B37-Baustelle Neckargemünd

Bauarbeiten werden bis Heidelberg spürbar sein

Stadt warnt vor Asphaltkleber - Begehen oder Befahren der Fahrbahn ist verboten - Emulsion ist schwer zu entfernen

21.06.2017 UPDATE: 22.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden
Die viel befahrene Friedensbrücke in Neckargemünd (B37/B45) wird ab Anfang Juli wegen Sanierungsarbeiten voll gesperrt.
Autofahrer müssen während der Zeit der Vollsperrung von Anfang Juli bis voraussichtlich Oktober 2017 bei einer Neckarquerung mit längeren Umwegen und somit längeren Fahrzeiten rechnen. Foto: PR Video

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Wenn die Friedensbrücke in Neckargemünd ab dem 3. Juli voll gesperrt wird, wird auch Heidelberg die B 37-Baustelle zu spüren bekommen. Denn dann wird ein Großteil des Verkehrs - gerechnet wird mit etwa 10.000 Fahrzeugen jeden Tag zusätzlich - über die Ziegelhäuser Brücke zwischen Schlierbach und Ziegelhausen ausweichen. Denn das ist die nächste Neckarquerung. Doch schon jetzt hat die Neckargemünder Baustelle ihre Spuren in Heidelberg hinterlassen - im wahrsten Sinne des Wortes.

Vom Neckargemünder Stadtausgang zieht sich auf der Fahrbahn der B 37 fast bis zur Auffahrt auf die A 656 in Heidelberg eine schwarze Spur. Diese entstand bei der jüngsten Asphaltierung durch Baufahrzeuge, die möglicherweise zurück zum Asphaltwerk gefahren sind. Es wird aber davon ausgegangen, dass kein Asphalt auf der Fahrbahn verteilt wurde, sondern ein spezieller Haftkleber, der bei den Arbeiten zum Einsatz kommt. Und vor dem die Stadt nun ausdrücklich warnt.

Unter dem Titel "Anwohner aufgepasst während der Asphaltierung!!!" informiert die Stadt auf ihrer Internetseite über die Asphaltarbeiten in der Bahnhofstraße, die auch noch in den nächsten Wochen stattfinden. "Die Oberfläche des Haftklebers ist NICHT begeh- oder befahrbar!" Und weiter: "Wenn Sie diesen Haftkleber betreten oder befahren, wird dieser an Ihren Schuhen, Reifen oder an der Lackierung Ihres Fahrzeuges kleben/haften bleiben. Sie verteilen den Haftkleber eventuell in Ihrem Haus oder auf Ihrer Hoffläche. Dieser Haftkleber ist nur sehr schwer zu entfernen."

Es sei mit umfangreichen Verunreinigungen und Schäden zu rechnen, für die keine Reinigungs- oder Reparaturkosten durch die Auftraggeber, deren Erfüllungsgehilfen sowie die ausführende Firma übernommen würden. "Haftungsansprüche können nicht geltend gemacht werden, sollte die angesprühte Oberfläche betreten/begangen oder befahren werden." Deshalb wird darum gebeten, dass die Anwohner ihr Auto außerhalb ihres Grundstückes und des Baufeldes abstellen. Was nicht alle Anwohner taten - obwohl sie informiert wurden.

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Der Einsatz eines solchen Klebers ist im Straßenbau nichts Ungewöhnliches. Der obere Aufbau einer Straße besteht aus drei Schichten: der Asphalttrag-, der Binder- und der Deckschicht. Ein Haftkleber - dabei handelt es sich um eine Bitumenemulsion - verbindet diese Schichten. Das Trocknen dauert etwa drei Stunden. Bei der Sanierung einer Landstraße besteht - anders als nun in Neckargemünd - aber nicht die Gefahr, dass die Fahrbahn betreten oder befahren wird.

Größere Schäden an der Fahrbahn mit frischem Haftkleber seien durch das Befahren nicht zu erwarten, war zu erfahren. Anders ist dies bei frisch aufgetragenem Asphalt. Dieser braucht eine Nacht, bis er ausgehärtet ist. Wird er vorher befahren, könnte er sich verformen.

Die Gefahr, dass man beim Betreten der Fahrbahn mit frischem Haftkleber festklebt, ist aber wohl gering. "Ich habe noch niemanden auf der B 37 kleben sehen", schmunzelt Stadtsprecherin Petra Polte.

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