Busse sind nur selten zu voll
Wegen Corona: Gymnasium hat Stundenpläne zur Entzerrung angepasst - Trend zu Auto und Fahrrad

Von Anna Haasemann-Dunka
Neckargemünd. Übervolle Schulbusse werden mancherorts zum Problem – zumal in Corona-Zeiten. Im Max-Born-Gymnasium (MBG) beobachten Schulleitung und insbesondere Schüler wie Elternschaft aufmerksam, wo es zu Engpässen bei der Besetzung der Busse kommt. Da es hier keine reinen Schulbusse gibt, sondern die Linien des Busverkehrs Rhein-Neckar (BRN) genutzt werden, ist man vor allem auf Rückmeldungen angewiesen.
Schulleiter Joachim Philipp berichtete, dass bislang drei Hinweise aus der Elternschaft des Gymnasiums eingingen: Ein Bus in Waldhilsbach wurde als zu voll gemeldet. Derzeit werden die Rückmeldungen über die Stadt Neckargemünd zum Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises weiter geleitet und dort gesammelt. "Wir haben erst eine Woche wieder Schulbetrieb", sagte Joachim Philipp, "und wir müssen schauen und erheben, wie die Lage in den Bussen der verschiedenen Linien zu welchen Uhrzeiten ist."
Da es sich um BRN-Linien handelt, fahren also nicht nur Schüler, sondern auch andere Fahrgäste mit. Schulleiter Philipp verwies auf ein Programm des Landes, das eigens zu diesem Thema aufgelegt wurde – entsprechende Information erreichte das MBG vergangene Woche. Sofern bei zu großer Auslastung ein weiterer Bus eingesetzt werden muss, gibt es Fördermittel. Aber nur dann, wenn in den Bussen alle Sitzplätze und mehr als 40 Prozent der Stehplätze belegt sind. An den nun anstehenden Elternabenden in der Schule wird dieses Thema an die Eltern herangetragen mit der Bitte, Rückmeldungen zu geben.
Das MBG hat durch einen entsprechenden Stundenplan dafür gesorgt, dass die eine Hälfte der Schüler zur ersten, die andere zur zweiten Stunde Unterrichtsbeginn hat. Dadurch wurde die Auslastung in den Bussen zu Unterrichtsbeginn entzerrt. Je nachdem, was der Schule berichtet wird, können auch noch Änderungen am Stundenplan vorgenommen werden, war vom Schulleiter zu erfahren.
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Philipp machte aber auch die Beobachtung, dass Eltern ihre Kinder verstärkt mit dem Auto zum Unterricht bringen oder abholen. Auch mit dem Fahrrad sind mehr Schüler unterwegs. Von Elternseite war zu hören, dass die Buslinien des BRN auch vor Corona-Zeiten immer mal wieder in den Fokus rückten. Zufrieden ist man dahingehend, dass "die Schule für das Thema immer ein offenes Ohr hat".
Die Kommunikation klappt aber nicht nur mit der Elternschaft, sondern auch mit der Stadt Neckargemünd, die die Meldungen der Schule an das Amt für Nahverkehr im Landratsamt weiterleitet. Von dort wird der BRN kontaktiert und über Mängel informiert. Thomas Hauser, der diese Aufgabe in Neckargemünd wahrnimmt, bestätigte: "Wir sammeln die Beschwerden und geben sie an den Kreis weiter, der Aufgabenträger ist." Zu Schulbeginn sei es auch vor Corona immer mal wieder zu Engpässen in öffentlichen Verkehrsmitteln gekommen, weil sich durch Schulwechsel Schülerströme änderten.