Meckesheimer "alla hopp!"-Anlage bleibt ohne Kiosk
Meckesheims "alla-hopp!"-Anlage wird die letzte von insgesamt dieser 19 Sport-Begegnungsstätten, die in der Region realisiert werden. Im Sommer soll sie eröffnet werden. Weil's der Kommune an Geld fehlt, wird es wohl keinen Kiosk dort geben.

Die Kletterkuppel ist eines der ersten sichtbaren Zeichen der "alla hopp!"-Anlage. Die Eröffnung ist für den Sommer angedacht. Fotos: Alex
Von Manuel Reinhardt
Meckesheim. Bunt wird sie werden, die "alla hopp!"-Anlage in der Au am Dammweg. Und allerlei Möglichkeit zur Bewegung bieten. Sei es im Balance-Parcours, auf der Kletterkuppel oder über die Seilbrücke. Wer so aktiv ist, der braucht zwischendurch auch was für zwischen die Zähne. Doch allerlei Süßes wie Eis oder Lollis für Kinder oder einen Kaffee für die Großen wird es nicht geben. Wegen der schiefen Finanzlage wurde es dem Gemeinderat nämlich zu bunt: Ein Kiosk wird auf der Anlage nicht gebaut, wie bei der jüngsten Ratszusammenkunft verkündet wurde.
Es wird die letzte von insgesamt 19 Anlagen, die in der Region realisiert werden. Im Sommer, so der aktuelle Zeitplan, soll die Anlage mit Leben gefüllt werden. Durch den milden Winter sind die Bauarbeiten zügig vorangegangen. "Wir hatten nur ein paar Tage wegen des starken Regens, an denen nicht gearbeitet wurde", erklärte Hauptamtsleiter Uwe Schwarz. Und so nimmt die "alla hopp!"-Anlage stetig Form an: Das Familienkarussell und der Mikadowald stehen bereits, die Kletterkuppe ist im Bau. Pflastersteine und Wege sind verlegt und die Fundamente des großen Spielpavillons und der WC-Pavillons sind ebenfalls gegossen.
Was hingegen nicht errichtet wird, ist ein Kiosk - wie auf fast allen anderen Anlagen übrigens auch nicht. Der Grund ist einfach: Das liebe Geld fehlt. "Die Gesamtentwicklung unserer Finanzen hat den Gemeinderat dazu bewogen, zunächst keinen Kiosk auf der Anlage zu bauen", erklärte Bürgermeister Maik Brandt in seiner Haushaltsrede. Stattdessen werde ein Aufenthaltsbereich für Selbstversorger geschaffen.
Brandt warf in seiner Begründung einen genaueren Blick auf die Kosten für einen Kiosk. Erforderliche sanitäre Einrichtungen, eine halbwegs gute Küchenausstattung, hygienerechtliche Voraussetzungen: Dadurch käme schnell eine hohe fünf- oder sechsstellige Summe zusammen. Und die hat die Gemeinde wegen dringlicheren Investitionen derzeit nicht. "Das wollen und können wir uns 2017 nicht leisten, da es nur mit weiteren Schulden zu finanzieren wäre", stellte der Rathauschef klar.
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Ohnehin wird die "alla hopp!"-Anlage - obschon die Dietmar-Hopp-Stiftung die Anlage spendet - Meckesheim Geld kosten. In diesem Jahr fallen Kosten in Höhe von 115.000 Euro an. Und zwar für bauliche Begleitmaßnahmen wie die Sanierung von einem Teil des Dammweges, Anpassungsarbeiten im Bereich der Aubrücke sowie Ufersicherungsmaßnahmen an der Elsenz. Und auch die jährliche Unterhaltung der Anlage wird in der Verwaltung mit rund 45.000 Euro veranschlagt - für sie ist die Gemeinde verantwortlich.
Die Fraktionen tragen das Nein zum Kiosk einhellig mit. "Wir haben uns in Kenntnis der Kosten der Infrastruktur für Wasser, Abwasser und Strom bewusst gegen einen gemeindeeigenen Kiosk entschieden", erklärte Clemens Heck (CDU), der aber auch auf den Ausgleich hinwies: "Es werden sehr schöne, ungleich günstigere Pausen- und Erholungsmöglichkeiten geschaffen."
Mindestens so viel Geld wie die baubegleitenden Maßnahmen, so mutmaßte Jürgen Köttig (Mum), hätte der Kiosk verschlungen. Er verwies darauf, dass außer der allerersten Anlage in Schwetzingen keine Anlage eine solche Einkehrmöglichkeit habe: "Man wird wissen, warum." Und das Ganze müsse schließlich auch ganzjährig wirtschaftlich für einen potenziellen Betreiber sein und im Sinne der Hopp-Stiftung geführt werden.
Wie die Anlage ohne Kiosk letztendlich in der Bevölkerung ankommt? Ein Besucher der Ratssitzung jedenfalls äußerste mit einem Kraftausdruck seinen Unmut, als Brandt das Aus für den Kiosk verkündete.
Dass Meckesheim nicht nur mit der "alla hopp!"-Anlage auf Bewegung, Begegnung und Sport setzt, machte Bürgermeister Maik Brandt deutlich. Er kündigte nämlich auch an, dass die Spielplätze der Gemeinde in diesem Jahr weiter Instand gesetzt werden. Und auch ein Bolzplatz soll noch 2017 eröffnet werden.



