Betreuungsplätze für zwei Drittel der Kleinkinder
Thema Kinderbetreuung im Gemeinderat - Elternbeiträge steigen im Durchschnitt um 2,6 Prozent

Rathaus Rauenberg. Foto: Reinhard Lask
Rauenberg. (aot) Im neuen Kindergartenjahr stehen in der Gesamtgemeinde Rauenberg ab 1. September für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren 110 Plätze zur Verfügung, erläuterte Rechnungsamtsleiter Thomas Dewald dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung. In Rauenberg bietet das Kinderhaus Märzwiesen 49 Plätze für Kinder ab einem Jahr an, davon eine Gruppe mit Ganztagsbetreuung. Im Kindergarten Regenbogen werden zehn Kleinkinder ab zwei Jahren betreut, in der Kinderkrippe "Alte Post" ganztags 20 Kinder. In Malschenberg gibt es zehn Plätze für Kinder ab einem Jahr und in Rotenberg vier Plätze für Kinder ab zwei Jahren, außerdem stehen in der Gesamtgemeinde 17 Plätze bei Tagesmüttern zur Verfügung.
Mit diesem Angebot könne für rund zwei Drittel der Rauenberger Kleinkinder ein Krippenplatz angeboten werden. Dies sei überdurchschnittlich hoch, so Dewald, und entspreche den gesetzlichen Anforderungen. Das verdanke man dem konsequenten Ausbau des Angebots, allerdings mit den entsprechenden finanziellen Auswirkungen.
Für über Dreijährige stehen in der Gesamtgemeinde 357 Plätze bereit, davon 90 ganztags. Im Kindergarten Seepferdchen und im katholischen Kindergarten Unterm Regenbogen sind es jeweils 100, im Kinderhaus Märzwiesen 60. In den katholischen Kindergärten St. Josef in Malschenberg und Arche Noah in Rotenberg werden jeweils zwei altersgemischte Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten angeboten. Darüber hinaus betreibt der Verein Postillion einen Waldkindergarten in Malschenberg mit 20 Plätzen.
Laut Dewald sind in Rauenberg, Rotenberg und im Waldkindergarten jeweils Plätze frei, nicht aber in St. Josef Malschenberg. Hier überlege man, Regel- in Ganztagsplätze umzuwandeln, was dann aber wieder organisatorische Probleme nach sich ziehen würde. Nach der Geburtenentwicklung und durch den stetigen Zuzug junger Familien sei ab 2019 mit einer größeren Nachfrage zu rechnen.
Entsprechend der gemeinsamen Empfehlung der Kirchen und kommunalen Landesverbände beschloss der Gemeinderat die Erhöhung der Elternbeiträge um durchschnittlich 2,6 Prozent. Die Sozialstaffelung nach dem württembergischen Modell wird beibehalten, sie richtet sich nach der Anzahl der Kinder im Haushalt, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Mit der Erhöhung sollen die steigenden Personalkosten ausgeglichen werden, auch sollen die Elternbeiträge etwa 20 Prozent der laufenden Kosten abdecken.
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Die Krippenbetreuung kostet dann ab dem neuen Kindergartenjahr für eine Ein-Kind-Familie 365 Euro, für eine Zwei-Kind-Familie 272 Euro, für eine Drei-Kind-Familie 184 Euro und für eine Familie mit vier und mehr Kindern 73 Euro - bei einer Betreuungszeit von 30 Wochenstunden. Bei der Ganztagsbetreuung staffeln sich die Preise entsprechend von 606 Euro bis 121 Euro.
Im Kindergarten muss für 30 Wochenstunden zwischen 155 Euro und 26 Euro bezahlt werden, bei 50 Stunden (ganztags) zwischen 365 und 73 Euro. Zusätzlich zu den Gebühren werden 66 Euro für die Mahlzeiten bei 30-stündiger Betreuung und 74 Euro bei 50-stündiger Betreuung erhoben.
Der Verwaltungsvorschlag wurde von allen Fraktionen akzeptiert, lediglich Jürgen Abt (FDP) lehnte ihn ab, weil er beim Nachrechnen festgestellt habe, dass bei einem Teil der Gebühren die 2,6-Prozentgrenze überschritten worden sei. Er regte auch an, dass die Verwaltung Kontakt zu jenen Eltern aufnehmen solle, die ihre Kinder nicht in die Krippe oder einen Kindergarten schicken. Er schlug vor, sie nach den Gründen zu fragen und sie von den Vorteilen einer solchen Betreuung zu überzeugen. Rechnungsamtsleiter Dewald wollte prüfen, inwiefern dieser Vorschlag umgesetzt werden kann, er habe rechtliche Bedenken.



