Jetzt kam Besuch aus Stuttgart
Petitionsausschuss des Landtags besichtigte Haus von Barbara Smolik - Gitterrost könnte Problem lösen

Vertreter der Medien, des Landtags, der Behörden und der Gemeinde kamen alle zu Barbara Smolik (Mitte) nach Waldwimmersbach.
Von Agnieszka Dorn
Lobbach-Waldwimmersbach. Gleich zu Beginn machte Barbara Smolik eines deutlich: Sie bedauere, dass man auf diese Weise zusammenkomme, um das Problem zu lösen. Sie hätte sich eine einvernehmliche Lösung gewünscht, ohne den Petitionsausschuss des Landtags in Stuttgart einschalten zu müssen. Das sagte die 72-Jährige im Ratssaal des Rathauses. Dort stattete der Petitionsausschuss der Rentnerin sowie der Gemeinde einen Besuch ab.
Die RNZ hatte über das Problem der 72-jährigen Waldwimmersbacherin vor etwa einem Jahr berichtet: Weil der Abflussschacht vor Barbara Smoliks Haus in der Hauptstraße, die zugleich eine Landesstraße ist, in Waldwimmersbach durch Schneematsch verstopft wird, kann das Schmelzwasser nicht abfließen. Es bildet sich eine Pfütze vor dem Haus und das Wasser wird von den vorbeifahrenden Autos - derzeit fahren auf der Hauptstraße etwa 4900 Fahrzeuge täglich - an das Haus gespritzt. Das zerstört nach und nach das Gebäude, das Smoliks Eltern 1919 kauften.
Dabei waren die Behörden nicht untätig: Vor etwa zehn Jahren wurde aufgrund des Problems schon der Ablaufschacht vor dem Haus Smoliks vergrößert; vor noch längerer Zeit hatte man bereits Gitterroste entlang der Straße installiert. Die Maßnahmen reichen allerdings nicht aus, das Wasser sammelte sich weiterhin an einem Punkt vor Smoliks Gebäude. 2006 habe sie die Behörden gebeten, den Gitterrost entlang des ganzen Anwesens verlängern zu lassen, sagte Barbara Smolik bei der Sitzung nun. Sie hätte sogar die Kosten getragen, doch die Maßnahme wurde abgelehnt.
Bis heute wünsche sie sich einen größeren Abflussschacht oder eine Verlängerung des Gitters vor ihrem Haus, sagte Smolik. Darin sieht die Waldwimmersbacherin die Lösung des Problems, so könnte das Wasser besser und schneller abfließen. Und somit würde sich auch die Pfütze nicht mehr bilden, meinte sie.
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Vor über einem Jahr kontaktierte die Rentnerin wegen eines Problems mit der Zustellung eines Schreibens erneut das Regierungspräsidium Karlsruhe. Daraufhin kam auch jemand vorbei und schaute sich die Lage an. An dem Tag waren auch das Fernsehen sowie der damalige Bürgermeister Heiner Rutsch da. Karin Mihatsch vom Baureferat Nord des Regierungspräsidiums Karlsruhe erinnerte, dass der Vertreter des Regierungspräsidiums damals "sehr erschrocken" zurückgekommen war und angemerkt habe: "Da sind schon sehr viele tätig."
Laut der stellvertretenden Referatsleiterin wusste man nicht so recht, was man daraufhin machen soll - und ließ es sein. Und das Schreiben von Barbara Smolik? "Das Schreiben ist bei uns untergegangen", gab Karin Mihatsch zu. Weil das Regierungspräsidium nicht reagierte, wandte sich die Rentnerin dann an den Petitionsausschuss in Stuttgart. Das kam alles im Ratssaal zur Sprache.
Anschließend ging es zur Begutachtung des Problems zum Anwesen von Barbara Smolik. Bis dahin war die Rentnerin recht gefasst gewesen. Als alle dann aber vor ihrem Haus standen, kamen die Emotionen bei ihr ein wenig hoch. Bei der Begutachtung zeichnete sich eine mögliche Lösung ab - jene, die Barbara Smolik bereits 2006 den Behörden vorgeschlagen hatte: Der vorhandene Gitterrost könnte entlang des ganzen Anwesens verlängert werden. Das lasse sich mit wenig finanziellen Aufwand umsetzen, sagte Georg Nelius (SPD), Landtagsabgeordneter und Berichterstatter des Petitionsausschusses. Eine Entscheidung fiel allerdings noch nicht.
Er werde beim nächsten Petitionsausschuss dem Gremium einen Vorschlag unterbreiten und dann müsse man schauen, ob dies Zustimmung findet, so Nelius. Die Kosten für die Maßnahme müsste Barbara Smolik übrigens dann nicht tragen ...
Alles was Rang und Namen hat, war nach Waldwimmersbach gekommen: Anwesend waren neben Georg Nelius mit Albrecht Schütte (CDU) und Hermino Katzenstein (Grüne) zwei weitere Landtagsabgeordnete, wobei Katzenstein wie Nelius Mitglied des Petitionsausschuss ist. Nelius war übrigens auch beim Streit zwischen Heidelberg und Sandhausen um den Rückbau der Landesstraße 600 involviert.
Zudem waren Vertreter der Behörden da, neben Karin Mihatsch auch Götz Krall vom Referat Recht, Verwaltung und Grunderwerb des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Weiterhin Baudirektor Egmund Ziegler vom baden-württembergischen Ministerium für Verkehr aus Stuttgart, Verbandsgeschäftsführer Gerold Werner vom Zweckverband Hochwasserschutz im Einzugsbereich Elsenz-Schwarzbach und Matthias Knörzer vom Straßenbauamt des Rhein-Neckar-Kreises. Auch Lobbachs Bürgermeister Edgar Knecht war mit von der Partie und einige Neugierige, darunter auch Gemeinderäte.



