Neckargemünd

Gebäudekomplex der Metzgerei Unger weicht Mehrfamilienhaus

Wie familienfreundlich wird das neue Zehn-Familien-Haus an der Bundesstraße? - Bauausschuss stimmte Plänen zu

15.06.2020 UPDATE: 16.06.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden
Dieser Gebäudekomplex beherbergt die Metzgerei Unger. Foto: Alex

Neckargemünd. (cm) Dass es sich um die Metzgerei Unger handelte, spielte für den Bauausschuss keine Rolle. Dieser musste sich in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung mit einer Bauvoranfrage der "ARV Immobilien GmbH" zum Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage in der Kleingemünder Bergstraße beschäftigen. Für diese gab es einstimmig grünes Licht.

"Das Grundstück mit der Metzgerei Unger kennen alle", meinte die städtische Fachbereichsleiterin Susanne Lutz. Da es im dortigen Bereich keinen Bebauungsplan gebe, müsse sich das Bauvorhaben in die Umgebung einfügen. In der Tiefgarage seien 20 Stellplätze vorgesehen. Geplant sei ein zweigeschossiges Gebäude mit vier Wohneinheiten je Geschoss plus zwei großzügigen Wohnungen im Dachgeschoss. "Das Gebäude fügt sich in die Umgebung ein", fand Lutz. "Die anderen Grundstücke sind in gleichem Maß bebaut." Es handle sich um ähnliche Gebäude mit ähnlichen Höhen.

Aus der Beschreibung der Baumaßnahme ist zu entnehmen, dass das Zehn-Familien-Wohnhaus für ältere oder behinderte Menschen gedacht ist. So führt ein Fahrstuhl von der Tiefgarage in die oberen Stockwerke. Außerdem seien "wirtschaftlich und sozial verträgliche Wohnungen" geplant. Der Ausschuss musste entscheiden, ob die geplante Grund- und Geschossflächenzahl sowie die geplanten Trauf- und Firsthöhen zulässig sind und ob gegen das Staffelgeschoss mit geneigten Dachflächen Einwände bestehen.

Felix Konrad (Grüne) sah in dem Bauvorhaben ein Beispiel dafür, wie ein Bauträger eine gute Bebauung auf einem vergleichsweise kleinen Areal verwirklichen kann. Er sah eine "kleinteilige Struktur" und für Familien geeignete Wohnungen. Nur mit der Dachform war er nicht zufrieden: "Ein Satteldach wäre angesichts der vorhandenen Bebauung besser." Insgesamt sah er aber die "neue Belebung an der Straße" positiv.

Jens Hertel (SPD) monierte, dass die geplante Feuerwehrzufahrt auch das Nachbargrundstück betreffe, woraufhin Lutz bestätigte: "Das darf so nicht sein." Hertel stellte in Frage, dass die zehn Wohnungen wirklich familienfreundlich seien. Er regte einen Hinweis an den Bauherrn an, dass Bedarf an sozialem Wohnungsbau herrsche und eine Mischung gut täte. Außerdem sah er keinen "Blick ins Grüne, sondern auf die Bundesstraße". Hertel fand ebenfalls, dass sich die geplante Dachform nicht einfüge und eine andere Variante besser wäre.

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Ein Teil der Wohnungen mit "Sozialbindung" wäre wünschenswert, meinte Marco La Licata (Linke). Rein baurechtlich füge sich die Planung in die Umgebung ein: "Es ist nicht hübsch, aber in Ordnung." Manfred Rothe (Freie Wähler) bezweifelte, dass eine Umsetzung so möglich ist. Die geplante Zufahrt zur Tiefgarage sei "sehr ambitioniert", meinte er. Diese würde das Landratsamt prüfen, merkte Bürgermeister Frank Volk an und gab zu bedenken, dass die Stadt keinen sozialen Wohnungsbau vorschreiben könne. Zur Dachform könne man einen Hinweis geben, die geplante Variante sei aber wohl genehmigungsfähig.

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