Eppelheimer Bürgerinitiative will zweigleisigen Brückenausbau stoppen

"Nein" zu zweigleisigem Straßenbahnbrückenausbau - Erste Unterschriftenaktion der Bürgerinitiative "Bürgerbegehren Eppelheim" am Samstag auf dem Wochenmarkt

25.02.2016 UPDATE: 26.02.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 11 Sekunden

Elke Sommer und Bernd Binsch gehören zu den Initiatoren des Bürgerbegehrens. Sie fordern Alternativen zum zweigleisigen Brückenausbau am östlichen Ortseingang. Die Bürgerinitiative stört sich an den großen Dimensionen der geplanten Brücke. Foto: Geschwill

Von Sabine Geschwill

Eppelheim. Mehrere Eppelheimer Bürger haben die Bürgerinitiative "Bürgerbegehren Eppelheim" ins Leben gerufen. Sie richtet sich sowohl gegen den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahnbrücke am östlichen Ortseingang als auch gegen den Bau einer Brückenunterführung und eines Kreisverkehrs an der Kreuzung Haupt-, Mozart- und Hildastraße. "Die Eppelheimer Liste unterstützt diese Aktion", erklären deren Vorsitzender Bernd Binsch und seine Vorstandskollegin Elke Sommer als Sprecher der Initiative gegenüber der RNZ. Das Bürgerbegehren richtet sich gegen den mehrheitlich gefassten Beschluss des Eppelheimer Gemeinderates vom 21. Dezember 2015.

Die Argumente der Bürgerinitiative gegen dieses von der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, dem Land Baden-Württemberg und den beiden Städten Heidelberg und Eppelheim geplante Großprojekt beziehen sich zum einen auf die hohen Baukosten. "Sie laufen bereits vor Baubeginn völlig aus dem Ruder. Anfang 2015 sprach man von einem Anteil in Höhe von 940 000 Euro für Eppelheim", erklärt Binsch. "Jetzt hat sich der Anteil mit 1,79 Millionen Euro fast verdoppelt."

Außerdem spricht aus Sicht der Initiatoren gegen das Projekt, dass ohne Rücksicht auf die Anwohner entlang der Brücken-, Wilhelm- und Hauptstraße die Baumaßnahme bis an die Privatgrundstücke heran geplant wurde und ein gewachsener Baumbestand abgeholzt werden soll. Die zusätzliche Geh- und Radwegunterführung unter der Brückenauffahrt auf Eppelheimer Gemarkung entlang der Autobahn stelle eine Gefahrenquelle dar. Und auch der geplante Kreisverkehr an der Kreuzung Haupt-, Mozart- und Hildastraße werde nach Ansicht der Initiative aufgrund des Straßenbahnverkehrs keine erkennbare Verbesserung zur derzeitigen Verkehrssituation bringen, da er zur freien Durchfahrt der Bahnen mit Ampeln ausgestattet werden müsste.

"Wir sind nicht gegen eine neue Brücke", betont Elke Sommer: "Nur in dieser Dimension passt dies nicht zu Eppelheim." Nach den Bauplänen trifft am östlichen Ortseingang eine auf 21 Meter verbreiterte Brücke auf eine acht Meter breite Hauptstraße. "Das wirkt wie ein Trichter", befürchtet Sommer.

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Die Initiatoren fordern die RNV auf, andere Alternativen zum zweigleisigen Ausbau zu bieten. "Wir können uns statt Straßenbahngleisen auch eine Anbindung Eppelheims mit Elektrobussen vorstellen", schlägt Bernd Binsch vor. "Diese könnten sogar vom Bismarckplatz bis nach Schwetzingen durchfahren." Wie er sagte, stehe Bürgermeister Dieter Mörlein sowohl dem Bürgerbegehren als auch dem Thema Elektrobusse aufgeschlossen gegenüber. Dies bestätigte der Rathauschef gegenüber der RNZ.

Die Initiative setzt alles daran, die Bürger bei dieser großen Baumaßnahme mit ins Boot zu holen. Um einen Bürgerentscheid herbeizuführen, müssen bis 15. März 2016 mindestens sieben Prozent der wahlberechtigten Eppelheimer Bürger - also 822 Personen - auf den Unterschriftenlisten für die Aufhebung des Dezember-Beschlusses des Gemeinderates unterschreiben. Gelegenheit zur Unterschrift bietet sich entweder am Samstag, 27. Februar, oder am Samstag, 5. März, zwischen 8 und 12 Uhr am Infostand auf dem Eppelheimer Wochenmarkt.

Zwischenzeitlich wurden rund 2500 Flugblätter mit Informationen und Unterschriftenlisten zum Bürgerbegehren in die Briefkästen der Anwohner der Wohnquartiere nördlich und südlich des von der Maßnahme betroffenen Streckenabschnitts an der Straßenbahnbrücke sowie entlang der Hauptstraße bis zur Endhaltestelle eingeworfen. Abgeben kann man die Listen entweder am Stand auf dem Wochenmarkt oder bei Bernd Binsch in der Friedenstraße 3, Elke Sommer in der Hauptstraße 11 und Iris Bernhauser in der Haydnstraße 1 in Eppelheim.

Ort des Geschehens

Info: Weitere Unterschriftenlisten liegen wie folgt in Eppelheim aus: Aral-Tankstelle Sammet, Metzgerei Franz Maier, Optiker Gerhard Wiegand, Döner-Gaststätte Jasmin 2, Juwelier Heinz Bowe, Schreibwarengeschäft Müller, Gaststätte Eichbaumtheke, Gaststätte Adler, Gaststätte Schützenhaus, Gaststätte ASV-Clubhaus, Danys Blumenparadies, Friseurgeschäft Barbier & Capelli und beim Pizza-Imbiss Rapido.

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