SG Nußloch-Insolvenz

Rund 21.000 Euro sind für den Hauptverein "definitiv weg"

Handballer sind in schwerer Bedrängnis - Neuanfang in der Landesliga?

23.01.2020 UPDATE: 24.01.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden
Die Handballfans der SG Nußloch bangen weiter um das Bestehen ihrer Teams. Foto: Gerold

Nußloch. (bmi) Seit 39 Jahren ist Wolfgang Schneider Vorstand der SG Nußloch. Eine Krise wie derzeit hat der Oberstudienrat im Ruhestand noch nicht erlebt. Der Insolvenzantrag der Handball-GmbH nach der Zahlungsunfähigkeit des Hauptsponsors, der Nußlocher Firma Heka Energy, setzt ihm zu. "Das ist eine ganz blöde Situation", so Schneider.

Und zwar auch für den Hauptverein mit seinen sechs Abteilungen und rund 1600 Mitgliedern. "Direkt ist die SG von der Insolvenz der GmbH nicht betroffen", stellt der Vorstand klar, "aber indirekt eben schon."

Im Klartext: Die noch offenen Ansprüche der SG an die Handball-GmbH vor deren Insolvenzantrag am 13. Januar sind nichtig. "Das Geld ist definitiv weg", zieht Schneider das Fazit aus seinem Gespräch mit Henrik Schmoll, dem vorläufigen Insolvenzverwalter für die Handball-GmbH.

Konkret geht es um rund 21.000 Euro. 13.000 Euro, die die Handballabteilung der GmbH für Hallenmiete an die Gemeinde vorgestreckt hat. Und rund 8000 Euro Anteil an Werbeerlösen. Eine Riesen-Lücke bei der Handballabteilung.

"Das ist definitiv ein Problem, wir können nicht mehr ausgeben, als wir haben", beteuert Schneider. Im schlimmsten Falle sei die Abteilung gezwungen, Verträge von Trainern und Übungsleitern – darunter auch Spielern der ersten Mannschaft – zu kündigen.

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Schneiders Hauptanliegen: Im Verein müsse wie bisher alles korrekt ablaufen. "Wir sind schließlich dem Finanzamt Rechenschaft schuldig – und ich habe keine Lust, die Gemeinnützigkeit zu verlieren."

Für die Zukunft des Drittliga-Handballteams und die Fortsetzung des Spielbetriebs bis zum Ende der Saison sieht es düster aus. Insolvenzverwalter Schmoll konnte auf RNZ-Nachfrage dazu noch keine Prognose abgeben, bestätigte aber, dass erste Kündigungen von Spielern eingegangen sind. Schneider erklärte, dass man Fristen bis Ende des Monats gesetzt habe: Den Verantwortlichen, um weitere Fragen zu beantworten. Den Spielern, um zu erklären, ob sie in Nußloch bleiben.

Auch wenn die SG keine Anteile an der Handball-GmbH hat, ist der Verein selbst der Lizenznehmer, wie Schneider bestätigt. "Wenn es tatsächlich den Bach runter geht, dann sollten wir mit der zweiten Mannschaft in der Landesliga neu anfangen. Für mich ergibt es keinen Sinn, nur eine Klasse tiefer in der Oberliga weiterzuspielen", stellt der SG-Vorsitzende klar.

Kommende Runde Oberliga spielen soll dagegen das Damenteam. Schneider: "Die Mädels wollen definitiv weiterspielen. Wir werden versuchen, sie unter der SG weiter laufen zu lassen."

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