Nur noch drei Spuren für Autos auf der B37
Markierungen für Radspur zeigen künftige Verkehrsführung - Autos können auf bisherige Gegenfahrbahn wechseln

Von Christoph Moll
Neckargemünd/Heidelberg. Die Radspur auf der Bundesstraße B37 zwischen dem Neckargemünder Stadtausgang und dem Heidelberger Stadtteil Schlierbach ist noch längst nicht fertig. Und dennoch hat sie am Wochenende bereits ihre ersten Nutzer gefunden. Möglich wurde dies, weil Autos und Laster bereits auf Abstand gehalten werden. Durch umfangreiche Markierungsarbeiten stehen nun nur noch drei der vier Fahrspuren für den motorisierten Verkehr zur Verfügung. Bekanntlich wird dies auch so bleiben, denn eine Fahrspur – jene am Neckar – ist künftig für Radler reserviert. Zumindest für die nächsten zwei Jahre, denn so lange dauert der Verkehrsversuch. Dann wird entschieden, ob das Provisorium zur Dauereinrichtung wird.
Wie Christian Beister, Sprecher der für das rund 400.000 Euro teure Vorhaben zuständigen Stadt Heidelberg, auf RNZ-Anfrage mitteilte, sind die Markierungsarbeiten noch nicht komplett erledigt. Einzelne Schilder zur künftigen Verkehrsregelung wurden schon aufgestellt.
Zudem fanden bereits Umbauarbeiten an allen drei neckarseitigen Bushaltestellen auf der rund drei Kilometer langen Strecke statt: am Bahnhof Schlierbach-Ziegelhausen, Im Grund und an der Orthopädie. Dort wurden neue Bordsteine aufgeklebt und es wurde mit der Asphaltierung begonnen, da hier Radler künftig erhöht fahren – und zwar auf dem Niveau des angrenzenden Bordsteins. So können Fahrgäste auch künftig leichter in die Busse einsteigen. Hier sind laut Beister aber noch weitere Arbeiten notwendig – so zum Beispiel Asphalt- sowie Markierungsarbeiten und es müssen "Leiteinrichtungen" für Radler erstellt werden.
Ebenfalls noch nicht abgeschlossen sind der Umbau und die Umprogrammierung von Ampelanlagen auf der Strecke. An der Orthopädie und beim Rewe-Markt "Am grünen Hag" sind die Arbeiten bereits beendet, an der Schlierbacher Neckarbrücke noch nicht. Aufgestellt werden auch noch die Betonleitwände als Absperrung zwischen Radweg und Fahrbahn über eine Länge von rund drei Kilometern. Dies soll vor allem nachts geschehen, um die Verkehrsbehinderungen in Grenzen zu halten. Notwendig sind noch damit zusammenhängende Markierungsarbeiten.
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Für Autofahrer stehen nun aus Neckargemünd heraus bis etwa zur Hälfte der Strecke zur Orthopädie zwei Fahrspuren zur Verfügung – und dann bis Schlierbach nur noch eine Spur. In die Gegenrichtung sind es ab Schlierbach zunächst zwei Spuren und später dann nur noch eine. So sollen langsam fahrende Fahrzeuge wie Traktoren, Lastwagen und Busse an den Ortsausfahrten noch überholt werden können. Nach RNZ-Beobachtungen wurde die zweite Fahrspur aus Neckargemünd heraus in den vergangenen Tagen noch nicht richtig genutzt. Viele Autofahrer fühlen sich offenbar unwohl, da die aktuell linke Spur auf der bisherigen Gegenfahrbahn verläuft.
Die Radspur wird voraussichtlich zwischen Mitte und Ende März freigegeben. Eigentlich sollte sie bereits Anfang März fertig sein. Doch wegen des Wintereinbruchs Anfang Februar waren die Arbeiten ins Stocken geraten.



