicht aufhalten

Bunte Frösche, dicke Jacken: Die Austreibung des Winters war beim Sommertagszug zwischen Marktplatz und Gartenschaugelände dringend nötig. Foto: Lenhardt
Von Stefan Kern
Hockenheim. Rund 800 Kinder machten sich am Wochenende auf den Weg, um den Winter zu vertreiben. Und der wehrte sich ausnahmsweise mal. Schnee gab es beim Sommertagszug schon lange nicht mehr. Es war kalt. Ein eisiger Wind wehte. Und anstatt zartem Frühlingsgrün gab es weiße Dächer. Doch die Kinder schien das nicht zu entmutigen. Auch wenn alles nach Winter aussah, stand für den sechs-jährigen Ben der Erfolg des Sommertagszugs außer Frage: "Der Winter hat keine Chance."
Und auch die siebenjährige Charlotte war sich sicher, dass es bei so vielen Kindern gelingen müsste, den Winter zu vertreiben. Eine Überzeugung, die der Geschäftsführer des Hockenheimer Stadtmarketings, Tobias Nolting, teilte: "Gegen eine so fröhliche und bunte Kinderschar kommt der Winter am Ende doch nicht an." Und immerhin hätten die Kinder nun eine echte Aufgabe. Ein Sommertagszug bei Schnee gab es laut dem Bürgermeisterstellvertreter Fritz Rösch das letzte Mal vor einem Vierteljahrhundert.
Aber auch damals hätten es die Kinder geschafft, dem Winter den Garaus zu machen. Der Frühling komme vielleicht etwas später als gewohnt, aber dafür mit Wucht. Und wie schön das dann sein wird, zeigten die Kinder der Kindergärten und Grundschulen in ihren farbenfrohen Zugnummern. So viele Sonnen, Herzen, Schmetterlinge, Blumen, Marienkäfer und Frösche ließen keinen Zweifel daran, dass die Tage des Winters gezählt sind. Sogar die kleinen Eisprinzen und -prinzessinnen mussten eingestehen, dass es mit Väterchen Frost nun gut ist für dieses Jahr.
Eine Botschaft, die die Kinder vom Marktplatz bis ins Gartenschaugelände auch lautstark sangen. Unterstützt wurden sie dabei von vier jahreszeitlichen Motivwagen sowie vom Fanfarenzug Hockenheim, dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Brühl und den "Woghaislä Fudiggl". Gut gelaunt und im richtigen Rhythmus zogen die Frühlingsverfechter ins Gartenschaugelände, wo der große Schneemann verbrannt wurde.
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Ein Spektakel, das Wirkung zu haben schien. Kein Kind glaubte mehr daran, dass es mit dem Winter noch lange dauern wird. Der sechs-jährige Lucas war sich sicher, dass der Frühling nur noch ein paar Tage auf sich warten lässt. Recht könnte er haben. Mitte der Woche soll es schon wieder wärmer werden.















