Neckargemünd/Heidelberg

Asphalt für die B37-Radspur

Die Arbeiten zwischen Neckargemünd und Heidelberg kommen zwar voran, die Eröffnung wurde aber verschoben.

27.01.2021 UPDATE: 18.02.2021 20:00 Uhr 5 Minuten, 8 Sekunden
An Bushaltestellen wird zusätzlicher Asphalt für die künftige Radspur aufgebracht. Foto: Alex

Neckargemünd/Heidelberg. (cm) Eigentlich sollte die Radspur auf der Bundesstraße B 37 zwischen Neckargemünd und dem Heidelberger Stadtteil Schlierbach Anfang März freigegeben werden. Doch wegen des Wintereinbruchs Anfang Februar sind die Arbeiten ins Stocken geraten. "Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass die Eröffnung der Strecke in der vorletzten, spätestens letzten Märzwoche stattfinden kann", teilte Christian Beister als Sprecher der für das Vorhaben zuständigen Stadt Heidelberg auf RNZ-Anfrage mit. Die Arbeiten kommen nun aber voran. Im Bereich der Bushaltestellen auf der rund drei Kilometer langen Strecke wurde gestern Asphalt aufgebracht, weil die Radler hier erhöht fahren sollen. Auch neue Fahrbahnmarkierungen wurden aufgebracht. Der 400 000 Euro teure Verkehrsversuch ist auf zwei Jahre ausgelegt. Eine der vier B 37-Fahrspuren wird für Radler reserviert und mit Betonelementen abgegrenzt.

Update: Donnerstag, 18. Februar 2021, 20.01 Uhr


Bauarbeiten an der B37-Radspur haben begonnen

Der Auftakt kam mit dreitägiger Verspätung. Bis zur geplanten Freigabe Anfang März ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Auch im Bereich der Bushaltestelle an der Schlierbacher Neckarbrücke wurden Vorbereitungen für die Radspur getroffen. Foto: Rieck

Neckargemünd/Heidelberg. (cm) "Es wird gebaut!", freute sich Bert-Olaf Rieck. Der Vorsitzende des regionalen Ablegers Rhein-Neckar/Heidelberg des "Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs" (ADFC) meinte damit die Radspur auf der Bundesstraße B37 zwischen Neckargemünd und Heidelberg. Mit dreitägiger Verspätung rückten hier am heutigen Donnerstag die Arbeiter an. Eigentlich hätte es bereits am Montag losgehen sollen, doch das Wetter war zu schlecht.

Am Donnerstag war es dann gut genug. Christiane Calis, Sprecherin der für das Vorhaben zuständigen Stadt Heidelberg, bestätigte den Baustart. "Es wurde mit der Vormarkierung Richtung Heidelberg und mit den Gelbmarkierungen der beiden nördlichen Bushaltestellen begonnen", berichtete sie. Diese müssen für den auf zwei Jahre ausgelegten Verkehrsversuch umgebaut werden. Zwischen Neckargemünd und Schlierbach wird eine der vier Fahrspuren für Radler reserviert und mit Betonelementen abgegrenzt. Bis zur geplanten Freigabe Anfang März ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Die Kosten von rund 400.000 Euro teilen sich Bund, Land und Stadt Heidelberg.

Der ADFC begrüße den Baubeginn sehr, wie Sprecher Rieck mitteilte: "Damit rückt die seit Jahrzehnten überfällige Radverkehrsanlage an dieser gefährlichen Bundesstraße in greifbare Nähe."

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Auftakt für B37-Radspur fiel ins Wasser

Neckargemünd/Heidelberg. (cm) Eigentlich sollten am Montag die ersten Arbeiten für die Radspur auf der Bundesstraße B37 zwischen Neckargemünd und Heidelberg beginnen. Doch der Auftakt für das Großprojekt fiel ins Wasser: "Witterungsbedingt wurde mit den Arbeiten an der B37 noch nicht begonnen", teilte Christiane Calis, Sprecherin der für das Vorhaben zuständigen Stadt Heidelberg auf RNZ-Anfrage mit. Ab dem heutigen Dienstag sollen aber "Vormarkierungsarbeiten" stattfinden. Die Bushaltestellen "Im Grund" und "S-Bahnhof Schlierbach-Ziegelhausen" werden am Freitag, 5. Februar, verlegt.

