Eppelheim: Wie teuer wird der Straßenbahnausbau wirklich?

Die Gemeinderräte waren überrascht über die neue Kostenschätzung - Allein die Anbindung an den Kreisel soll 590.000 Euro kosten

14.07.2015 UPDATE: 15.07.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden

Die Linie 22 wird zweigleisig ausgebaut. Das wird teurer als erwartet. Foto: Fink

Eppelheim. (aham) Dass der Straßenbahnausbau nicht billig wird, das war jedem klar. Doch der zweigleisige Ausbau von Heidelberg kommend bis zur Kreuzung von Haupt-, Hilda- und Mozartstraße bringt aus Sicht der Gemeinderäte viele Vorteile, deshalb stimmten sie dem insgesamt 8,3-Millionen-Euro-Projekt im März auch zu. In der jüngsten Zusammenkunft trauten sie aber ihren Augen kaum: Die Stadtverwaltung hatte eine neuerliche Kostenschätzung vorgelegt. Demnach würde alleine die Anbindung von Mozart- und Hildastraße an den Kreisel 590.000 Euro kosten.

Im März war davon die Rede, dass in Eppelheim 1,28 Millionen Euro verbaut werden: 300.000 Euro für eine Radwegunterführung, die restliche Summe verteilt sich auf den Bau eines Radwegs und besagten Kreisels. Eppelheim habe einen Anteil von 740.000 Euro zahlen.

Nun aber hatte das Darmstädter Ingenieurbüro Krebs und Kiefer, das auch die bisherigen Ausbaupläne erstellt hat, die Kostenschätzung vorgelegt. In dem Schreiben der Planer heißt es: "Im Zuge des Umbaus der Kreuzung Hauptstraße/Mozartstraße/Hildastraße als Kreisverkehrsplatz müssen die anschließenden Verkehrsräume der Monzart- und Hildastraße ebenfalls umgebaut und neu gestaltet werden." Das vorläufige Planungshonorar würde 47.506 Euro netto betragen. Dafür sollten die Räte eigentlich eine außerplanmäßige Ausgabe bewilligen. Doch dazu kam es nicht.

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Renate Schmidt (SPD) fragte ungläubig: "Die Straßenzuführung soll jetzt noch einmal genau so viel wie der Kreisel kosten?" Das erschien ihr nicht transparent. Zudem konnte sie nicht nachvollziehen, warum dies jetzt so dringend sei, wenn doch der Ausbau erst 2018 käme. Isabel Moreira da Silva war ebenfalls verwundert: "Diese Pläne lagen ja schon im März vor", so die Rätin der Grünen. "Das wurde doch nicht neu geplant." Trudbert Orth (CDU) wies zudem darauf hin, dass das Mobilitätsnetz, von dem die Fördergelder abhängig sind, noch gar nicht sicher sei. "Wir können den Auftrag doch erst vergeben, wenn das steht", sagte Orth. Auch Bürgermeister Dieter Mörlein fand, dass die aufgeführten Kosten für die neuen Zuwege zum Kreisel eine "Utopie" seien. Das Thema wurde vertagt, die Verwaltung will noch einmal mit der RNV sprechen, unter deren Federführung der Ausbau steht.

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