40-jährige Pflegerin trotz Impftermins abgewiesen
Zugeteilter Impfstoff war nicht vorhanden - Impfstoff für "ältere Herrschaften" wollte man ihr nicht geben

Meckesheim/Heidelberg. (lew) Trotz eines Impftermins an der Pforte des Impfzentrums im Heidelberger Patrick Henry Village (PHV) abgewiesen: Diese Erfahrung hat kürzlich eine 40-Jährige aus dem Schönbrunner Ortsteil Haag gemacht, die im Pflegedienst bei der Sozialstation in Meckesheim tätig ist. Der Grund für die Ablehnung habe darin bestanden, dass der ihr zugeteilte Impfstoff des Unternehmens AstraZeneca nicht vorhanden gewesen sei. Vorrätig habe man nur den Impfstoff von Biontech/Pfizer, so die Auskunft am Empfang. Um mit diesem geimpft zu werden, sei sie mit ihren 40 Jahren allerdings zu jung, da das Vakzin im Moment priorisiert für die "älteren Herrschaften" vorgesehen sei.
Als besonders ärgerlich empfindet es die alleinerziehende Pflegedienst-Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte, dass sie die Fahrt nach Heidelberg extra mit ihrem fünfjährigen Sohn angetreten habe. "Es gibt keine Möglichkeit, dass jemand anders auf ihn aufpasst", sagt sie. Nun müsse sie diese Tour leider noch ein weiteres Mal – beziehungsweise mit dem zweiten Impftermin zwei weitere Male – auf sich nehmen.
Apropos Termine: Nachdem die 40-Jährige bei ihrem ersten Termin abgewiesen wurde, muss sie sich nun wieder komplett von vorne um die Termine für die Erst- und Zweitimpfung kümmern. Man habe ihr gesagt, dass die nächste Lieferung des Impfstoffs von AstraZeneca am heutigen Mittwoch beim PHV-Impfzentrum eintreffen soll. "Ich weiß nicht, wie schnell ich einen neuen Termin bekomme", meint die Pflegekraft. Beim letzten Mal habe sie es etwa einen Monat lang immer wieder probiert, dann sei es "auf einmal ganz fix" gegangen. Nun vermute sie aber, dass die Nachfrage nach AstraZeneca zunehme, da inzwischen abgesehen von den Pflegebediensteten auch Erzieher und Lehrkräfte geimpft werden.
Auch interessant
Wäre sie mit ihrem Impftermin übrigens nur eine Woche früher dran gewesen, dann hätte sie sich den ganzen Ärger ersparen können, erzählt die 40-Jährige. Von einer Kollegin habe sie nämlich erfahren, dass diese einige Tage vor ihr, ebenfalls im Heidelberger PHV, noch mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft worden sei. Erst danach habe es eine Anpassung der Impfstrategie gegeben.