Noch kann der Verkehr auf der B 37 auf vier Spuren uneingeschränkt rollen. Foto: Alex

An den Haltestellen wird es künftig sowohl einen Wartebereich vor der Ein- und Ausstiegsstelle als auch jeweils ein Haltestellenhäuschen geben, das leicht versetzt zum Ein- und Ausstiegsbereich aufgestellt wird. Der gemeinsame Geh- und Radweg führt laut Stadtsprecherin Calis zwischen diesen beiden vorbei. Wenn sich Fahrgäste also im Wartebereich aufhalten, dann führt der Radverkehr hinter diesen vorbei. Wenn sich Fahrgäste allerdings im Haltestellenhäuschen aufhalten, führt der Radverkehr vor den Fahrgästen vorbei. Die Breite des gemeinsamen gegenläufigen Rad- und Gehweg variiere zwischen 3,25 und 4,40 Meter, so Calis. Die sogenannte Aufstellfläche für wartende Fahrgäste habe eine Breite von 1,50 Meter an der Orthopädie bis zwei Meter am S-Bahnhof Schlierbach/Ziegelhausen. Eine solche "Haltestellensituation" gebe es bereits beispielsweise an der Haltestelle Eichendorffplatz im Heidelberger Stadtteil Rohrbach stadteinwärts.

Bekanntlich wird zwischen Neckargemünd und Schlierbach ab Anfang März eine der vier Fahrspuren der B37 für Radler reserviert. Diese müssen bisher auf schmalen Streifen auf der Fahrbahn fahren, wo nebenan Autos und Laster mit Tempo 100 und mehr vorbeibrettern. Die neckarseitige Spur wird mit Betonelementen abgegrenzt – zunächst provisorisch. Denn es handelt sich um einen Verkehrsversuch, der auf zwei Jahre ausgelegt ist. Es wird wissenschaftlich untersucht, ob der Radweg ausreichend genutzt wird und ob sich der Verkehr durch die Wegnahme einer Fahrspur auf andere Straßen im Umland verlagert. Für den Radweg werden auch neue Markierungen aufgebracht, Schutzeinrichtungen und neue Schilder aufgestellt sowie Ampelanlagen angepasst. Die Gesamtkosten von rund 400.000 Euro teilen sich Bund, Land und Stadt Heidelberg. Die Eröffnung soll am 7. März – und nicht zuletzt gemeldet am 5. März – mit Landesverkehrsminister Winfried Herrmann stattfinden.

Update: Montag, 1. Februar 2021, 19.41 Uhr


B37-Radspur soll Anfang März fertig sein

Von Christoph Moll

Neckargemünd/Heidelberg. Es war angekündigt und dennoch ist es etwas überraschend: Die Bauarbeiten für die Radspur auf der Bundesstraße B37 zwischen Neckargemünd und Heidelberg beginnen bereits am kommenden Montag, 1. Februar. Dies erfuhr die RNZ auf Nachfrage bei der Stadt Heidelberg, die das Projekt betreut. Anfang März sollen die ersten Radler sicher im Neckartal unterwegs sein. Zuletzt war es ruhig um den auf zwei Jahre ausgelegten Verkehrsversuch geworden, doch im Hintergrund kamen die Planungen gut voran.

Die B 37 ist für Radler ein gefährliches Pflaster: Bisher gibt’s nur schmale Radstreifen neben den vorbeibrausenden Autos. Foto: Alex

Da es bisher keinen sicheren Weg gibt, soll die provisorische Radspur auf einer Länge von 3,6 Kilometern zwischen dem Ortsausgang von Neckargemünd und dem S-Bahnhof des Heidelberger Stadtteils Schlierbach entstehen. Von dort aus führt ein bestehender Radweg neben der Fahrbahn zur Heidelberger Altstadt. Eine der vier B37-Spuren – jene am Neckar – wird zur Radspur gemacht, auf der in beide Richtungen gefahren werden kann. Für Laster und Autos verbleiben drei Spuren. Bis zur Hälfte der Strecke stehen zwei Spuren in Richtung Heidelberg zur Verfügung, ansonsten besteht die Zweispurigkeit in der Gegenrichtung. So sollen langsame Fahrzeuge an den Ortsausgängen überholt werden können.

