Brummis in Bammental bleiben ein Laster
Erste Baustellen-Bilanz: Sperrung wird von vielen Lastwagenfahrern weiter ignoriert - Arbeiten im Zeitplan - Zu viele und zu schnelle Autos in der Hauptstraße

Die Arbeiten im ersten Bauabschnitt verlaufen bisher nach Plan. Foto: Alex
Bammental. (bmi) Vor gut drei Wochen haben die Sanierungsarbeiten an der K 4160 begonnen - und laut Oliver Busch verläuft bisher alles nach Zeitplan. Der Bauamtsleiter wirkte zufrieden, als er am Donnerstagabend auf der Gemeinderatssitzung über den aktuellen Stand der Baustelle informierte. "Es ist merklich ruhiger geworden als zu Beginn", zog Busch den Vergleich zu den teilweise chaotischen Verhältnissen zum Baustellen-Start. Anfang März hatten Dutzende Laster von der B45 kommend die Sperrung der Industriestraße als Zufahrt zum Industriegebiet ignoriert, mussten dann vor der Friedensbrücke aufwendig rangieren und brachten den Verkehr so zum Stillstand. "Mittlerweile hat sich alles eingespielt", fand Bürgermeister Holger Karl, "auch wenn wir täglich noch den einen oder anderen leiten müssen." Und so kamen neben dem Fortschritt auch die Probleme und Sorgen rund um das 15-Monate-Projekt zur Sprache:
Der Baufortschritt: "Das Wetter hat bisher mitgespielt, wir sind im Plan", sagte Busch und erwähnte einen "positiven Zwischenfall": Der Boden unterhalb des Radweges habe mit einer sehr tragfähigen Kiesschicht überrascht, sodass weniger Baugrund ausgetauscht werden müsse. Die Kanalarbeiten schreiten in großen Zügen Richtung Feuerwehrhaus voran. Insgesamt zeigte sich Bauamtsleiter Busch optimistisch, dass der erste Bauabschnitt der Industriestraße von der Bahn-Unterführung bis zur Friedensbrücke wie geplant bis Ende Juli fertig sei.
Der Schwerlastverkehr: "Es ist ein Riesen-Problem, so kann es nicht weitergehen", erregte sich Rainer Stetzelberger (CDU/BV). Trotz guter Beschilderung kämen immer noch viele Laster von der B 45 in den Ort und befahren teils die Friedensbrücke. "Dabei ist die Brücke für solche Belastungen nicht ausgelegt." Laut Manuel Müller vom Ordnungsamt kontrolliert die Polizei jeden Tag zu Hauptverkehrszeiten. "Wir haben alles getan, neben Schildern ein Riesen-Banner gehisst", betonte Müller. Mangelnde Einsicht scheint eher das Problem zu sein als mangelnde Sichtbarkeit. Laut Müller würden die meisten Fahrer laut Selbstauskunft die Warnungen wahrnehmen, wollen es aber dennoch versuchen - bis kein Durchkommen mehr ist. Die Brummis bleiben weiter ein Laster.
Die Verkehrsführung: Warum wird der Verkehr ortsauswärts geleitet und nicht umgekehrt? Diese Frage stellen viele Bammentaler und Pendler sich und der Gemeinde. Die Antwort aus dem Bauamt: Um einen Verkehrskollaps am Rewe-Kreisel zu vermeiden. Dieser sei zentraler Knotenpunkt Bammentals. "Wenn der verstopft, funktioniert nichts mehr", so Busch. Daher soll der Verkehr raus aus dem Ort gelenkt werden, "um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten." Er betont: "Polizei und Landratsamt sagen auch, dass es andersrum keinen Sinn ergibt."
Die Situation in der Hauptstraße: Durch die Umleitung des Auto-Gegenverkehrs über die Hauptstraße treten dort zwei Probleme auf: Durch den regen Verkehr sei es tagsüber kaum möglich, als Fußgänger die Fahrbahn zu queren, bemerkte Clemens Deibert (UWB). Zum anderen wird laut Albrecht Schütte (CDU/BV) in der Hauptstraße "sehr schnell gefahren". Zumindest für Letzteres sind Gegenmaßnahmen geplant. "Wir werden Geschwindigkeitsmesser aufstellen", kündigte Oliver Busch an, "und im April und Mai wird geblitzt."



