Jetzt sind schon knapp 100 Schüler in Quarantäne
Eineinhalb Wochen nach den Ferien gibt es an drei Schulen Corona-Fälle. Viele Jugendliche müssen jetzt wieder von zu Hause lernen.

Von Sarah Hinney
Heidelberg. 44 Schülerinnen und Schüler der Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH) befinden sich zurzeit in Quarantäne, nachdem an der Schule am Montag ein positiver Corona-Fall bekannt wurde. Jetzt sind zwei weitere Schulen in Heidelberg betroffen. An der Marie-Baum-Schule gibt es einen positiven Corona-Fall in der Jahrgangsstufe 12 – dort sind 21 Kontaktpersonen in Quarantäne. Und nach einem positiven Corona-Test in der Johannes-Kepler-Realschule sind dort nun 33 Kinder betroffen.
Konkret handelt es sich um eine komplette neunte Klasse sowie weitere Kinder aus der Stufe. "Seit Dienstag, 17 Uhr, wissen wir Bescheid", sagte der Rektor der Kepler-Schule, Stefan Klinga, am Mittwoch auf RNZ-Nachfrage. Bis 21 Uhr habe man dann sämtliche Eltern informiert. Dass sich die Quarantäne nicht auf Kinder einer Klasse beschränke, liege daran, dass es einen Informatik-Kurs gibt, der klassenübergreifend stattfindet, so der Rektor. Dem Online-Unterricht für die betroffenen Schüler sieht Klinga recht gelassen entgegen. "Wir sind gut vorbereitet. Sport und Bildende Kunst haben wir gestrichen, aber wir haben sofort einen Online-Stundenplan erstellt. Im Klassenzimmer steht ein Laptop und die Kollegen unterrichten direkt von dort aus."
Gut vorbereitet sah sich auch die Marie-Baum-Schule. "Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich gedacht, wir sind die am besten vorbereiteteste Schule in Heidelberg überhaupt", sagte Schulleiterin Jutta Köhler und berichtete, wie bereits in den Sommerferien verschiedene Vorkehrungen getroffen und unterschiedliche Module zu den Themen Hygiene, IT, aber auch Verantwortung erarbeitet wurden. Die ersten zwei Schulwochen waren extra als Projektwochen geplant gewesen, um diese Module zu erarbeiten und die Schülerinnen und Schüler zu rüsten.

Die Klassen wurden dazu sogar halbiert. Und dennoch ist schon eineinhalb Wochen nach Ende der Ferien die erste Stufe betroffen. Jutta Köhler ist sich sicher, dass es auf Dauer alle Schulen treffen wird. "Ich dachte, die größte Gefahr sind die Ferienrückkehrer. Aber ich glaube, Corona ist einfach angekommen." Sie sagte auch: "Wir fühlen uns sehr unter Stress, dabei hat der normale Unterricht noch nicht begonnen." Sie glaubt aber fest daran, dass der Online-Unterricht funktioniert.
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Und es gibt auch gute Nachrichten: Roland Maier, Schulleiter der IGH, berichtete auf RNZ-Nachfrage, dass zumindest alle Corona-Test-Ergebnisse die schon vorliegen, negativ seien. Auch die Stadt Heidelberg ist darüber erleichtert: "Wenn das so bleibt, wir also nur wenige bestätigte Fälle haben und kein Ausbruchsgeschehen, dann ist das für uns ein Zeichen, dass das Hygienekonzept funktioniert", sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Laut Gesundheitsamt müssen jetzt alle betroffenen Klassen 14 Tage nach dem letzten Kontakt zum jeweiligen Infizierten in Quarantäne. Zwischen dem fünften und siebten Tag nach dem Kontakt sollen sie sich dann entweder im Testcenter oder beim Hausarzt testen lassen. Ein negatives Testergebnis verkürzt die Quarantäne aber nicht. Immerhin, Eltern und Geschwisterkinder müssen sich laut Gesundheitsamt nicht in Quarantäne begeben. Sollten Kontaktpersonen vor dem fünften Tag Symptome zeigen, sollten sie umgehend getestet werden.