Neckargemünd

Führungen auf Burg Dilsberg starten wieder

Hoch über dem Neckartal kann man nun wieder einen Ausflug in eine andere Welt erleben.

03.05.2025 UPDATE: 03.05.2025 04:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Zwei faszinierende Blicke: in den Brunnenstollen und von der Mauer in die Ferne. Foto: Büch

Neckargemünd-Dilsberg. (mbue) Ein kühler Wind streicht über die Burgmauer. Eine Reisegruppe posiert für ein Foto auf der Mantelmauer. Über dem mächtigen Treppenturm flattert eine Fahne im Wind – willkommen auf der Burg Dilsberg!

Seit über 800 Jahren trotzt die Burg hoch über dem Neckartal den Launen des Wetters. Um 1150 von den Grafen von Lauffen erbaut, die dem König und den Bischöfen von Worms dienten, wird sie 1208 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Im 14. Jahrhundert fiel sie an die Kurfürsten der Pfalz, im Dreißigjährigen Krieg erlebte sie Besetzungen und Rückeroberungen. Jeder Stein erzählt ein Stück Geschichte.

Kein Wunder, dass Besucher aus aller Welt – an diesem Tag aus Indonesien – den Weg nach Dilsberg finden. Der restaurierte Treppenturm lockt nicht nur Fotografen, sondern belohnt den Aufstieg mit einem atemberaubenden Ausblick. Auch von der Mantelmauer schweift der Blick weit über das Neckartal bis zur Burg Steinsberg bei Sinsheim und bei klarer Sicht bis zu den Höhen des Schwarzwalds und der Pfalz. Im Frühling kann man von der Mauer aus den Proben auf der Burgbühne zusehen. 2025 steht das Traditionsstück "Rose von Dilsberg" auf dem Programm – die Liebesgeschichte von Rosamunde von Lauffen und Wolf von Hirschhorn.

Die Burgruine ist von April bis Ende Oktober dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet. Seit dem 1. Mai gibt es eine besondere Gelegenheit, die Burg intensiver zu erleben: An Sonn- und Feiertagen starten um 15 Uhr öffentliche Führungen durch die Ruine und den begehbaren unterirdischen Stollen. Mit seinen 80 Metern Länge bietet er an heißen Sommertagen Abkühlung beim Gang durch den Buntsandsteinfelsen. "Eine Anmeldung ist nicht nötig", erklärt Burgpächter Armin Erles.

Die Führungen sind mehr als ein Spaziergang durch alte Mauern– sie sind eine Reise durch die Jahrhunderte. Wie lebte man auf einer Burg? Warum wurde der Dilsberg belagert und doch nie erobert? Was hat es mit dem Brunnenstollen auf sich? Die Gästeführer beantworten solche Fragen mit Leidenschaft und Fachwissen. Einer von ihnen ist Johannes Munk. An diesem Tag begleitet er eine Betriebsausflugsgruppe und eine große Familie. Munk, ein erfahrener Touristenführer, leitet auch durch die Schlösser in Schwetzingen, Mannheim und Heidelberg. Während Schlossführungen eine spezielle Ausbildung erfordern, genügt für Gästeführungen eine Schulung. Sie ist nicht verpflichtend, aber hilfreich, so Munk.

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Noch bleibt der Brunnenstollen für Besucher geschlossen. Doch Armin Erles, seit 2010 Pächter, ist zuversichtlich, dass letzte Arbeiten bald abgeschlossen sind. Für ihn gibt es immer etwas zu tun: Er hält die Burg und den Stollen sauber und sicher, steht Gästen, der Tourist-Information und der Stadt als Ansprechpartner zur Verfügung. Einmal im Jahr treffen sich die Gästeführer mit ihm und dem Stadtmarketing, um sich auszutauschen und Details wie Eintrittspreise abzustimmen. Diese wurden zur neuen Saison angehoben: Der Burgeintritt kostet 4 Euro für Einzelpersonen, 10 Euro für Familien, ermäßigte Tickets für Schüler und Studierende bis 28 Jahre 2 Euro. Private Gruppenführungen können über die Tourist-Information gebucht werden. Die öffentlichen Führungen finden bis Ende September statt und kosten zusätzlich zum Burgeintritt 5 Euro für Erwachsene und 1 Euro für Kinder.

Info: Öffnungszeiten Burgruine: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 10 bis 17.30 Uhr. Öffentliche Führungen: an Sonn- und Feiertagen um 15 Uhr.

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