Hilfe für Ukraine ist angelaufen
Ministranten der Seelsorgeeinheit Neckar-Elsenz haben eine Sammelaktion gestartet. Die Abgabe ist in insgesamt zwölf Orten möglich.

Neckargemünd. (nah) Schon Tage dauert der von Russland begonnene Krieg gegen die Ukraine an. Das Schicksal der Menschen in Osteuropa ging auch den Ministranten der katholischen Seelsorgeeinheit Neckar-Elsenz zu Herzen. Der Wunsch erwuchs, ganz konkret Hilfe zu leisten. Im Gespräch mit Pfarrer Tobias Streit wurde die Idee entwickelt, für die geflüchteten Menschen an den Grenzen zur Ukraine Sachspenden zu sammeln, um ihre Not zu mildern.
Pfarrer Tobias Streit nahm Kontakt zur Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft Rhein-Neckar auf, die bereits einen Aufruf zur humanitären Hilfe gestartet hatte. Anhand der von dieser Stelle mitgeteilten Informationen erstellte eine Gruppe von Ministranten der Seelsorgeeinheit mit Unterstützung von Pfarrer Streit ein Plakat, das eifrig medial geteilt wurde.
Von 14 bis 16 Uhr konnten die Sachspenden am Montag vor der katholischen Kirche am Marktplatz angeliefert werden. Doch schon bevor die beiden Ministranten Simon Reimer und Johannes de Vogel gemeinsam mit Pfarrer Streit vor Ort waren, waren Tüten und Kartons vor die Kirchentür gestellt worden. In großen Tragetaschen, in Tüten und in Rollkoffern wurden die Sachspenden transportiert. Vor allem warme Kleidung, Mäntel, Schlafsäcke, Isomatten, aber auch Hygieneartikel, Zahnpasta, Zahnbürsten und anderes mehr waren auszumachen.
"Wir machen das heute hier und die ganze Woche jeden Tag an verschiedenen Standorten der zwölf Pfarrgemeinden der Seelsorgeeinheit zu unterschiedlichen Zeiten", berichtete Pfarrer Streit. Er lobte die Organisation der Ministranten, die Aktion gleichzeitig zu koordinieren. Die Idee und ihre Umsetzung war bei einem digitalen Videotreffen am Samstag geplant worden. "Bei den Abgabezeiten für die Sachspenden haben wir uns auch an den Gottesdienstzeiten orientiert", sagte er.
Er wie auch die Ministranten, von denen es 120 an der Zahl in der Seelsorgeeinheit gibt, zeigten sich über die durch den Krieg ausgelöste humanitäre Katastrophe in der Ukraine entsetzt: "Das ist Wahnsinn!", merkte Pfarrer Streit an. Stolz war er auf die an der Sachspenden-Sammlung beteiligten Kinder und Jugendlichen, die diese in ihrer Freizeit in den Faschingsferien durchführten.
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Ein Kleinbus der Neckargemünder Tafel fuhr auf dem Marktplatz vor. " Der ganze Bus ist mit Sachspenden gefüllt", verkündete die Vorsitzende Rita Hütter. "Wir haben Kekse, Masken, Desinfektionsmittel, warme Bekleidung, Bettwäsche und vieles Weitere dabei. Dafür haben wir unsere beiden Läden und die Keller geleert." Schon am Tag zuvor hatte die Tafel eine Lieferung an die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft nach Brühl gebracht.
Die Ministranten brachten die in den beiden Stunden gesammelten Sachspenden zunächst zum Pfarrhaus. Heute wird von 14 bis 16 Uhr bei der katholischen Kirche in Wiesenbach gesammelt, in Mauer von 16 bis 18 Uhr und in Dilsbergerhof sowie in Lobenfeld von 18 bis 19 Uhr.