Gaiberg: Ein Markt oder kein Markt, das ist die Frage

Gaiberger Gemeinderat billigte Vorentwurf zum Bebauungsplan "Wüstes Stück/Oberer Kittel".

16.12.2016 UPDATE: 18.12.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

Eine von zwei Varianten für das Gebiet "Wüstes Stück/Oberer Kittel": Der Plan sieht links oben einen Einkaufsmarkt vor. Doch hier könnten auch noch mehr Wohnungen entstehen. Foto: A. Dorn

Von Agnieszka Dorn

Gaiberg. Wie könnte das geplante Wohngebiet "Wüstes Stück/Oberer Kittel" aussehen? Lars Petri vom Planungsbüro Pröll und Miltner aus Karlsruhe stellte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, in der es um die Billigung des Vorentwurfs zum Bebauungsplan ging, zwei Varianten mit jeweils zwei verschiedenen Möglichkeiten vor. Zunächst erläuterte er die Voraussetzungen: In dem geplanten Baugebiet soll es vornehmlich Einfamilien- und Doppelhäuser geben. Sollte die Nachfrage nach barrierefreien Mehrfamilienhäusern hoch sein, so könnte man auch diese anbieten, sagte Petri.

Für Einfamilienhäuser sollen die Grundstücke zwischen 400 und 500 Quadratmeter groß sein, die Hauptzufahrt soll über die Panoramastraße erfolgen. Zudem soll ein Wall die Einwohner vor dem Verkehrslärm der Kreisstraße 4161 schützen, derzeit werde ein Schallgutachten erstellt, sagte Lars Petri. Zudem sollen Retentionsflächen für die Abführung von Oberflächenwasser sorgen. Neben dem Lärmgutachten ist auch ein artenschutzrechtliches Gutachten geplant. Falls es in dem Gebiet besonders geschützte Tier- und Pflanzenarten gibt, müsste man Ausgleichsmaßnahmen schaffen. Weiterhin soll ein Bodengutachten die Bodenverhältnisse klären.

Die Variante, die dann letztendlich mit acht Ja-Stimmen sowie zwei Nein-Stimmen von Christa Charlotte Müller-Haider und Alexander Trost (beide Grüne Liste) und einer Enthaltung das Rennen machte, sieht ein Baugebiet mit und ohne Einkaufsmarkt vor. Sollte der Gemeinderat sich für einen Einkaufsmarkt entscheiden, wird es Platz für 31 Einfamilienhäuser sowie sechs Doppelhäuser geben. Sollte man sich gegen den Markt aussprechen, hat das Wohngebiet mehr Fläche, dann könnten 39 Familienhäuser und zehn Doppelhäuser gebaut werden.

Grundsätzlich sei er gegen das Baugebiet, aber wenn es kommen sollte, dann ohne Einkaufsmarkt. Einen Markt am äußersten Zipfel von Gaiberg zu bauen, fände er kontraproduktiv, sagte Alexander Trost. Stattdessen sollte man Familien die Chance geben, dort zu leben. Und diese sollten idealerweise O2-Mobilfunkkunden sein, fügte Trost noch trocken hinzu. Über die Bemerkung musste selbst Bürgermeister Klaus Gärtner schmunzeln, denn in der Sitzung wurde mit Bürgern bereits heiß über die Aufstellung eines Telekom-Mobilfunkmasten diskutiert. Stephan Weber (parteilos) fand die Pläne gut, bat aber, auf die Lärmgrundwerte zu achten. Und Christa Charlotte Müller-Haider betonte, dass sie sich an den einstimmig beschlossenen Regionalplan halte, demnach Gaiberg keine neuen Baugebiete brauche.

Auch interessant
: Neuer Mobilfunkmast für den Gaiberg?
: Gaiberger Neubaugebiet: Neckargemünd will sich nicht einmischen
: Neckargemünd: Flächennutzung-Plan steht zur Debatte
: Ein "Wüstes Stück" beschäftigt die Gaiberger
(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.