Auch Gaiberg lehnt Heidelberger Windräder ab
Nein zu "Drei Eichen": Mehrheit des Gemeinderates spricht sich gegen Konzentrationszone aus - "Das gibt geschredderte Greifvögel"

Die Fotomontage des Nachbarschaftsverbandes zeigt die möglichen Windräder in der "Konzentrationszone 16 Drei Eichen" - gesehen vom Manfred-Lautenschläger-Kreisel bei Gaiberg. Fotomontage: Nachbarschaftsverband
Gaiberg. (fi) Nach Neckargemünd hat nun auch Gaiberg "Nein" zu Heidelberger Windrädern gesagt: Allerdings ging es anders als in der Stadt am Neckar nicht um die Gebiete "Lammerskopf" und "Krausstein", sondern um "Drei Eichen". Es war vorauszusehen, dass diese "Konzentrationszone 16" im "Teilflächennutzungsplan Windenergie" des Nachbarschaftsverbandes Heidelberg-Mannheim nicht auf Begeisterung bei der Nachbargemeinde Gaiberg stoßen wird. Selbst die Fraktion der Grünen Liste enthielt sich. Die große Mehrheit des Gemeinderates lehnte die möglichen Windräder ab. Die Stellungnahme der Gemeinde fällt also negativ aus.
Bürgermeister Klaus Gärtner hatte zuvor aus seiner Sicht die Fakten aufgezählt. Es gehe um ein Gelände mit einer "exponierten Fläche" von 33 Hektar. "Wir befürworten alternative und regenerative Energien und stehen auch der Windkraft grundsätzlich positiv gegenüber", sagte Gärtner. Es folgte das "Aber": Die Frage nach zusätzlichen Energiekapazitäten und die Verteilungsproblematik des vorhandenen Stroms seien nicht gelöst. Und die Errichtung von Windkraftanlagen solle nicht zu Lasten von Mensch, Natur und Landschaft gehen. Allerdings sah Gärtner, dass auch die dem Windkraftausbau entgegengesetzte Position nicht viel ändern wird. "Wir können meckern, das wird aber nicht viel ändern."
Für Ralph Steffen (SPD/Aktive Gaiberger) waren die Windanlagen bei den "Drei Eichen" unmöglich: "Das gibt geschredderte Greifvögel, nicht vorstellbar", meinte er. In diesem kleinen Bereich sollten Windkraftanlagen nicht umgesetzt werden. "Das ist Schwachsinn, wer so etwas haben will, soll es sich in den Garten stellen", sagte Stephan Weber (FW). Als konzeptionslos und unwirtschaftlich deklarierte Dieter Sauerzapf (CDU) das Ansinnen. Positives wie Gewerbesteuereinnahmen, wenn auch auf Gaiberger Gemarkung Windanlagen entstehen könnten, gewann Christa Charlotte Müller-Haider (GL) dem Thema ab. Das Gremium und der Bürgermeister argumentierten mit der regional ungleich verteilten Produktionskapazität und der fehlenden Leitungsverbindung in Nord-Süd-Richtung. Es fehle an Plänen, die verschiedenen Energietechnologien zu vernetzen, großräumig zu verbinden und Speichermöglichkeiten für elektrische Energie zu schaffen.
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Die 33 Hektar große "Drei-Eichen-Fläche" sei zudem topografisch nur schwierig zu erschließen. Die vorhandenen Forstwege seien ungeeignet. "Es wird massiv ausgebaut werden müssen." Transport und Anlieferung würden wohl über Gaiberger Gebiet ablaufen. "Einem Ausbau unserer Waldwege stimmen wir vorsorglich nicht zu", lautete eines der Argumente aus der schriftlichen Stellungnahme. Natur- und Landschaftsschutz seien erheblich beeinträchtigt, ebenso die Naherholung. Auf der 33 Hektar großen Konzentrationsfläche bei den "Drei Eichen" wären rechnerisch über 30 Windanlagen denkbar.



