Der Dilsberg bekommt ein neues Café
Ausschuss beschäftigte sich mit mehreren Bauanträgen - Nein zu Gauben

In diesem Haus in der Oberen Straße in Dilsberg soll ein Café entstehen. Foto: Alex
Neckargemünd. (cm) Der Ausschuss für Bau, Umwelt und Verkehr hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit mehreren Themen vergleichsweise kurz befasst.
> Bootsstege dürfen weiter betrieben werden: Der Ausschuss hat zwei Anträge zu Bootsstegen gutgeheißen. Zum einen hatten die Wassersportfreunde Neckarhäuserhof die Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis für ihren Steg und ihre Slipanlage beantragt. Diese war Ende 2016 ausgelaufen. Fachbereichsleiterin Susanne Lutz sagte, dass keine baulichen Änderungen geplant seien. Dasselbe gilt für den Bootssteg bei der Ziegelhütte 10. Hier ging es darum, dass die bereits Ende 2011 ausgelaufene Genehmigung auf andere Bewohner des Grundstücks übertragen und verlängert wird. Der bisherige Inhaber war schon vor längerer Zeit weggezogen.
> Neues Café für den Dilsberg: Die Bergfeste kann sich auf ein neues Café freuen. Der Ausschuss hat grünes Licht für einen Bauantrag zur Nutzungsänderung eines Wohnraums und eines Schuppens in der Oberen Straße 8 gegeben. Beate Neuhäuser möchte im Erdgeschoss ein Café einrichten. Sie beantragte außerdem die Befreiung von der Stellplatzverpflichtung in der engen Bergfeste. Hier würden keine Freiflächen zur Verfügung stehen, stattdessen gebe es außerhalb der Feste ausreichend Parkplätze.
Fachbereichsleiterin Susanne Lutz sagte, dass das Café eine Größe von 28 Quadratmetern habe und zulässig sei. Auch den Toiletten im Bereich eines Schuppens stehe nichts im Wege. Die Befreiung von der Stellplatzverpflichtung könne man nicht erteilen. "Diese kann aber abgelöst werden für etwa 7000 Euro pro Stellplatz", erklärte sie.
Bürgermeister Frank Volk meinte, dass ein Café positiv sei. Möglich sei eine Ratenzahlung, damit die Eigentümerin nicht von vornherein übermäßig belastet werde. Bei 14.000 Euro für zwei Stellplätze auf zehn Jahre liege die Belastung bei etwas über 100 Euro im Monat, so Volk: "Das wäre noch verträglich." Dilsbergs neuer Ortsvorsteher Karlheinz Streib (Freie Wähler) berichtete, dass der Ortschaftsrat dem Vorhaben zugestimmt habe.
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Felix Konrad (Grüne) meinte, dass man am "Café Mühle" am Hanfmarkt in Neckargemünd sehe, wie ein kleines Café schon einen Platz belebe. Dass es keine Stellplätze gebe, sah er nicht so kritisch: "Wanderer brauchen keinen Parkplatz." Auch kleines Gewerbe bringe Leben in einen Ort, meinte Claudia Harant (CDU).
> Keine Gauben wegen Haftungsfrage: Abgelehnt hat der Ausschuss mit neun Nein-Stimmen bei einer Ja-Stimme und drei Enthaltungen den Bauantrag eines Ehepaars, das in seinem Einfamilienhaus in der Waldstraße das Dachgeschoss zu Aufenthaltsräumen ausbauen und zwei Flachdachgauben einbauen will. Fachbereichsleiterin Susanne Lutz sagte, dass die Eigentümer nach dem Willen der Forstbehörde wegen des geringen Waldabstandes eine sogenannte Haftungsverzichterklärung abgeben sollen. Diese gilt für den Fall, dass ein Baum auf das Haus stürzt und das Dachgeschoss beschädigt wird oder sogar Personen darin verletzt werden. Das angrenzende Waldstück gehört der Stadt.
"Früher hieß es immer, dass eine solche Erklärung vor Gericht nicht haltbar ist", wunderte sich Lutz. "Da gab es nie Ausnahmen", zeigte sich auch Bürgermeister Frank Volk überrascht. Obwohl die Nutzung des Dachgeschosses als Wohnraum positiv sei, hatte Volk angesichts der unklaren Rechtslage Bauchschmerzen. "Deshalb neigen wir dazu, das Einvernehmen nicht zu erteilen", so Volk. Sollte sich herausstellen, dass es wirklich keine Haftungsrisiken für die Stadt gebe, werde man noch einmal über den Antrag beraten. Auf den Hinweis von Giuseppe Fritsch (Freie Wähler), dass die Bäume im angrenzenden Waldstück sehr klein seien, entgegnete Volk: "Bäume wachsen."



