Ausschuss und Gemeinderat diskutieren über eine neue Kindergartengruppe in Neckargemünd-Mückenloch
Bedarf für eine neue Gruppe zu erkennen - Die Kirchengemeinde muss sparen

Der Mückenlocher Kindergarten: Eine dritte Gruppe soll her, aber diese will auch finanziert sein. Foto: Alex
Von Nikolas Beck
Neckargemünd-Mückenloch. Es gibt wenige Themen, welche die Mückenlocher ähnlich umtreiben wie die Zukunft des evangelischen Kindergartens. Das Problem: Es gibt viele Kinder und nur wenig Platz. Dazu ranken sich immer wieder Gerüchte um die finanzielle Situation der Kirchengemeinde mit ihren 540 Mitgliedern. Auch ein Verkauf des Gemeindehauses, in dem der Kindergarten seine Heimat hat, stand zwischenzeitlich im Raum. Wegweisend werden die nächsten Wochen sein. Man habe sich an die Stadt gewandt, dass eine dritte Gruppe eingerichtet werden muss, berichtet Christina Kubesch, Vorsitzende des Kirchengemeinderats. Es sei tatsächlich ein Bedarf zu erkennen, so Bürgermeister Frank Volk gegenüber der RNZ. Entscheiden müssen aber die Gremien. Zunächst wird über dieses Anliegen im Hauptausschuss, am 27. September dann im Gemeinderat diskutiert. Dann steht die Kindergartenbedarfsplanung auf der Tagesordnung.
Insgesamt 33 Kinder werden in der Waldwimmersbacher Straße momentan betreut. 23 im Alter zwischen drei und sechs Jahren, zehn weitere in der Kleinkindgruppe. Zudem stünden laut Kubesch mehr als 15 Kinder auf der Warteliste. Die Voraussetzungen für eine weitere Gruppe sind auf den ersten Blick also erfüllt. Doch ganz so einfach stellt sich die Situation nicht da. "Das ist immer eine ganzstädtische Abwägung", sagt Frank Volk. Die vom Land vorgeschriebene Quote für die Kleinkindbetreuung von 34 Prozent wird in Neckargemünd schließlich schon lange nicht nur erfüllt, sondern deutlich übertroffen. Stand Juni habe man in der Stadt am Neckar 530 Kindergartenplätze, so der Bürgermeister. Dies entspreche 42 Prozent. "Wir leisten uns hier deutlich und gerne mehr", sagt Volk. Freilich strebe die Verwaltung eine wohnortsnahe Unterbringung an, aber dies könne eben nicht garantiert werden.
Sollten Eltern aus Mückenloch für ihr Kind aber tatsächlich nur in der Kernstadt einen Kindergartenplatz bekommen, bedeute dies eine enorme finanzielle Mehrbelastung. Bei einer öffentlichen Veranstaltung im Rahmen der Bürgermeisterwahl hatte ein Betroffener im Juni von monatlich über 400 Euro berichtet.
Doch auch wenn die Entscheidungsträger in den Gremien sich für eine weitere Gruppe in Mückenloch aussprechen sollten, läge des Heft des Handelns erst einmal bei der Kirchengemeinde. "Träger des Kindergartens ist die evangelische Kirche", betont Frank Volk. Die Stadt sei lediglich aufgerufen, sich an Investitions- und Betriebskosten zu beteiligen.
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Die Kirchengemeinde muss aber sparen. So wurde nach der Auflösung des Mückenlocher Pfarrbüros - inzwischen werden von Waldwimmersbach auch Lobenfeld und eben Mückenloch betreut - schon das Pfarrhaus veräußert. Und auch um das Gemeindehaus musste lange gezittert werden. Einige Mückenlocher gründeten daher einen Initiativkreis "Zur Rettung des Gemeindehauses" und sprachen beim badischen Landesbischof vor. Denn das Gebäude ist zwar im Besitz der Kirchengemeinde Mückenloch, von der Landeskirche können aber Auflagen erteilt werden, die zum Verkauf von Liegenschaften führen könnten, sofern kein ausgeglichener Haushalt vorgelegt werden kann. "Der Verkauf des Gemeindehauses ist momentan kein Thema", versichert allerdings Christina Kubesch.



