Bürgermeisterwahl Neckargemünd: In zwei Wahlbezirken schaffte Frank Volk die Wende

Wahlanalyse: Der neue Bürgermeister gewann sieben der elf Bezirke - Althoff legte nur in Waldhilsbach und Mückenloch stärker zu

27.06.2016 UPDATE: 28.06.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden

Auszählen der Briefwahl: Hier waren die Stapel mit Stimmen für Frank Volk am Sonntag höher als jene von Horst Althoff. Foto: Alex

Neckargemünd. (cm) 134 Stimmen waren es, die am Ende den Unterschied und Frank Volk zum neuen Bürgermeister der Stadt am Neckar machten (siehe auch Artikel oben). Dem Stadtrat der Freien Wähler gelang es, seinen Rückstand aus dem ersten Wahlgang von 168 Stimmen auf Amtsinhaber Horst Althoff (CDU) in einen Vorsprung umzuwandeln. Das Endergebnis: 2721 zu 2587 Stimmen. Frank Volk konnte offensichtlich mehr Wähler von Franz-Georg Scheffczyk (SPD) für sich gewinnen, der nach seinen 15,4 Prozent vor zwei Wochen nun im zweiten Wahlgang nicht mehr angetreten war. Diese Stimmen waren das Zünglein an der Waage. Den Sieg sicherte sich Frank Volk am Ende mit der Briefwahl, die er - anders als im ersten Wahlgang - für sich entscheiden konnte. Das zeigt der Blick auf die einzelnen Wahlergebnisse.

Unterm Strich konnte Frank Volk am Sonntag im Vergleich zum ersten Wahlgang 579 Stimmen hinzugewinnen, Horst Althoff jedoch nur 277. So wurden aus 43,4 Prozent für Althoff und 40 Prozent für Volk im ersten Wahlgang nun 50,9 Prozent für Volk und 48,4 Prozent für Althoff. Eine Randnotiz: Michael König von der Nein-Idee erhielt im ersten Wahlgang noch 63 Stimmen und 1,2 Prozent, im zweiten dann nur noch 28 und 0,5 Prozent. Obwohl Franz-Georg Scheffczyk jetzt am Sonntag nicht mehr angetreten war, wurde er dennoch gewählt: Neun Wähler haben seinen Namen auf den Stimmzettel geschrieben, zwei Stimmen erhielt der Neckargemünder Rainer Hofmann sowie jeweils eine Leon Schkölziger und Christian Rosenbaum, der laut Stadtverwaltung bei einer früheren Bürgermeisterwahl in Neckargemünd kandidiert hatte. Insgesamt gab es somit 13 "sonstige Stimmen". Die Wahlbeteiligung war mit 49,96 Prozent etwas niedriger als vor zwei Wochen, als es 50,01 Prozent waren. 22 Wähler weniger und damit insgesamt 5367 haben ihr Kreuzchen gemacht. Niedriger war auch die Beteiligung an der Briefwahl mit 1055 Wählern, obwohl fast genau so viele Anträge gestellt wurden wie vor zwei Wochen - damals waren es 73 mehr. Möglicherweise war die Zeit zwischen den Wahlgängen für manche zu knapp.

Apropos Briefwahl: Der Blick auf die einzelnen Ergebnisse der Wahlbezirke zeigt, dass es hier die entscheidende Veränderung im Vergleich zum ersten Wahlgang gab: Lag vor zwei Wochen noch Amtsinhaber Althoff mit 44,1 Prozent vor Volk mit 36,3 Prozent, so hatte Volk nun mit 52,8 Prozent die Nase vor Althoff mit 45,9 Prozent. Der neue Bürgermeister konnte 143 Stimmen mehr holen, Althoff erhielt sogar 15 Stimmen weniger.

In allen anderen Wahlbezirken gewannen beide Bewerber Stimmen hinzu - Volk jedoch meist mehr als Althoff. Auch im Bezirk "Wiesenbachertal Süd" gelang Volk die Wende. Hier lag Althoff vor zwei Wochen hauchdünn mit 43,6 Prozent und sechs Stimmen vor Volk mit 42 Prozent. Jetzt waren es 51,6 Prozent für Volk und 47,9 für Althoff. In allen anderen Bezirken konnten die beiden Bewerber ihre Führung verteidigen. Die Bezirke Altstadt, Wiesenbachertal Nord, Hollmuth/Mühlrain und Weststadt sowie der Stadtteil Mückenloch gingen an Volk, Kleingemünd, Dilsberg Nord und Süd sowie Waldhilsbach an Althoff.

Fast überall konnte Volk jedoch seine Führung ausbauen oder zumindest den Abstand zu Althoff verringern - mit Ausnahme von Waldhilsbach und Mückenloch: In Waldhilsbach gewann Althoff - es war sein bestes Ergebnis - noch einmal 8,5 Prozent auf satte 68,6 Prozent hinzu, während Volk sich nur um 5,2 Prozent auf 31,5 Prozent steigern konnte. In Mückenloch holte Althoff kräftig von 31 auf 42,4 Prozent auf, Volk erhielt nur 2,3 Prozent mehr und damit 57,6 Prozent. Der Stadtrat fuhr sein bestes Ergebnis übrigens erneut in seinem Wohnbezirk Hollmuth/Mühlrain mit 63,1 Prozent ein - hier holte Althoff nur 36,4 Prozent.

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