Jetzt rücken die Bagger an (plus interaktive Grafik)
Die RNZ beantwortet vor dem Beginn der Großbaustelle die wichtigsten Fragen - Friedensbrücke ist noch bis Juli befahrbar

Von Christoph Moll
Neckargemünd. Es geht los: Am Dienstag, 2. Mai, fällt der Startschuss für die bis November andauernde B 37-Großbaustelle. Diese betrifft auch Autofahrer, die auf dem Weg nach Heidelberg, ins Elsenztal, ins hessische Neckartal und ins Steinachtal Neckargemünd durchqueren. Wo wird gearbeitet? Was wird gemacht? Und wann gibt es Sperrungen? Die RNZ beantwortet die wichtigsten Fragen.
Was wird gemacht?
Das Karlsruher Regierungspräsidium erneuert als Straßenbaulastträger die Fahrbahndecke der Bundesstraße. Begleitend dazu saniert die Stadt an 20 Stellen in Neckargemünd sowie an fünf Stellen in Kleingemünd Abwasserkanäle und die Stadtwerke erneuern Gas- sowie Wasserleitungen. Wenn die Kanalsanierungen in den jeweiligen Baufeldern abgeschlossen sind, wird die Fahrbahn neu asphaltiert. Außerdem baut die Stadt die Bushaltestelle gegenüber dem Bahnhof barrierefrei um, verlegt Leerrohre für Glasfaserkabel und erneuert insgesamt 86 Abdeckungen von Kanalschächten.
Warum sind die Arbeiten notwendig?
Die Friedensbrücke, die B 37 und die B 45 sind laut Stadt an vielen Stellen "in schlechtem, teilweise in sehr schlechtem Zustand". Viele Bürger hätten in den letzten Jahren den Zustand der Straße bemängelt. Die Abwasserkanäle müssen laut Stadt dringend saniert werden.
Wo wird gearbeitet?
Die Großbaustelle erstreckt sich entlang der Bundesstraße 37 in der Ortsdurchfahrt vom Stadteingang aus Richtung Heidelberg kommend in Höhe Kümmelbacher Hof über die Friedensbrücke bis zum Kreisel am Kleingemünder Stadtausgang in Richtung Neckarsteinach. Außerdem wird an der B 45 in Richtung Bammental bis zur Eisenbahnüberführung beim Profi-Markt gearbeitet. Die Strecke ist in fünf Baufelder aufgeteilt.
Was passiert in den ersten Wochen?
Los geht es auf Neckargemünder Seite in der Bahnhofstraße. Hier wird die Fahrbahn auf der südlichen Straßenseite auf Höhe der Hausnummer 67 und im Kreuzungsbereich Melacpass zur Erneuerung von Abwasserkanälen aufgegraben. Dabei wird der Verkehr jeweils einspurig auf der nördlichen Straßenseite entlanggeführt mit Ampeln in beiden Fahrtrichtungen. Während der rund eine Woche dauernden Arbeiten muss die Zufahrt des Melacpass gesperrt werden. Ab 8. Mai geht es in Höhe der Bushaltestelle "Melacpass" weiter. Die Bushaltestelle wird ein Stück weiter Richtung Heidelberg verlegt. Parallel dazu wird in Höhe von Hausnummer 45 die Straßenmitte aufgegraben. Die Zufahrt des Melacpass ist dann wieder möglich. Ebenfalls ab 8. Mai beginnen die Arbeiten in Kleingemünd auf der nördlichen Straßenseite der Neckarsteinacher Straße in Höhe von Hausnummer 13. Die Uferstraße ist hier nur in südlicher Richtung befahrbar, die Saarstraße in Einbahnregelung Richtung Berg. Der Verkehr wird von Ampeln geregelt und einspurig an der Baustelle vorbei geführt.
Welche Behinderungen gibt es?
Mit Ausnahme der Friedensbrücke, die vom 3. Juli bis voraussichtlich 8. Oktober voll gesperrt ist, wird es in den anderen Baufeldern ausschließlich halbseitige Sperrungen geben. Diese sind zum Teil schon für die Kanalarbeiten notwendig, auf jeden Fall aber für die Erneuerung der Fahrbahn. Laut Stadt sind für die "Punktaufgrabungen" für die Kanalarbeiten "nur kleinere Sperrungen erforderlich, sodass alle Fahrbahnen größtenteils befahrbar bleiben und nur in wenigen Ausnahmen Baustellenampeln notwendig werden". Beim Aufbringen des neuen Fahrbahnbelags ist dann mit größeren Behinderungen zu rechnen. Die Baustellenampeln werden in den Hauptverkehrszeiten von Hand geschaltet, sodass der Verkehr besser abfließen kann. Problematischer wird es ab dem 3. Juli, wenn die Friedensbrücke voll gesperrt wird. Die Umleitung für Fahrzeuge bis 20 Tonnen führt dann über die Ziegelhäuser Brücke. Fußgänger können die Friedensbrücke weiter nutzen, Radfahrer müssen jedoch absteigen.
Welche Alternativen gibt es?
Bei längeren Staus durch die halbseitigen Sperrungen kann auch schon vor der Vollsperrung der Friedensbrücke die Fähre zwischen dem Neckarhäuserhof und Neckarhausen auf hessischer Seite eine Alternative sein. Auch der Umweg über Eberbach kann sich lohnen. Bis zur Sperrung der Friedensbrücke im Juli kann auch das Ausweichen auf die Ziegelhäuser Neckarseite sinnvoll sein, um Staus in Neckargemünd zu umfahren.
Was kosten die Arbeiten?
Die Maßnahmen von Regierungspräsidium, Stadt und Stadtwerke wurden als Gesamtpaket ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die Firma Strabag. Es ist laut Stadt mit Gesamtkosten von etwa 3,56 Millionen Euro zu rechnen.
Info: Weitere Informationen gibt es unter www.rnz.de/b37baustelle