Für den Radweg werden Bushaltestellen umgebaut, neue Markierungen aufgebracht, Schutzeinrichtungen und neue Schilder aufgestellt sowie Ampelanlagen angepasst. Zum Schutz der Radler werden "massive Schutzwände" aufgebaut. Außerdem werden die Bushaltestellen so umgebaut, dass Radler nicht gefährdet werden. Der Radweg wird an der Haltestelle vorbeigeführt. Die Parkplätze für Reisebusse in Schlierbach sollen bestehen bleiben. Am Ortsausgang von Neckargemünd wird zudem eine neue Ampel installiert.

"Im Zuge der Arbeiten kann es zu Beeinträchtigungen für den Autoverkehr kommen", teilte die Stadt Heidelberg mit. Die "Vormarkierungen" für die Betonwände finden tagsüber statt. Aufgebaut werden diese aber nachts. Dann stehen noch zwei Spuren zur Verfügung. Während der Arbeiten an Bushaltestellen werden Ersatzhaltestellen eingerichtet, um den Nahverkehr nicht zu behindern.

Die Gesamtkosten von rund 400.000 Euro teilen sich der Bund, das Land und die Stadt Heidelberg. Für den Abschnitt zwischen dem neuen Rewe-Markt und Schlierbach-Bahnhof, für den die Stadt Heidelberg zuständig ist und der Kosten von 250.000 Euro umfasst, hat das Land der Stadt Fördermittel von 75 Prozent zugesagt. Außerdem fördert das Land die Planungskosten pauschal mit 15 Prozent. Die Stadt Heidelberg zahlt für diesen Abschnitt deshalb nur rund zehn Prozent der Kosten. Der Bereitstellung der benötigten überplanmäßigen Mittel hatte der Haupt- und Finanzausschuss im Oktober zugestimmt. Den restlichen Abschnitt finanziert der Bund.

Besonders groß ist die Freude bei Hermino Katzenstein. Der Grünen-Landtagsabgeordnete aus Neckargemünd hatte die Idee zu dem Verkehrsversuch und sieht dessen Durchbruch im Besuch des Ministerialdirektors und Vize-Verkehrsministers Uwe Lahl im vergangenen Jahr. Bei dem Besuch wurde die Finanzierungsfrage final geklärt.

Damals sollte die Radspur eigentlich längst errichtet sein. Doch unter anderem eine Datenpanne hatte zu Verzögerungen geführt. Zuletzt habe es noch Diskussionen über die Betonelemente gegeben, für die noch ein Experte konsultiert werden musste, so Katzenstein: "Nun sind sämtliche Hürden aus dem Weg geräumt." Er lobt die Stadt Heidelberg, die das Projekt trotz Corona vorangetrieben habe. Die temporären Einschränkungen in den kommenden Wochen sieht er wegen des derzeit geringeren Verkehrsaufkommens entspannt.

Umso wichtiger ist das Projekt laut Katzenstein, da ein sicherer Radweg auf der anderen Neckarseite zwischen Ziegelhausen und Kleingemünd nicht in greifbarer Nähe ist. Hier sei ein Zwei-Richtungs-Radweg auf der Fahrbahn ohne aufwändige bauliche Trennung und bei Tempo 70 für Autofahrer geplant gewesen, der jedoch von der Verkehrsbehörde als zu unsicher abgelehnt worden sei.

Ort des Geschehens

Der Abgeordnete hofft nun, dass der B37-Radweg pünktlich zum besseren Wetter freigegeben werden kann. "Dann können endlich Menschen egal welchen Alters sicher zwischen Neckargemünd und Heidelberg radeln", sagt er. Die Stadt Heidelberg hat angekündigt, dass es zu witterungsbedingten Verzögerungen kommen kann. Die offizielle Freigabe mit Landesverkehrsminister Winfried Hermann ist allerdings bereits für den 5. März geplant. Eine Woche später ist Landtagswahl ...

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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