Sanierungen kommen teurer als geplant
Hoher Teergehalt in vielen alten Bammentaler Straßen - Rat segnete zusätzliche 124.000 Euro für die Arbeiten in der Waldstraße ab

Symbolbild: Archiv
Bammental. (nb) Eine böse Überraschung erlebten die Gemeinderäte in ihrer jüngsten öffentlichen Zusammenkunft gleich zu Beginn der Tagesordnung: Die Sanierung der Waldstraße wird teuer. Viel teurer als erwartet. Nicht nur die Auftragsvergabe, sondern dazu auch gleich noch eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von rund 124.000 Euro hatte das Gremium zu beschließen. Im Haushalt waren 150.000 Euro für die Sanierung eingestellt. Nun erteilten die Bürgervertreter der Firma Grötz aus Gaggenau, die das beste Angebot abgegeben hatte, einstimmig den Zuschlag - für rund 274.000 Euro.
Bauamtsleiter Oliver Busch klärte auf. "Die Mehrkosten resultieren zum einen aus dem schlechten vorhandenen Baugrund", sagte Busch. Des Weiteren müssten in der Waldstraße Regeneinläufe ergänzt werden, da dort bislang zu wenige vorhanden seien. Auch die Entsorgung des Aufbruchgutes werde deutlich teuerer als ursprünglich veranschlagt, da es belastetes Material beinhalte. Hier sei der hohe Teergehalt das Problem, so Busch. Alleine die Entsorgungskosten beliefen sich auf rund 90.000 Euro.
Bürgermeister Holger Karl hatte aber auch eine gute Nachricht zu verkünden: Bei der Gewerbesteuer rechnet man mit Mehreinnahmen im Vergleich zum Haushaltsansatz. War ursprünglich mit einer Million Euro gerechnet worden, gehe man aktuell von 1,8 Millionen aus, so Karl. Er schlug daher vor, einen Teil dieses Überschusses zu verwenden, um die überplanmäßigen Ausgaben für die Waldstraße zu decken.
Wolfgang Ziegler (Pro Bammental) richtete den Blick schon einmal voraus. Mit Sorgenfalten auf der Stirn wollte er von der Verwaltung wissen, ob denn bei den geplanten Sanierungen der Reilsheimer Straße und des Dammwegs ebenfalls mit belastetem Material zu rechnen sei. Und Oliver Busch bestätigte: "Da kommen noch enorme Kosten auf die Gemeinde zu."
Von den sechs Firmen, welche die Ausschreibungsunterlagen angefordert hatten, reichten fünf ein Angebot ein. Der sich daraus ergebende Submissionsspiegel reichte von den 274.000 Euro der Firma Grötz bis zu einem Angebot des teuersten Bieters in Höhe von knapp über 328.000 Euro. Zwar habe die Firma Grötz noch nicht für Bammental gearbeitet, sei aber durch viele Arbeiten in Heidelberg bekannt, so Busch.



