Vollsperrung der B37 in Neckargemünd

Wo sind all die Autos hin? (plus Video)

Nach der Sperrung der Friedensbrücke: Auch morgens kaum Behinderungen - Deutlich weniger Verkehr - Baustelle wurde ausgeweitet

04.07.2017 UPDATE: 05.07.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden

Gestern begann auch das Abfräsen des Fahrbahnbelags der Friedensbrücke. Foto: Alex

Von Christoph Moll

Neckargemünd/Heidelberg. Alle waren sich im Vorfeld einig: Das wird ein Verkehrschaos. Die Polizei rechnete gar mit "kilometerlangen Staus". Und was ist passiert? Nichts! Naja, gut, fast nichts. Jedenfalls gab es kein Verkehrschaos und auch keinen Weltuntergang. Im Gegenteil: Die Vollsperrung der Friedensbrücke führte bislang weder in Neckargemünd noch in Heidelberg zu längeren Staus - auch nicht am Dienstag im morgendlichen Berufsverkehr, dem ersten richtigen "Stresstest". Umso bemerkenswerter ist dies, da Neckargemünd seit Dienstag eine einzige Baustelle ist. Nun wird an drei Stellen gleichzeitig gearbeitet. Allerdings fiel auf, dass deutlich weniger Verkehr herrschte. Offenbar sind viele Autofahrer auf Bus und Bahn umgestiegen oder haben andere Wege genommen. Man fragte sich: Wo sind all die Autos hin?

Dass es so reibungslos läuft, war nicht zu erwarten. Die Feuerwehr, das städtische Ordnungsamt um den stellvertretenden Leiter Mario Horvath und die Polizei überwachten am Dienstag von 7 bis 9 Uhr den Verkehr an der großen Kreuzung an der Friedensbrücke, die gar nicht mehr so groß ist. Denn die Zufahrt auf die Brücke ist voll gesperrt, von Bammental kommend geht es nur noch auf einer Fahrspur Richtung Heidelberg. Hier hat es die meisten Änderungen in der Verkehrsführung gegeben.

 

Die größten Bauchschmerzen bereitete auch Bürgermeister Frank Volk, dass die Ampelanlage weitgehend ausgeschaltet ist. Somit konnten die Grundschulkinder am Dienstagmorgen nicht an den gewohnten Stellen über die Kreuzung gehen. Für sie und alle anderen Fußgänger wurden zwei Zebrastreifen in der Bahnhofstraße eingerichtet - einer in Richtung Altstadt und einer in Richtung Heidelberg. Noch am Montagabend organisierte die Feuerwehr um Abteilungskommandant Dirk Weinmann eine Gruppe für den nächsten Morgen, die die Schüler sicher über die Kreuzung bringt. Auch Bürgermeister Frank Volk zeigte den Kleinen den richtigen Weg: "Wir haben für Euch zwei Zebrastreifen eingerichtet."

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Wie gut, dass die Einsatzkräfte vor Ort waren. Denn einige Auto- und Lastwagenfahrer verloren die Orientierung. Sie fuhren zwischen Warnbaken auf gesperrte Abbiegespuren und sorgten für brenzlige Situationen. Die Feuerwehr parkte kurzerhand ihren Einsatzleitwagen quer auf den Spuren - und das Problem war behoben. Kritisch wurde es, als ein Schwerlaster in die Altstadt abbiegen wollte. Er musste den Rückwärtsgang einlegen. Es war das einzige Mal, dass ein längerer Rückstau entstand - ansonsten lief es ohne Probleme. So auch in Kleingemünd, wo am Dienstag die Fahrbahn zwischen Kreisel und Aldi abgefräst wurde. Trotz der halbseitigen Sperrung kam es nicht zu längeren Staus - auch weil die Ampel per Hand bedient wurde. Auch hier fiel auf: Es war deutlich weniger Verkehr als sonst. Außerdem wurde in der Bahnhofstraße und später auch auf der Friedensbrücke der Asphalt abgefräst.

Mit den größten Problemen wurde im Vorfeld an der Ziegelhäuser Brücke gerechnet. Doch von wegen! Selbst im Berufsverkehr kam es hier bislang nicht zu Staus. Auffällig war, dass trotz des Verbots für Fahrzeuge über 20 Tonnen Schwerlaster die Brücke zum Beben brachten. Entgegen der Ankündigung war das Abbiegen auf den Bahnübergang von der Brücke aus am Dienstag noch möglich. Die Absperrung von Schlierbach kommend auf den Bahnübergang wurde munter ignoriert. Aber auch das konnte den Verkehrsfluss nicht stören. Den längsten Stau verursachte gestern die Kehrmaschine der Stadt Heidelberg.

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