Neckarsteinach/Neckargemünd

Am Ende wird es doch nur ein "Hochwässerchen"

Der Neckar überspülte am Freitag lediglich Parkplätze, Häuser und Keller blieben verschont.

27.01.2021 UPDATE: 29.01.2021 21:00 Uhr 2 Minuten, 27 Sekunden
In Neckarsteinach führte die Brücke an der Steinachmündung nur ins Wasser. Foto: Alex

Neckarsteinach/Neckargemünd. (cm) Das erste Hochwasser des Jahres ist nur ein "Hochwässerchen": Die Prognosen der "Hochwasservorhersagezentrale" von vor einigen Tagen traten am Freitag nicht ganz ein. In Neckarsteinach und Neckargemünd mussten am Freitag mehrere nah am Wasser gelegene Parkplätze gesperrt werden und auch der Betrieb der Fähre zwischen dem zu Neckargemünd gehörenden Ortsteil Neckarhäuserhof und dem Neckarsteinacher Stadtteil Neckarhausen wurde eingestellt. Doch dabei blieb es dann auch.

Anfang der Woche war ein Pegel von etwa fünf Metern in Gundelsheim vorhergesagt worden und auch sechs Meter wurden nicht ausgeschlossen. An dieser Messstation orientieren sich Neckarsteinach und Neckargemünd, da es die nächste flussaufwärts ist. Da der Pegel am Freitagabend einen vorläufigen Höchststand von 4,70 Meter erreicht hat, blieben Keller und Häuser verschont.

In Neckarsteinach waren der kleine und der große Lauer bereits am Freitagmittag überflutet. Der Parkplatz war laut Bürgermeister Herold Pfeifer gesperrt worden, sodass kein Auto in den Fluten versank. In Neckargemünd wurden die Parkplätze am Lauer, unter der Friedensbrücke und am "Schwanen" in Kleingemünd überschwemmt. Hier hatten Mutige am Mittag noch geparkt, doch Stadtsprecherin Petra Polte erwartete keine Probleme: "Es ist alles entspannt." Die Stadt rechnete am Freitag damit, dass der Neckar in der Nacht auf Samstag nur auf den Lauer schwappt. Der städtische Bauhof habe noch einmal die Rechen an Bächen kontrolliert, um Überschwemmungen durch Starkregen zu verhindern.

Auch in Neckarsteinach bekam Bürgermeister Herold Pfeifer keinen erhöhten Puls. Die Stadt habe rechtzeitig gehandelt und auch die Weiße Flotte habe rechtzeitig ihren Verkaufswagen für Fahrkarten weggefahren, der vor ein paar Jahren einmal in den Fluten versank.

Laut Prognose soll der Neckarpegel am Samstag etwas zurückgehen und am Sonntag noch einmal ansteigen – aber nicht auf das Niveau von Freitag.

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Am Wochenende gab es in Neckarsteinach einen Vorgeschmack aufs Hochwasser. Der kleine Lauer wird nun erneut gesperrt. Foto: Alex

Am Mittwochabend prognostizierte die Hochwasservorhersagezentrale für Gundelsheim einen maximalen Pegelstand von etwa 5,10 Meter, der in der Nacht auf Samstag erreicht werden soll. Aber auch sechs Meter sind nicht ausgeschlossen. Sowohl Neckarsteinach als auch Neckargemünd orientieren sich an dem Pegel in Gundelsheim, der flussaufwärts die nächste Messstelle ist. Etwa vier Stunden braucht das Wasser von dort.

Im Moment sieht es also so aus, dass alle Parkplätze am Neckar in Neckargemünd und Neckarsteinach betroffen sein werden. In Neckarsteinach werden wohl der kleine und der große Lauer überspült, was ab 2,60 und 3,40 Meter in Gundelsheim der Fall ist. Kritisch für Häuser wird es aber erst ab sieben Metern.

In Neckargemünd werden wohl die Parkplätze am Neckarlauer und in der Rainbach (ab 4,50 Meter), unter der Friedensbrücke (ab 4,70 Meter) und am "Schwanen" auf Kleingemünder Seite (ab 4,80 Meter) überspült. Die Mühlgasse könnte verschont bleiben, wo ab 5,50 Meter in Gundelsheim das Wasser der Elsenz durch den Rückstau in einer Senke herausschwappt. Auch für das Parkhaus der Wohnanlage in der Mühlgasse besteht wohl keine Gefahr. Dieses wäre ab sechs Metern in Gundelsheim betroffen. Keller und Wohnräume sind erst ab 6,50 Meter in Gefahr. Die Fähre zwischen dem zu Neckargemünd gehörenden Ortsteil Neckarhäuserhof und dem Neckarsteinacher Stadtteil Neckarhausen wird ihren Betrieb einstellen müssen.

"Wir nehmen die Vorhersage ernst und beobachten die Lage", sagt Neckarsteinachs Bürgermeister Herold Pfeifer. "Ich mache mir aber keine Sorgen." Er erwartet ein "mittleres Hochwasser". Beruhigt hat ihn, dass am Mittwoch noch Schnee fiel. Denn laut einer alten Weisheit der Schiffer bedeute "wenig Schnee viel Wasser und viel Schnee wenig Wasser". Kritischer sei, wenn es auf gefrorenen Boden regne. Der Schnee aber sauge Wasser auf. "Wir vertrauen aber nicht allein auf die Weisheit", so Pfeifer.

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