Montagabend will nicht so richtig ziehen
Auch wenn die Baseballer mit "Joe Whitney & the "StreetLive Family" eine der besten Partybands engagiert hatten, blieb das Zelt recht leer.

Von Nicoline Pilz
Schriesheim. Kurz vor 21 Uhr schaut sich eine Besucherin aus Ladenburg auf dem Mathaisemarkt um: "Ach Gott, hier ist ja gar nix los", meint sie offensichtlich überrascht. Man muss es nicht herbeireden, beschönigen aber auch nicht: Der Montagabend bleibt trotz der Bemühungen des Baseballclubs "Raubritter", dass sich das ändern möge, ein Sorgenkind.
Aus dem Festzelt schallt die Musik der sechsköpfigen Band um Joe Whitney und seiner "StreetLive Family": Soul, Rock und Pop liefert die Partyband vom Feinsten ab, und sie startet mit dem vielversprechenden Titel der "Black Eyed Peas": "I’ve Gotta Feeling". An einem der Süßwarenstände tanzt eine Verkäuferin ein wenig mit – viel zu tun ist nicht, denn die Leute stehen nicht gerade Schlange.
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Das gilt auch für den Eingang ins Festzelt kurz vor halb acht. Kleine Grüppchen begehren Einlass, der ganz große Schwung bleibt aus. Das ist schade, denn die Baseballer und die Musiker hätten anderes verdient. Tobias Heising, der Zweite Vorsitzende des Clubs, erinnert sich zurück an 2015, als die Raubritter ihr 25-jähriges Bestehen während des Mathaisemarkts mit einem "Abend der Vereine" und derselben Band feierten. "Und das hat geklappt, es war eine megageile Party", sagt Heising.
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Danach seien sie oft gefragt worden, ob der Club das nicht wiederholen könnte. Diese Gelegenheit habe sich mit dem neuen Festzeltwirt Stephan Finke geboten, ein "total sympathischer Mensch", dem der Club mit ihrem "Abend der Vereine" nun quasi "Starthilfe" in Schriesheim geben wollte. "In der Hoffnung, dass daraus etwas entstehen kann, dass andere Vereine sich anschließen", meint Heising weiter. "Wir sind immer schon diejenigen gewesen, die vorangeprescht sind, und andere sind dann nachgezogen."
Man müsse auch mal etwas wagen und ins Risiko gehen, findet der Erste Vorsitzende Armin Dremel: "Mal schauen, was daraus wird." Beide hoffen zu Beginn, dass das Zelt noch voller wird, wobei sie nicht die Illusion hätten, die Bude ganz vollzubekommen. "400 Gäste wären ein Erfolg", meinen beide.
Daran gemessen nun von einem Misserfolg zu schreiben, wäre zu kurz gegriffen. Denn diejenigen, die da sind, haben sichtlich Spaß. Vor der Bühne versammelt sich tanzfreudiges Volk, und auch in den hinteren Reihen stehen kleine Pulks beisammen, strecken die Hände in die Höhe und singen mit, wenn sie von Joe Whitney und seiner Frau, Sängerin Annabell Kay, dazu aufgefordert werden.
Und doch sind einige Dinge auffällig: Im Festzelt vereinsamen im hinteren Bereich die Biertischgarnituren doch ziemlich. "Es ist nichts los", meint eine Bedienung. Und der Sound ist wieder nicht optimal ausgesteuert – eher breiig, teils zu laut beim Singen, teils zu schwer verständlich in den Moderationen.
Dass sich der Start um eine Dreiviertelstunde nach hinten verschob, lag weder an der Band noch am Festzeltwirt oder dem Verein, sondern an vorausgegangenen Terminen des Tages. "Der Abend ist ja noch jung", findet die Schriesheimerin Malina. Sie hat Freunde dabei, und das Trio sitzt entspannt an einem der seitlichen Tische. "Die Bands hier sind normalerweise ganz gut", sagt der 20-jährige Lennart. Diesen Montagabend nutze man nun für ein nettes Beisammensein von Jugendlichen. "Es sind viele Bekannte da", meint Malina.



