Bürgermeisterwahl Neckargemünd: Horst Althoff oder Frank Volk?

Vor dem entscheidenden zweiten Wahlgang am Sonntag hat die RNZ die beiden Kandidaten noch einmal befragt

21.06.2016 UPDATE: 22.06.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Fotos: zg

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Wer lenkt in den nächsten acht Jahren die Geschicke der Stadt am Neckar? An diesem Sonntag, 26. Juni, gegen 19 Uhr wird diese Frage beantwortet sein. Die Bürgermeisterwahl ist zu einem Duell geworden, nachdem Franz-Georg Scheffczyk (SPD) seine Kandidatur nach dem ersten Wahlgang zurückgezogen hat. In diesem hatte der amtierende Bürgermeister Horst Althoff (CDU) 43,1 Prozent der Stimmen erhalten, sein Herausforderer, Stadtrat Frank Volk (Freie Wähler), war ihm mit 40 Prozent jedoch dicht auf den Fersen - Michael König von der Nein-Idee spielte mit 1,2 Prozent keine Rolle. Vor dem entscheidenden zweiten Wahlgang am Sonntag hat die RNZ Horst Althoff und Frank Volk noch einmal befragt.

Hintergrund

Horst Althoff (CDU) ist seit 16 Jahren Bürgermeister von Neckargemünd. Der in Heidelberg geborene 53-Jährige hat zwei Töchter im Alter von 18 und 20 Jahren und wohnt in Kleingemünd. Nach seinem Jura-Studium arbeitete Althoff zunächst als Leiter des

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Horst Althoff (CDU) ist seit 16 Jahren Bürgermeister von Neckargemünd. Der in Heidelberg geborene 53-Jährige hat zwei Töchter im Alter von 18 und 20 Jahren und wohnt in Kleingemünd. Nach seinem Jura-Studium arbeitete Althoff zunächst als Leiter des Umweltschutzamtes des Rems-Murr-Kreises, bevor er 1994 zum Regierungspräsidium nach Karlsruhe wechselte. Dort war er zuständig für das Ausländerrecht, das Immissionsschutzgesetz und arbeitete als Pressesprecher. Im Jahr 2000 wurde er zum Bürgermeister von Neckargemünd gewählt und 2008 im Amt bestätigt. Seit 2004 ist Althoff Mitglied des Kreistages, außerdem ist er Vorsitzender der Musikschule Neckargemünd und der Orchesterschule Neckartal. In seiner Freizeit fährt er gerne Fahrrad, am liebsten am Neckar, oder liest ein Buch zur Entspannung.

Frank Volk (Freie Wähler) ist seit sieben Jahren Stadtrat. Er wurde in Heidelberg geboren und feiert morgen seinen 49. Geburtstag. Volk hat eine 18 Jahre alte Stieftochter sowie einen zwölfjährigen Sohn und wohnt in Neckargemünd. Der diplomierte Bankbetriebswirt arbeitet seit 1988 bei der heutigen Volksbank Neckartal, wo er auch seine Ausbildung absolvierte - seit 2003 ist er dort in der Unternehmenssteuerung tätig. Zuvor war er Kundenberater, Personal- und Organisationsleiter, baute die EDV auf und war deren Leiter, arbeitete im Rechnungswesen und Controlling, in der Leitung der Verwaltung und war Beauftragter des Vorstandes. Seit 2001 ist Volk Vorsitzender der Freien Wähler Neckargemünd und seit 2011 Zweiter Vorsitzender des Gewerbevereins. Seine Hobbys sind Familienforschung, Sport und Musik. cm

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Herr Althoff, Herr Volk, warum sind Sie der bessere Bürgermeister für Neckargemünd?

HORST ALTHOFF: Für unsere Stadt setze ich mich leidenschaftlich und verantwortungsvoll ein. Als Jurist mit Erfahrung im Amt, Augenmaß und sehr guten Kontakten zu Ministerien, Regierungspräsidium und Landratsamt habe ich in den letzten Jahren Millionen an Fördermitteln nach Neckargemünd geholt. Mit sachlicher Kompetenz und Beharrlichkeit habe ich bewiesen, dass ich schwierige Projekte wie den Neubau des Schulzentrums erfolgreich bewältigen kann. Bei mir ist nach 16 Jahren die Luft noch lange nicht raus, das Gegenteil ist der Fall! Ich habe noch viel vor und ich freue mich auch sehr darauf.

FRANK VOLK: Die Zeit ist reif für einen Bürgermeister, der Verwaltungserfahrung hat, aber nicht aus der Verwaltung kommt, der moderne Strukturen und Erfahrung aus der freien Wirtschaft ins Rathaus bringt. Gefragt sind meine Erfahrung als Finanzexperte, als Personal- und Organisationsleiter und als Netzwerker. Ich habe Ideen und Visionen und das notwendige Herzblut für meine Heimatstadt.

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Was wird das erste Projekt sein, das Sie nach der Wahl anpacken?

VOLK: Zunächst gilt es, die bereits vorbereiteten Entscheidungen endlich herbeizuführen, zum Beispiel die Altstadtsatzung. Einige Themen müssen dringend angepackt werden: zum Beispiel Griechische Weinstube, Verkehr in der Altstadt, Feuerwehrhaus Dilsberg, Kindergarten Mückenloch. Einige Anträge aus dem Gemeinderat liegen bei der Verwaltung. Ich werde zeitnah eine Bestandsaufnahme der offenen Themen durchführen und diese dann zusammen mit Gemeinderat und städtischen Mitarbeitern priorisieren.

ALTHOFF: Die Jugendherberge auf dem Dilsberg als herrlich gelegenen Ort mit günstigen Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen, Familien und Schulklassen will ich unbedingt erhalten.

Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf?

ALTHOFF: Verkehrsberuhigung in der Altstadt, weitere Kita-Plätze, Verbesserung der Kommunikation zwischen Bürgerschaft und Verwaltung, Neubau Feuerwehrhaus Dilsberg, Baugebiet "Haager Feld", Buswendeplatz Grundschule Neckargemünd, Ruftaxi Hollmuth, Hochwasserschutz in Waldhilsbach.

VOLK: Effiziente, bürgerorientierte Strukturen im Rathaus einführen. Wichtig wird es sein, die Bürgerinnen und Bürger, die Vereine und Organisationen mitzunehmen.

Wo wird Neckargemünd im Jahre 2024 unter Ihnen als Bürgermeister stehen?

VOLK: Die Bürger, der Gemeinderat und das Rathaus haben unter meiner Führung viele Elemente des Stadtleitbildes und des Klimaschutzleitbildes umgesetzt. Beide Leitbilder finden sich vielfach in meinem Wahlprogramm wieder, das würde dann auch bedeuten, dass wir viele Punkte des Programmes verwenden konnten. Die Stadt hat ihren hohen Standard an Wohn- und Lebensqualität bewahrt und optimiert.

ALTHOFF: Neckargemünd, Dilsberg, Mückenloch und Waldhilsbach sind noch familienfreundlicher, die hohe Wohn- und Lebensqualität für alle Altersgruppen ist weiter gestiegen. Die Altstadt ist verkehrsberuhigt, Neckarlauer, Hanfmarkt und Neckarstraße sind neu gestaltet, weitere Gastronomie, gute Einkaufsmöglichkeiten und ein schmuckes Stadtbild laden zum Verweilen ein.

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