Wilhelmsfeld sagt maroden Straßen den Kampf an
Räte wollen mit dem Sanieren des Höhenwegs anfangen - Sanierungskosten werden auf 103 000 Euro geschätzt - Michael Gärtner (BGW): "Wir sollten jetzt den Topf aufmachen"

Selbst ein Laie erkennt, dass im Höhenweg dringend etwas getan werden muss. Foto: Fink
Von Roland Fink
Wilhelmsfeld. Die 100 000 Euro zur Sanierung der Ortsstraßen sind verfügbar. Das ist der erste Schritt, nachdem der Gemeinderat dem Antrag der Freien Wähler (FW) gefolgt war, und deren Vorschlag in die Budgetplanung 2016 aufgenommen hatte. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es darum, wo genau diese Mittel eingesetzt werden. Nur mit einer schönen neuen Asphaltdecke ist es meist nicht getan, die Leitungen und Kanäle darunter sind es, die das meiste Geld schlucken.
"Wenn wir bedenken, dass für das kurze Stück am Kohlhofweg schon 2,1 Millionen Euro notwendig waren, können Sie sich ausrechnen, wie weit wir mit 100 000 Euro kommen", meinte Bürgermeister Hans Zellner. Dennoch: Lieber einen Tropfen auf den heißen Asphalt als gar nichts.
Doch der Antrag der FW enthielt noch mehr: Die Fraktion fordert, dass eine Prioritätenliste maroder Straßen erstellt wird. Diese soll auch Straßen enthalten, für die Erschließungsbeiträge der Anlieger eingefordert werden können. Zusätzlich sollen "historische Straßenzüge" mit aufgenommen werden. Und als Letztes sei zu klären, wie die Wasserversorgungsleitungen und Kanäle im Untergrund aussehen.
Diese Vorgaben konnten aufgrund der knappen Zeit noch nicht erstellt werden, doch aufgrund der Dringlichkeit von Zuschussanträgen hatte die Verwaltung zusammen mit einem Ingenieurbüro den Höhenweg, den Angelhofweg und die Ecke José-Rizal-Straße/Silbergasse ausgewählt und dieser analysiert: So ist es beim Höhenweg mit 1895 Quadratmetern Straßenfläche und 895 Quadratmetern Gehweg vor allem die Oberfläche, die saniert werden könnte. Beim Angelhofweg sind es 1780 Quadratmeter Straße und 355 Quadratmeter Gehsteig - plus 360 Meter Kanal mit Setzungen und Rissen. Bei der Silbergasse sind es 1665 Quadratmeter Straße, 487 Quadratmeter Gehweg und ein "sehr, sehr schlechter Bestand samt schlechtem Unterbau".
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Doch die beiden letztgenannten Sanierungsfälle sind mit geschätzten Kosten von 261 000 Euro mehr als doppelt so hoch als das Budget. Die Sanierungskosten für den Höhenweg werden auf 103 000 Euro geschätzt, den hat die Verwaltung favorisiert. Zellner teilte mit, dass die Silbergasse möglicherweise mit Mitteln aus dem Landessanierungsprogramm gefördert werden könne. "Das wurde für Wilhelmsfeld erfreulicherweise bis zum April 2018 verlängert", so Zellner.
Für Gemeinderat Stefan Lenz (FW) machte der Vorschlag mit dem Höhenweg Sinn. Laura Weidenauer (GIW) ergänzte, dass vorher eine Kamerabefahrung gemacht werden sollte, um Überraschungen wie defekte Kanäle auszuschließen. Melanie Oberhofer (CDU) hofft, dass die Zuschüsse kommen und auch Michael Gärtner (BGW) fand: "Wir sollten jetzt den Topf aufmachen zur Sanierung."



