Die Lücke zwischen Eppelheim und Pfaffengrund schließt sich
Einhub verlief nach Zeitplan - Etliche Interessierte schauten zu

Die Brücke ist eingehoben. Bis sie jedoch auch als Übergang von Eppelheim nach Pfaffengrund vollständig genutzt werden kann, dauert es bis kommenden Januar. Foto: Geschwill
Von Sabine Geschwill
Eppelheim/Heidelberg. Der Brückenneubau zwischen Eppelheim und dem Heidelberger Pfaffengrund schreitet voran. Live miterleben konnte man am Wochenende den Brückenschlag. Etliche Anwohner und Interessierte hatten sich auf den Weg gemacht, um Samstag und Sonntag sowohl auf Eppelheimer als auch auf Pfaffengrunder Seite die Bauarbeiten zu verfolgen.
Der Einhub der tonnenschweren Brückenträger über die Autobahn A5 stand an. Dazu war die A5 von Freitag- bis Sonntagabend in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt. Für die direkten Anwohner war es trotz Baustellenarbeiten eine himmlische Ruhe.
Nachdem für die neue Autobahnbrücke die Widerlager und die Mittelpfeiler in den zurückliegenden Wochen errichtet worden waren, konnte jetzt mit dem Brückenaufbau begonnen werden. Hinter den Absperrungen der Brückenbaustelle auf beiden Seiten der Autobahn konnte man gut den spektakulären und zentimetergenauen Einhub der tonnenschweren Brückenträger mitverfolgen.
Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) informierte bei einem Vor-Ort-Termin über den Brückenaufbau und beantwortete Fragen von Gemeinderäten und Anwohnern.
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Nach Worten von RNV-Projektleiter Paul Ritze wurde in der Nacht auf Samstag der Mobilkran aufgebaut, positioniert und die 22 Stahlträger - jeder einzeln auf einem Lastwagen - gut koordiniert angeliefert. Ab dem frühen Samstagmorgen konnte genau nach Zeitplan mit dem Einhub der Brückenträger begonnen werden. Für jeden Träger wurde rund eine Stunde einkalkuliert, bis er positioniert und gesichert war.
Der Brückenschlag erfolgte in zwei Schritten. Begonnen wurde auf Eppelheimer Seite. Elf Stahlträger wurden zwischen Widerlager und Mittelpfeiler präzise nebeneinander eingehoben und befestigt. Danach wurde die Seite gewechselt und die gleiche Zahl an Stahlträgern von Pfaffengrunder Seite aus bis zum Mittelpfeiler zentimetergenau eingesetzt. "Die Fugen werden noch mit Beton abgedichtet", informierte Paul Ritze.
Auf die montierten Brückenträger folgt nun der umfangreiche Brückenaufbau. Die Fahrbahnen, Straßenbahngleise, Rad- und Fußwege werden angelegt. Da die neuen Bahngleise mittig auf der Brücke verlaufen, kann bereits im Dezember die Freigabe der Brücke für den ÖPNV erfolgen. "Die Straßenbahn kann dann schon fahren", informiert der RNV-Projektleiter.
Der Individualverkehr müsse sich bis Januar gedulden, da nach der Inbetriebnahme der Schienen noch Restarbeiten an den Fahrbahnen, sowie an den Rad- und Gehwegen vorgenommen und erst zum Schluss die Brückengeländer montiert und die Baustellenabsicherungen entfernt werden. Erst danach könne die Brücke für den Fahrzeugverkehr, sowie für Radfahrer und Fußgänger freigegeben werden.
Auch der Verkehrskreisel, der derzeit an der Kreuzung Haupt-, Hilda, und Mozartstraße angelegt wird, nimmt Formen an. "Er wird Anfang September in Betrieb gehen", so Paul Ritze. Dass es hier noch zu Verzögerungen kommen könnte, wurde nicht bestätigt. Die Gehwege, Verkehrsinseln, Fußgängerüberwege und Ampelanlagen wurden angelegt und die Fahrbahnen teilweise bereits neu asphaltiert.
Die Straßenbahnschienen wurden schon bis zum Kreisel verlegt. Die Weiche, die in der Mitte des Kreisels eingebaut wird, damit in Zukunft die Straßenbahn Richtung Heidelberg-Pfaffengrund zweispurig fahren kann, sei schon vor Ort, ebenso das benötigte Schienenmaterial zum zweispurigen Gleisausbau auf der Brücke.
Erst Mitte nächsten Jahres könne aufgrund des Planfeststellungsverfahren und dem damit zusammenhängenden Prozedere mit dem Ausbau der Endhaltestelle in Eppelheim begonnen werden, hieß es.



