Ist ein Waldkindergarten eine Alternative für Neckargemünd?

Diskussion um die Kindergartenbedarfsplanung in Neckargemünd - "Kindergartentourismus" boomt

12.10.2016 UPDATE: 13.10.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden

Der Mückenlocher Kindergarten: Eine dritte Gruppe soll her, aber diese will auch finanziert sein. Foto: Alex

Neckargemünd. (cm) In der Diskussion um die Kindergartenbedarfsplanung beklagte Jürgen Rehberger (Freie Wähler) zurückgehende Zuschüsse des Landes und meinte, dass die Betreuung von über Dreijährigen eigentlich kostenlos sein sollte: "Es gibt kein besser angelegtes Geld." Rehberger sprach sich ebenso wie Ute Kaltschmidt (CDU) für die Erweiterung des Kindergartens in Mückenloch aus. Dietmar Keller (SPD) war sich sicher, dass die Evangelische Kirche ihre Einrichtung auch ausbaut: "Die Stadt zahlt ja 100 Prozent der Investitionskosten." Bürgermeister Frank Volk meinte, dass die Betriebskosten entscheidend seien. Und Manfred Rothe (Freie Wähler) gab zu bedenken, dass letztendlich der Oberkirchenrat in Karlsruhe das letzte Wort habe.

"Bevor man ein Gebäude umbaut, könnte man über einen Waldkindergarten nachdenken", meinte Désirée Endler (Grüne). Dafür brauche man nur ein bis zwei Erzieherinnen, aber keine Heizung, kein Wasser, keinen Strom und keinen Umbau. "Wir reden von unter Dreijährigen", entgegnete Volk. "Ich weiß nicht, ob das bedarfsgerecht ist." Mückenlochs Ortsvorsteher Joachim Bergsträsser (SPD) berichtete, dass ein solcher Wunsch von Eltern oder Erzieherinnen kommen müsse. Ein Waldkindergarten sei im Stadtteil jedoch bisher "nicht einmal annähernd andiskutiert" worden, weshalb dies keine Lösung sei. Wenn man aber über Dreijährige im Wald betreut, würde im Gebäude Platz für die unter Dreijährigen frei, erklärte Endler.

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Dietmar Keller fragte nach einer Warteliste für Kleingemünd, woraufhin Frank Volk vom "Kindergartentourismus" berichtete. Manche Eltern aus dem Wiesenbacher Tal würden ihre Kinder in Kleingemünd unterbringen, manche aus Kleingemünd im Wiesenbacher Tal, weil sie zum Beispiel dort arbeiten. "Das ist irre, die begegnen sich dann morgens auf der Friedensbrücke." Dies sei das Ergebnis der aufgehobenen Kindergartenbezirke, meinte Joachim Bergsträsser. "Wenn wir die Bezirke noch hätten, würden wir aber wohl die dritte Gruppe in Mückenloch ablehnen", so Volk.

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