Meckesheimer "Alla-Hopp!"-Anlage eingeweiht

Auch Dietmar Hopp stellte sich an

In Meckesheim wurde die 18. "Alla-Hopp!"-Anlage eingeweiht - Mäzen Dietmar Hopp kam zur Eröffnung

01.09.2017 UPDATE: 02.09.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden

Bürgermeister Maik Brandt (v.l.), Projektleiterin Sandra Zettel, Dietmar Hopp, Katrin Tönshoff, Geschäftsführerin der Dietmar-Hopp-Stiftung, und Landschaftsarchitekt Norbert Schäfer eröffneten die Anlage gestern Nachmittag offiziell. Foto: Katzenberger-Ruf

Von Karin Katzenberger-Ruf

Meckesheim. Mit dem Satz "Heute ist ein wunderbarer Tag für Meckesheim", begann Bürgermeister Maik Brandt seine Rede und beendete sie mit einem "Herzlichen Dank, Dietmar Hopp!" Es folgte ein Riesenapplaus für den Erfinder der "Alla-Hopp!"-Anlagen. Jene in Meckesheim, die am gestrigen Freitag offiziell eröffnet wurde, ist die 18. in der Metropolregion - 19 sollen es werden. Dann hat der Mäzen mit seiner Stiftung 45 Millionen Euro im wahrsten Wortsinne unters Volk gebracht.

Hintergrund

Baubeginn des Projekts stand auf der Kippe

Das Jahr 2017 begann in Meckesheim eigentlich schon im Dezember 2016. Und zwar mit einem Drama: Denn die "alla hopp!"-Anlage stand auf der Kippe. Am 28. Dezember kam es zu einer Dringlichkeitssitzung, wie

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Baubeginn des Projekts stand auf der Kippe

Das Jahr 2017 begann in Meckesheim eigentlich schon im Dezember 2016. Und zwar mit einem Drama: Denn die "alla hopp!"-Anlage stand auf der Kippe. Am 28. Dezember kam es zu einer Dringlichkeitssitzung, wie Bürgermeister Maik Brandt bei der letzten Gemeinderatssitzung erzählte. Gestern wurde die Anlage eröffnet (vgl. Artikel links), alles ging also gut aus. Genauso wie der bisherige Verlauf des Jahres. Das war nämlich das Fazit des Rathauschefs, als er den Gemeinderäten und über 20 interessierten Zuhörern den Halbjahresbericht der Verwaltung verkündete.

Fünf prall gefüllte Din-A4-Seiten lagen vor Maik Brandt. Der Bürgermeister berichtete vom Haushaltsverlauf, vom Sachstand von Projekten und Fortschritten der Umsetzung seiner Wahlversprechen (vgl. weiterer Artikel). Und vom Drama um die "alla hopp!"-Anlage: Änderungswünsche - "aus der Zeit noch vor meiner Amtszeit", betonte Brandt - und Abweichungen vom Plan hätten die Baugenehmigung in Gefahr gebracht. Doch in besagter dringender Sitzung gelang es, gemeinsam mit dem Landratsamt und der Naturschutzbehörde, "die Kohlen aus dem Feuer zu holen". "Die Baufreigabe traf dann rechtzeitig am Tag des Spatenstichs ein", klärte Brandt über das Drama hinter den Kulissen auf. Seitdem geht auf der Anlage aber alles seinen geplanten Gang.

Wie auch die allgemeine Entwicklung der Gemeinde. "Der Motor läuft auf Hochtouren, die Projekte laufen wie geschmiert", sagte der Rathauschef. Es sei ein ereignisreiches erstes Halbjahr gewesen mit vielen Begegnungen und einem tempo- und arbeitsreichen Gestalten. Man habe Enormes geleistet und die definierten Ziele erreicht. Zwar hänge der weitere Verlauf von den geplanten Bauvorhaben ab. "Insgesamt ist aber damit zu rechnen, dass die wesentlichen Vorgaben der Haushaltsplanung erreicht werden", zog Brandt Bilanz.

Der Bürgermeister verschwieg jedoch nicht, dass es nicht ganz ohne Reibung ablief: So sei das Jahr damit gezeichnet gewesen, Probleme aufzuarbeiten und zu bewältigen, die sich vor seinem Amtsantritt ergeben hätten und teilweise bis heute nachwirkten. "Für mich in dieser Dimension unerwartet", meinte Brandt.

Der Rathauschef sprach damit an, was in den letzten Jahren beim Halbjahresbericht zu kritischen Tönen seitens der CDU- und MUM-Fraktionen geführt hatte. 2017 hörte sich dies nun ganz anders an: "Ganz herzlichen Dank" für die Leistung der Verwaltung sprach Clemens Heck aus: "Was uns gefallen hat: Es ging in unspektakulärer Art über die Bühne, sachlich, einfach, begeisternd." Der Rahmen sei eingehalten worden, "jetzt sind wir so unterwegs, wie wir uns das vorgestellt haben, das ist ganz toll". Für die CDU-Stellungnahme gab es so auch Applaus aus MUM-Reihen - und umgekehrt. "Ich kann mich nur anschließen", meinte Jürgen Köttig. "Wir vernehmen wenig Laute aus dem Rathaus, wenig Unstimmigkeit, Stress und Hektik", lobte der MUM-Fraktionsvorsitzende. Er erkannte eine sachliche Arbeit und sehr motiviertes Personal. Aber er warnte auch und hatte wohl das Drama im Kopf, dass die Verwaltung mit der "alla hopp!"-Anlage in Atem hielt.: "Wir haben noch viel vor, ich bin gespannt, wie es kurz vor Jahresende aussieht." - Manuel Reinhardt

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Als "gelungene Anlage in optimaler Lage" bezeichnete Dietmar Hopp die 9000 Quadratmeter große Bewegungs- und Begegnungsstätte in der Au, die als Brückenschlag zwischen den Generationen zu verstehen ist. Zu einer Anlage gehören nämlich mehrere Module, darunter ein Parcours mit stabilen Trainingsgeräten zur spielerischen Nutzung - auch für ältere oder behinderte Menschen. "Sport hält uns fit und vermittelt Glücksgefühle, verbessert also nicht nur den Gesundheits-, sondern auch den Gemütszustand, man kann damit sogar der Altersdepression entrinnen", wusste Hopp. Seiner Schilderung nach hat laut einer Studie auch ein täglicher Spaziergang von 40 Minuten diesen Effekt. Diese einfache Form der Körperertüchtigung ist auf dem herrlichen Gelände natürlich ebenfalls möglich.

Eine Attraktion ist die kleine Hängebrücke über die Elsenz. Die Überquerung in gemäßigter Höhe ließ sich der Stiftungsgründer beim Rundgang mit dem Landschaftsarchitekten Norbert Schäfer nicht entgehen, stand dafür sogar Schlange. Die Übergabe der Urkunde, der Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde und das Dankeschön an alle Beteiligten gehörten zum Programm auf der Bühne.

Bei der Umsetzung einer tollen Idee leisteten auch Projektleiterin Sandra Zettel und Katrin Tönshoff als Geschäftsführerin der Dietmar Hopp Stiftung ganze Arbeit. Das "Alla Hopp!"-Lied, gesungen von den Kleinen des katholischen und evangelischen Kindergartens, durfte bei der Einweihungsfeier nicht fehlen. Musikverein, TSV und viele weitere Vereine zeigten auf der Bühne und an den Verpflegungsständen Präsenz. Ansonsten nahmen Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Anlage einfach begeistert in Beschlag. Wobei die Jüngeren beim Klettern auf den vielen Attraktionen eindeutig mutiger waren. 

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