Die Staus nehmen einfach kein Ende
Immer neue Probleme - Totalausfall der Ampelanlage - Autos auf gesperrter Brücke

Die Zufahrt zur Friedensbrücke wurde bereits neu asphaltiert, was manche Autofahrer als Einladung verstehen. Foto: Alex
Von Christoph Moll
Neckargemünd. Eigentlich sollten die langen Staus mit dem Wechsel der B 37-Baustelle in Kleingemünd in den nächsten Abschnitt zum Wochenauftakt ein Ende haben. Doch sowohl am Montag als auch am Dienstag wurden die Nerven der Autofahrer wieder stark strapaziert, denn die Autos stauten sich teilweise bis zur Ziegelhäuser Brücke und bis Neckarsteinach zurück. Autofahrer berichteten von bis zu einer halben Stunde, die sie länger für diese Strecke benötigten. Und auch davon, dass sich der Verkehr häufig nur in eine Richtung stark zurückstaut und in der Gegenrichtung kaum. Kein Wunder, dass das Thema auch in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend nicht außen vor blieb.
Doch zunächst ein Blick zurück: In der vergangenen Woche war es in Kleingemünd täglich zu einem Verkehrschaos gekommen mit langen Staus sowohl in Richtung Neckarsteinach als auch in Richtung Ziegelhausen. Diese wurden vor allem durch eine zusätzliche Ampel in Höhe des Aldi-Marktes verursacht, die dafür sorgte, dass die dortigen Geschäfte weiter erreichbar sind. Fuhren an dieser Stelle Autos in den einspurigen Bereich der Baustelle ein, mussten die Wagen an den Enden des Bauabschnitts an der Saarstraße und am Kreisel warten, um Kollisionen zu verhindern. Die Ampelanlage konnte deshalb in den Hauptverkehrszeiten nicht per Hand gesteuert werden. Hinzu kam, dass der Bauabschnitt zwischen Kreisel und Saarstraße vergleichsweise lang war. Da dieser Ende letzter Woche jedoch mit der Asphaltierung abgeschlossen werden konnte, sollte das Verkehrschaos mit dem Wechsel in den kürzeren Abschnitt zwischen Friedensbrücke und Saarstraße ein Ende haben. Doch es kam anders.
Aber warum? Genau das wollte Manfred Rothe (Freie Wähler) am Dienstagabend wissen. Bürgermeister Frank Volk berichtete, dass es Probleme mit den Baustellenampeln gebe. Diese regeln die Einfahrt in den einspurigen Bereich zwischen Friedensbrücke und Saarstraße. Am Dienstag sei es sogar zu einem Totalausfall gekommen. Offenbar ist in dem 570 Meter langen Abschnitt wegen der engen Bebauung der Funkkontakt abgerissen, sodass die Ampeln nicht mehr kommunizieren konnten. Das Ergebnis: In diesem Fall zeigten beide Ampeln Rot. Die Arbeiter hätten zunächst nicht bemerkt, dass neben ihnen kein Auto mehr fährt. Deshalb habe es eine Zeitlang gedauert, bis der Ampelausfall auffiel. In dieser Zeit stauten sich die Autos auf beiden Seiten. Anschließend sei der Verkehr per Hand geregelt worden.
Auch wenn der Bauabschnitt nun kürzer sei, so dauere es dennoch immer etwa anderthalb Minuten, in denen kein Auto in den einspurigen Bereich einfahren kann, rechnete Volk vor. "Wir suchen nach einer Lösung", sagte er. "Aber es ist kompliziert." Dennoch zeigte sich der Bürgermeister überzeugt, dass die Probleme ohne eine Sperrung der Friedensbrücke noch größer wären.
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Apropos Brücke: Seit die Auffahrt zur Friedensbrücke auf Neckargemünder Seite frisch asphaltiert ist, fahren verbotenerweise immer wieder Autos darauf. Die Brücke kann nicht ganz abgesperrt werden, weil Rettungskräfte durchkommen müssen. Es "verirren" sich jedoch immer mehr Autofahrer - absichtlich oder unabsichtlich - auf die Brücke. Deshalb stelle man nun versetzt Absperrungen als weitere Hürden auf, so Volk.
Zwischen Friedensbrücke und Saarstraße soll in Kleingemünd übrigens etwa vier Wochen gearbeitet werden. Der Verkehr fließt auf der nördlichen Seite der Fahrbahn, während die südliche Seite - wegen des schlechten Untergrunds - bis in eine Tiefe von 60 Zentimetern und nicht nur zwölf Zentimeter wie in den anderen Bauabschnitten abgefräst und neu asphaltiert wird. Die Saarstraße ist so lange eine Einbahnstraße Richtung Berg.



