Hans-Jürgen Moos weist Vorwürfe zurück
"Habe Aufträge nie mündlich erteilt" - Streitthema ist die Sanierung des Bauhofs

Hans-Jürgen Moos. Foto: RNZ-Archiv
Von Nicolas Lewe
Meckesheim. "Ich habe jetzt ein Jahr lang still gehalten, aber das kann ich so einfach nicht stehen lassen." Der ehemalige Meckesheimer Bürgermeister Hans-Jürgen Moos hat mit Empörung auf die Aussagen reagiert, die in der zurückliegenden Gemeinderatssitzung in Bezug auf seine Beteiligung an der Sanierung des Bauhofs gefallen sind.
In der Sitzung hatte es geheißen, Moos habe die Sanierung zur "Chefsache" gemacht und Aufträge "mündlich, nicht schriftlich erteilt". Dieser Darstellung widerspricht der Ex-Rathauschef im Gespräch mit unserer Redaktion vehement. Niemals habe er Aufträge mündlich erteilt, vielmehr sei für die Vergabe der Verbandsbaumeister Andreas Fritz zuständig gewesen. Das lasse sich auch alles schriftlich belegen. "Ich habe nicht mitgekriegt, dass das Rathaus gebrannt hat, so viele Unterlagen wie verschwunden sein sollen", kritisiert Moos mit ironischem Unterton.
Die Behauptungen, die jetzt im Gemeinderat laut wurden, seien "Nonsens" und eine "unglaubliche Unverfrorenheit". Es sei alles andere als die feine Art, ihm als Vorgänger die Schuld in die Schuhe zu schieben. "Das ist Rufmord", meint Moos, der einen Tag nach der Veröffentlichung des RNZ-Berichts wenig angetan war von den vielen bösen Kommentaren auf seiner Seite im sozialen Netzwerk Facebook. Der Gemeinderat sei in den 16 Jahren seiner Amtszeit immer über alles informiert gewesen. "Das lasse ich mir nicht mehr lange bieten."
Fakt ist: Die Fronten zwischen den aktuellen Meckesheimer Bürgervertretern und dem ehemaligen Rathauschef sind verhärtet. Moos geht sogar soweit von einem "krankhaften Verhältnis" zu sprechen. "Wie er ein Jahr nachdem er "nicht länger in Amt und Würden" sei, von den Räten "verunglimpft" werde, sei nicht in Ordnung. Wahrscheinlich gehe es ihnen darum, von anderen Dingen abzulenken. Denn, auch das weiß Moos: "Unter meinem Nachfolger hat sich die Verschuldung deutlich erhöht. Er selbst hingegen habe dem jetzigen Amtsinhaber Maik Brandt eine "tip top" finanzielle Situation hinterlassen, wie die Jahresrechnung belege. Er sei "sicher kein erfolgloser Bürgermeister gewesen", so wie es im zurückliegenden Jahr im Gemeinderat immer wieder dargestellt worden sei.
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Andererseits wundere ihn das auch nicht bei zwei Fraktionen, die die aktuelle Spitze unterstützt hätten. Inzwischen sei aber seine Toleranzgrenze erreicht. "Ein Jahr lang gab es Frieden, ich will jetzt keinen Krieg", so Moos.



