Neckargemünd: Nach einer kurzen Nacht räumte der neue Bürgermeister auf

Frank Volk richtete den Blick gestern schon nach vorne – Zu seinem Wahlsieg bekam er hunderte Glückwunschnachrichten

27.06.2016 UPDATE: 28.06.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

Am Sonntag hängte Frank Volk den amtierenden Bürgermeister ab, gestern dann seine Wahlplakate - einige ließ er hängen und versah sie mit einer Botschaft an seine Wähler. Foto: Alex

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Die Nacht für den neuen Bürgermeister war kurz. Die Wahlparty in den Gaststätten "Schiff" und "Scheune" ging bis 2 Uhr, um 6.30 Uhr war Frank Volk gestern schon wieder auf den Beinen. "Ich habe meinen Rhythmus", schmunzelt der Stadtrat der Freien Wähler, der sich im zweiten Wahlgang der Bürgermeisterwahl am Sonntag mit 50,9 Prozent der Stimmen gegen Amtsinhaber Horst Althoff (CDU) durchsetzte (siehe auch Artikel unten). Und es war auch gut, dass er so früh aufgestanden ist, denn zu tun gab es genug: "Ich habe etwa 500 Glückwunschnachrichten bekommen", freut sich der frisch gewählte und überglückliche neue Bürgermeister. Außerdem gab es jede Menge aufzuräumen, was in den letzten Wochen im Wahlkampf liegen geblieben ist. Der erste Weg führte ihn gestern Morgen ins Rathaus, denn der 49-Jährige richtet den Blick schon nach vorne.

"Es gab bereits die ersten Termine abzuklären", berichtet Volk. "Zum Beispiel den Sitzungskalender ab dem 1. August." Dann wird der Noch-Mitarbeiter der Volksbank Neckartal Nachfolger von Horst Althoff. Mit ihm will Volk heute telefonieren, um ein Treffen auszumachen. Telefoniert hat Volk bereits gestern mit seinem Arbeitgeber. "Ich werde noch zwei bis drei Wochen arbeiten und mir dann noch ein paar Tage zum Ausspannen freinehmen, bevor es losgeht." Seinen bisherigen Beruf gebe er mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf. "Ich habe mich sehr wohl gefühlt, freue mich aber auf die neue Herausforderung."

Gestern standen jedoch erst einmal Aufräumarbeiten an. Erst brachte Volk sein privates Büro auf Vordermann, dann zog er am Nachmittag zum Abhängen seiner Wahlplakate los. Einige der insgesamt rund 200 Stück im Stadtgebiet ließ er aber auch hängen und versah diese mit einem Dankeschön-Aufkleber.

Volk zeigte sich gestern noch beeindruckt vom bemerkenswerten Auftritt von Horst Althoff nach seiner Abwahl. Dieser hatte ihm angeboten, ihn in wichtige Entscheidungen jetzt schon mit einzubeziehen. "Das ist ganz wichtig", findet Volk. "Es geht um Neckargemünd und es muss weitergehen, es darf nichts ins Stocken geraten." Als Stadtrat habe er den Vorteil, dass er "im Großen und Ganzen schon in den Themen drin ist". "Ich bin es aber gewohnt, mich in neue Aufgaben einzuarbeiten und werde dies mit der nötigen Ruhe, Akribie und Pragmatismus tun." Fest steht übrigens auch, wer für Frank Volk bei den Freien Wählern im Gemeinderat nachrücken soll: Es ist Manfred Rothe.

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Zufrieden mit dem Wahlausgang zeigte sich auch Rathausmitarbeiter Dr. Franz-Georg Scheffczyk (SPD), der nach 15,4 Prozent im ersten Wahlgang seine Kandidatur zurückgezogen, indirekt eine Wahlempfehlung für Frank Volk ausgesprochen hatte und nun zum "Königsmacher" wurde. Das Ergebnis sei "ein Sieg für die Demokratie", meint er. Sein Wunsch nach einem Wechsel nach 16 Jahren sei erfüllt worden. Mit Volk werde es eine andere Gesprächskultur geben. Der neue Bürgermeister feierte am Sonntag übrigens nicht nur den Wahlsieg, sondern auch seinen 49. Geburtstag vom Donnerstag letzter Woche nach, den er im Wahlkampf fast vergessen hatte. "Jetzt habe ich über 2700 Geschenke bekommen." In Form von Stimmen.

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