Gaiberg: Ein Markt oder kein Markt, das ist die Frage
Gaiberger Gemeinderat billigte Vorentwurf zum Bebauungsplan "Wüstes Stück/Oberer Kittel".

Eine von zwei Varianten für das Gebiet "Wüstes Stück/Oberer Kittel": Der Plan sieht links oben einen Einkaufsmarkt vor. Doch hier könnten auch noch mehr Wohnungen entstehen. Foto: A. Dorn
Von Agnieszka Dorn
Gaiberg. Wie könnte das geplante Wohngebiet "Wüstes Stück/Oberer Kittel" aussehen? Lars Petri vom Planungsbüro Pröll und Miltner aus Karlsruhe stellte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, in der es um die Billigung des Vorentwurfs zum Bebauungsplan ging, zwei Varianten mit jeweils zwei verschiedenen Möglichkeiten vor. Zunächst erläuterte er die Voraussetzungen: In dem geplanten Baugebiet soll es vornehmlich Einfamilien- und Doppelhäuser geben. Sollte die Nachfrage nach barrierefreien Mehrfamilienhäusern hoch sein, so könnte man auch diese anbieten, sagte Petri.
Für Einfamilienhäuser sollen die Grundstücke zwischen 400 und 500 Quadratmeter groß sein, die Hauptzufahrt soll über die Panoramastraße erfolgen. Zudem soll ein Wall die Einwohner vor dem Verkehrslärm der Kreisstraße 4161 schützen, derzeit werde ein Schallgutachten erstellt, sagte Lars Petri. Zudem sollen Retentionsflächen für die Abführung von Oberflächenwasser sorgen. Neben dem Lärmgutachten ist auch ein artenschutzrechtliches Gutachten geplant. Falls es in dem Gebiet besonders geschützte Tier- und Pflanzenarten gibt, müsste man Ausgleichsmaßnahmen schaffen. Weiterhin soll ein Bodengutachten die Bodenverhältnisse klären.
Die Variante, die dann letztendlich mit acht Ja-Stimmen sowie zwei Nein-Stimmen von Christa Charlotte Müller-Haider und Alexander Trost (beide Grüne Liste) und einer Enthaltung das Rennen machte, sieht ein Baugebiet mit und ohne Einkaufsmarkt vor. Sollte der Gemeinderat sich für einen Einkaufsmarkt entscheiden, wird es Platz für 31 Einfamilienhäuser sowie sechs Doppelhäuser geben. Sollte man sich gegen den Markt aussprechen, hat das Wohngebiet mehr Fläche, dann könnten 39 Familienhäuser und zehn Doppelhäuser gebaut werden.
Grundsätzlich sei er gegen das Baugebiet, aber wenn es kommen sollte, dann ohne Einkaufsmarkt. Einen Markt am äußersten Zipfel von Gaiberg zu bauen, fände er kontraproduktiv, sagte Alexander Trost. Stattdessen sollte man Familien die Chance geben, dort zu leben. Und diese sollten idealerweise O2-Mobilfunkkunden sein, fügte Trost noch trocken hinzu. Über die Bemerkung musste selbst Bürgermeister Klaus Gärtner schmunzeln, denn in der Sitzung wurde mit Bürgern bereits heiß über die Aufstellung eines Telekom-Mobilfunkmasten diskutiert. Stephan Weber (parteilos) fand die Pläne gut, bat aber, auf die Lärmgrundwerte zu achten. Und Christa Charlotte Müller-Haider betonte, dass sie sich an den einstimmig beschlossenen Regionalplan halte, demnach Gaiberg keine neuen Baugebiete brauche.