Polizei ist Teilnehmern der verstörenden Szenen auf der Spur
Verdacht auf Körperverletzung: Polizei gab erste Ermittlungsergebnisse bekannt.

Leimen. (lesa) Es war ein verstörendes Video, das in der vergangenen Woche erst in den sozialen Netzwerken Facebook und Tiktok, dann ganz analog in Leimen und der Region für Aufsehen sorgte: Zwei Gruppen von Männern gehen im Herzen Leimens am Kurpfalz-Centrum aufeinander los, eine Person wird offenbar niedergeschlagen, ein Mann liegt am Boden. Der Titel des von Musik untermalten Videos lautet wie berichtet "Rheinauer rennen von Leimener weg".
Die Szenen ereigneten sich laut städtischen Angaben in der Nacht des 28. Juli. Nun liegen der Polizei erste "konkrete" Ermittlungsergebnisse und Hinweise vor, die womöglich "zur Identifizierung einiger Teilnehmer führen könnten", teilte die Leimener Stadtverwaltung am Dienstag mit.
"Nach Abwägung aller bisher bekannten Umstände besteht der Verdacht der Körperverletzung", heißt es von Polizeisprecher Michael Schnell auf Nachfrage der RNZ. Gefragt nach den Ergebnissen der bisherigen Polizeiarbeit, bleibt der Sprecher vage. "Die konkreten Überprüfungen hierzu finden derzeit statt", so Schnell, der mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen keine weiteren Angaben machte. Auch zu den Hintergründen der Auseinandersetzung sagt die Polizei nichts.
Vonseiten der Stadt Leimen freut man sich über den bisherigen Stand der Ermittlungen zu dem Video. "Damit trägt die enge bewährte Zusammenarbeit mit der Polizei erste Früchte", wird Oberbürgermeister Hans D. Reinwald in einer Mitteilung aus dem Rathaus zitiert. "Die gemeinsame Strategie der Polizei und der kommunalen Ordnungskräfte, deutlich wahrnehmbare Präsenz zu zeigen, hat sich als richtig erwiesen."
Bereits vor dem "Zwischenfall" hätten Stadtverwaltung und Gemeinderat sich um den Kontakt zu Jugendlichen bemüht. So seien zwei zusätzliche Stellen der mobilen Jugendarbeit geschaffen worden. Ziel der Jugendarbeit sei, "in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Polizei, aufsuchender Jugendarbeit und einem Präsenzkonzept des Ordnungsdienstes die Rahmenbedingungen zu schaffen und zu gestalten, damit solche Szenen in Leimen eine Ausnahme bleiben und am besten gar nicht mehr vorkommen".
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Die Polizei betonte derweil, dass vergleichbare Vorfälle in Leimen derzeit nicht bekannt seien.