"alla hopp!" soll Brücken zwischen Jung und Alt bauen
18 Standorte für die Begegnungs- und Bewegungszentren in der Metropolregion kamen zum Zug, darunter auch kleinere Gemeinden

Mannheim. Es hatte etwas von den Siegerehrungen bei großen Sportveranstaltungen. In Gondolettas fuhren junge und erwachsene Repräsentanten ihrer Heimatstädte und -gemeinden über den Luisenparksee zur Seebühne, wo sie ihre Urkunden in Empfang nahmen. 18 Boote für 18 Gewinner einer "alla hopp!"-Anlage. Das sind Begegnungs- und Bewegungsparks mit drei bis vier Modulen (s. "Hintergrund"). Vor knapp einem Jahr hatte Dietmar Hopp die mit insgesamt 40 Millionen Euro bislang größte Förderaktion seiner Stiftung vorgestellt. Ebenfalls im Luisenpark. Gestern schloss sich der Kreis.
Die (kostenlosen) Angebote auf den Anlagen sind für sich allein genommen nicht neu. "Einzigartig" an dem von Experten erarbeiten Konzept, das auch Bewegungsmöglichkeiten für Menschen mit einer Behinderung enthält, ist laut Dietmar Hopp, dass die Parcours eng beieinanderliegen und sich dort Generationen treffen und Sport treiben. Wovon letztlich alle profitieren: Die Senioren tun etwas gegen ihre Altersbeschwerden oder ihre mögliche Einsamkeit und Depression. Kinder und Jugendliche lernen im Umgang mit Erwachsenen soziale Kompetenz. "Und der Spaß kommt natürlich auch nicht zu kurz", sagte Hopp.
Eine prima Idee, dachte man sich in 127 der 290 Kommunen, die sich für "alla hopp!" bewarben. Immerhin ein Drittel der nun ausgewählten Standorte gehören zum Einzugsgebiet der RNZ: Heidelberg, Sinsheim, Meckesheim, Buchen, Ravenstein und Schwarzach. Sie alle meisterten das mehrstufige Bewerbungsverfahren mit Bravour. "Dabei haben wir auch den ländlichen Raum gewürdigt", sagte Hopp.
Zum Zug gekommen sind nicht nur Städte, sondern auch eine Reihe von Gemeinden. Ihre Anträge beeindruckten die Jury und erfüllten in besonders guter Weise die von "alla hopp!" Projektleiterin Sandra Zettel aufgezählten Kriterien: ein starkes bürgerschaftliches Engagement ebenso wie Lage, Infrastruktur und städtebauliche Aspekte des vorgeschlagenen Grundstücks. Bemerkenswert: Die gestrige Gastgeberstadt Mannheim und die Großen Kreisstädte Weinheim, Leimen und Mosbach gingen allesamt leer aus.
Bei der Auswahl habe man darauf geachtet, dass alle Menschen in der Metropolregion möglichst nahe an einer Anlage sind, sagte Hopp. Tatsächlich verteilen sich die begünstigten Städte und Gemeinden quer über den Rhein-Neckar-Raum. Einzig die Einwohner Eberbachs und des von der Hopp-Stiftung in der Vergangenheit schon mehrfach geförderten Raums Wiesloch/Walldorf haben es vergleichsweise weit zu den Bewegungs- und Begegnungsstätten. Die Gewinnerkommunen müssen nun in den kommenden Monaten die Voraussetzungen für die "alla hopp!"-Anlagen schaffen. Sollte das in dem einen oder anderen Fall nicht gelingen, sprich: stehen baurechtliche oder kommunalpolitische Hindernisse im Weg, dann freuen sich die "Nachrücker". Sieben Städte und Gemeinden, die gestern als "Trostpflaster" einen jeweils mit 10.000 Euro dotierten Scheck für die Vereinsarbeit erhielten.
Bereits im Herbst wird die Hopp-Stiftung in Schwetzingen mit dem Bau einer separaten Pilotanlage beginnen, deren Fertigstellung im nächsten Jahr geplant ist. Nach und nach sollen dann die weiteren Parks folgen. Dietmar Hopp sprach bei der Präsentation des Projekts im Juni 2013 von zwei bis drei Jahren, bis alle Anlagen stehen könnten. Der Stifter hat keinen Zweifel daran, dass "alla hopp!" ein Erfolg wird. "Denn ich glaube, dass Sport eine hervorragende Möglichkeit ist, um Brücken zwischen den Generationen zu bauen".



