Als Unterkünfte sind Sporthallen das letzte Mittel
Die Kommunen der Region um Heidelberg bereiten sich auf die Ukraine-Flüchtlinge vor.

Symbolbild. Archivfoto.
Region Heidelberg. (bmi/lesa) Der Strom von Flüchtenden aus der Ukraine hat auch die Region erreicht. Nachdem erste Sporthallen als Notunterkünfte in Betrieb genommen wurden, bereiten sich auch die großen Orte rund um Heidelberg vor:
> In Dossenheim hat die Gemeinde ihre Bürger bei der Suche nach geeigneten Mietobjekten ins Boot geholt und bittet per E-Mail an ukraine@dossenheim.de um Rückmeldungen. Zudem habe die Verwaltung eine Anfrage vom Rhein-Neckar-Kreis zu möglichen Notunterkünften erreicht. "Wir haben die Mühlbachhalle als mögliche Erstunterkunft zurückgemeldet und würden, sie sofern benötigt, bereitstellen", berichtet Sprecherin Mareike de Raaf und betont: "Wir wären vorbereitet.
> In Eppelheim betont Stadtsprecherin Anette Zietsch: "Wir haben reagiert und weitere Möglichkeiten für die Unterbringung von Geflüchteten geschaffen." In welcher Form, sagte sie nicht. Zietsch erklärt nur, dass die Rhein-Neckar-Halle wegen der bekannten Problematik in Sachen Brandschutz nicht in Betracht komme.
> In Leimen ist die Unterbringung Geflüchteter in Sporthallen die "Ultima Ratio", wie Stadtsprecher Michael Ullrich betont. "Frauen und Kinder wollen wir eher nicht in Hallen unterbringen", sagt er. Vorbereitet sei die Stadt dennoch: "Wir haben im Moment Platz für etwa 60 Menschen", sagt Ullrich. Diese könne die Stadt dank "vieler privater Wohnungsangebote" unterbringen. Zudem seien alle Hotels angesprochen worden, ob dort eine Unterbringung möglich wäre: "Die Resonanz war durchaus positiv."
> In Neckargemünd werden laut Stadtsprecherin Petra Polte Wohnungen in städtischen Objekten über den aktuellen Bedarf hinaus vorbereitet und wo Mietverhältnisse enden, für ukrainische Flüchtlinge geblockt. Zudem sollen "mehrere Objekte als größere Unterkünfte" angemietet werden. Wo der Landkreis unmittelbar und mit provisorischen Unterkünften reagieren muss, versuche die Stadt, für die Anschlussunterbringung kleinere Einheiten zu finden, "damit die Menschen sich wohler fühlen und hier zur Ruhe kommen können".
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> In Nußloch betont auch Rathausmitarbeiter Stefan Weinzierl, dass derzeit eine Nutzung der örtlichen Hallen als Unterkünfte nicht angedacht sei. "Wir haben schon knapp 50 Flüchtlinge aufgenommen und überwiegend privat untergebracht", sagt er. Zehn Menschen könnten noch in privaten Wohnungen unterkommen, 25 in Flüchtlingsunterkünften. In Letzteren habe Nußloch im Herbst über seine Zuteilungsquote hinaus Menschen aufgenommen. Um Geflüchtete kümmert man sich noch auf andere Weise: Sie erhalten bei der Ankunft einen Lebensmittelgutschein.
> In Sandhausen prüft die Gemeinde laut Bürgermeister Hakan Günes "alle Möglichkeiten der Unterbringung". Die Hardtwaldhalle werde saniert und stehe als Notunterkunft ebenso nicht zur Verfügung wie die Festhalle, die verstärkt zur Betreuung von Grundschülern genutzt werde, wie Gemeindesprecher Jochen Denker mitteilt. Die Verwaltung hat einen "Krisenstab Ukraine" eingerichtet. Zusammen mit dem ökumenischen Helferkreis koordiniert sie Hilfsangebote der Bevölkerung.