Neckargemünd: Wird das Mückenlocher Gemeindehaus verkauft?

Evangelischer Kirchengemeinde Mückenloch fehlt es an Mitarbeitern - Gemeindeversammlung einberufen - Ältere Generation geschockt

10.11.2015 UPDATE: 11.11.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden

Könnte den Sparmaßnahmen des Oberkirchenrats zum Opfer fallen: Das evangelische Gemeindehaus. Foto: Alex

Von Robert Brenner

Neckargemünd-Mückenloch. Dass es in der evangelischen Kirchengemeinde Mückenloch schon seit geraumer Zeit an Unterstützung und tatkräftigen Mitarbeitern fehlt, ist weitestgehend bekannt. Diese Situation hat die Verantwortlichen bewogen, nach dem Sonntagsgottesdienst eine Gemeindeversammlung einzuberufen. Ortsvorsteher Joachim Bergsträsser war es vorbehalten, die Versammlung zu leiten und die vorgegebenen Tagesordnungspunkte abzuarbeiten.

Die neue Pfarrerin Darina Staudt informierte die Anwesenden über die Auflösung des Mückenlocher Pfarrbüros, welches künftig seinen Sitz in Waldwimmersbach hat und für die drei Gemeinden Waldwimmersbach, Lobenfeld und Mückenloch zuständig sein wird. Wie zu hören war, ist die Veränderung vor allem für die ältere Generation ein Problem, da es zum Nachbarort Waldwimmersbach kaum Busverbindungen gibt.

Die während der Vakanz zuständige Pfarrerin, Petra Hasenkamp aus Neckargemünd, informierte die Anwesenden über vorgesehene Sparmaßnahmen des Oberkirchenrats. Sollten diese Maßnahmen aus Kostengründen tatsächlich zustande kommen, wird es das evangelische Gemeindehaus in Mückenloch in der derzeitigen Konstellation wohl nicht mehr allzu lange geben. Im schlimmsten Fall steht sogar der Verkauf der Immobilie zur Diskussion.

Es waren vor allem die älteren Gemeindemitglieder, bei denen die Nachricht einen regelrechten Schock auslöste, was wohl in Anbetracht der mehreren Hundert freiwillig geleisteten Arbeitsstunden beim Bau des Hauses verständlich ist. Laut Pfarrerin Hasenkamp sollen diesbezüglich bereits mit der politischen Gemeinde, also mit Bürgermeister Horst Althoff und dem Mückenlocher Ortsvorsteher, ein Gespräch stattgefunden haben, was von Joachim Bergsträsser so auch bestätigt wurde.

Der Bestand des momentan gut ausgelasteten Kindergartens, der im Gemeindehaus beheimatet ist, steht allerdings noch nicht zur Debatte. Es wurde darüber informiert, dass bei Bedarf im Obergeschoss zusätzliche Räumlichkeiten für den Kindergarten zur Verfügung gestellt werden können. Sicher steht außer Frage, dass die Erhaltung von Gebäuden mit Geld verbunden ist, aber in der Versammlung wurden Zahlen genannt, die auf den ersten Blick so manchem weit überzogen und unrealistisch vorkamen.

Da seit geraumer Zeit die Stelle des Kirchendieners unbesetzt ist, bemühen sich Pfarrerin nebst den beiden verblieben Kirchengemeinderätinnen um einen Nachfolger, worüber sich allerdings in der Gemeindeversammlung noch keine Lösung abzeichnete. Das Gleiche gilt auch für die Situation im Kirchengemeinderat, wo ebenfalls händeringend zwei Personen gesucht werden, um die erforderliche Anzahl an Räten nachweisen und die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen zu können.

Zu all den unschönen Informationen gab es natürlich mehrfach kritische Stimmen von Seiten der Versammlungsteilnehmer, wobei gar der Erhalt der evangelischen Gemeinde Mückenloch mit seinen 540 Kirchenmitgliedern in Frage gestellt wurde.

Eigentlich Schade nach einem vorangegangenen hoffnungsvollen Gottesdienst, an dem zwei Kinder getauft worden waren.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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