Sandhausen

Schulsanierung bisher günstiger als gedacht

Friedrich-Ebert-Schulzentrum: Sechs Gewerke für 520.000 Euro beauftragt - Arbeiten im Zeitplan

14.07.2020 UPDATE: 15.07.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden
Das Gerüst wird noch eine Weile stehen: Bei der Sanierung des Friedrich-Ebert-Schulzentrums wurden weitere Arbeiten im Wert von über einer halben Millionen Euro vergeben. Foto: Alex

Von Lukas Werthenbach

Sandhausen. Das Großprojekt zur energetischen Sanierung des Friedrich-Ebert-Schulzentrums schreitet voran – und dabei kann sich die Gemeinde auch noch an Ersparnissen gegenüber der Kostenplanung erfreuen. War man bereits bei drei Auftragsvergaben im Frühjahr um eine Viertelmillion Euro besser weggekommen als gedacht, werden nun auch bei den nächsten sechs Gewerken über 140.000 Euro weniger fällig. Den Arbeiten für mehr als 520.000 Euro stimmte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einhellig zu, vorgesehen waren hierfür Ausgaben von rund 663.000 Euro.

"Hier geht’s in die richtige Richtung", leitete Bürgermeister Georg Kletti die Beratung zu diesem Tagesordnungspunkt ein. Ortsbaumeister Michael Schirok gab einen Zwischenstand über das mit insgesamt 7,3 Millionen Euro veranschlagte – 5,0 Millionen davon werden von Bund und Land übernommen – Sanierungsprojekt, das bis Ende 2022 fertig sein soll: "Das Haus ist eingerüstet, die Fassade wird demontiert und über die Sommerferien kommen die Dachdeckerarbeiten."

Nun ging es um die Zustimmung des Gemeinderats zur Vergabe von Sanitär-, Heizungs-, Putz- und Trockenbau-, Rohbau- sowie Schreinerarbeiten. "Wir hatten eigentlich nur ein Problem-Gewerk, und das waren die Rohbauarbeiten", berichtete Schirok. Eigentlich sei aus der Ausschreibung dazu eine Firma aus Frankenthal als günstigster Bieter hervorgegangen. Von dieser habe die Gemeindeverwaltung noch weitere Unterlagen angefordert, die aber "trotz angemessener Frist" nicht geliefert worden seien. "Diese Firma muss deswegen zwingend ausgeschlossen werden", erklärte Schirok.

Daher stand nun die Abstimmung über die Auftragsvergabe an den zweitgünstigsten Bieter für die Rohbauarbeiten an: die Firma Bauer aus Sinsheim. Mit knapp 295.000 Euro lag deren Gebot zwar "leicht über der Kostenberechnung" von fast 289.000 Euro. "Aber dafür sind die Ausschreibungsergebnisse in den restlichen Gewerken sehr erfreulich", sagte der Ortsbaumeister.

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So übernimmt die Heidelberger Firma Selz & Cie Heizungs- und Lüftungsarbeiten, um das Gewerk Sanitär kümmert sich die Firma Kleissner aus Mannheim. Putz- und Trockenbauarbeiten werden von "Alin Giulian Caraba" aus Schönau erledigt, die Schreinerarbeiten von der Oftersheimer Firma "Ruchti".

"Wir liegen mit den Kosten bisher sehr gut im Rennen", fasste Schirok zusammen, "auch auf der Zeitschiene sind wir gut im Rennen". Insgesamt entwickle sich das Schulzentrum aus Sicht der Verwaltung "sehr erfreulich". Mit Blick auf die lange Laufzeit des Projekts trat Kletti derweil etwas auf die Euphoriebremse: "Den Optimismus in allen Ehren, aber das ist ein Marathonlauf."

Volker Liebetrau (FDP) wollte von Schirok wissen, ob die Schließung der Schule infolge der Corona-Pandemie Vorteile für den Fortschritt der Sanierung gebracht habe. "Leider nein", antwortete der Ortsbaumeister. Dies wäre nur möglich gewesen, wenn die Corona-Maßnahmen schon im Januar absehbar und entsprechend planbar gewesen wären. "Aber so kam das auch für uns überraschend, so schnell kann niemand reagieren."

Uwe Herzog (CDU) zeigte sich "optimistisch", wenngleich "die Situation im Bau momentan nicht die beste" sei: "Man muss sich sehr auf Leute verlassen können und man ist sehr schnell verlassen. Ich hoffe, die Verwaltung hat hier ein waches Auge."

Thomas Schulze (SPD) ist insbesondere froh über den bisher "reibungslosen" Ablauf, weil die Zuschüsse von fünf Millionen Euro "flöten gehen" würden, wenn die Arbeiten nicht bis Ende 2022 abgeschlossen wären. Als "natürlich angenehm" empfand auch er die Ersparnis gegenüber der Kostenplanung.

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