Malsch

Dieser Fastnachtsumzug sprengt alle Dimensionen (plus Fotogalerie)

Das prächtige Spektakel begeisterte die Massen mit 39 ideenreichen und teilweise kolossalen Beiträgen.

01.03.2025 UPDATE: 02.03.2025 18:15 Uhr 3 Minuten, 24 Sekunden

Von Sebastian Lerche

Malsch. Größer, bunter, besser: Malschs Faschingsumzug war einmal mehr ein monumentales Spektakel. So gelang auch eine würdige Abschlussvorstellung für Zugmarschall Werner Keßler, der volle 40 Jahre für den närrischen Lindwurm verantwortlich war. 39 Fastnachtsgruppen mit an die 1000 Mitwirkenden, die meisten aus Malsch, begeisterten die unzähligen Besucherinnen und Besucher, die ihrerseits ein farbenprächtiges Wimmelbild abgaben.

Lautstark umrahmt von Musikzug KC Nußloch, Kraichgau Fanfarenzug Mühlhausen zusammen mit Elvis, Odama Katzbachgugga, Musikverein Rettigheim, Guggemusik Altlossema Rhoigeischda und Guggemusik Bärämadd’l Kronau setzte sich der Umzug in Bewegung, vorneweg das Cabrio mit den Weinhoheiten.

"On Tour" waren die Giggelsburg Waiwa aus Nußloch ebenso wie die Verriggde Feijaveggel, denen "mit Masken auf ganz wunderbar" die Roter Weiwer uff Axe folgten. "Komm mit uns ins Bällebad" lautete die Aufforderung der Come-Back-Gruppe. Monopoly wiederum spielten die Bugglrutscha, sie hatten ein Riesenmännchen mit Frack und Zylinder dabei und einen Kameraden in den Knast gesperrt. Als "1. FC Federleicht" präsentierten sich die Hungahoogä sportlich. Ihr zehnjähriges Bestehen feierten Betty’s Eier – vor allem mit "jeder Menge Eierlikör". Die Clowns waren diesmal in "Chinatown" unterwegs. Inspiriert von Märchen waren die Golden Girls als "Eisweinköniginnen": "Mir losse de Woi net warm wärre", erkannten sie den klaren Vorteil eines kühlen Kopfes und eiskalten Händchens.

"Hurra, hurra, der Kobold mit dem roten Haar": Eine haushohe Huldigung an Pumuckl mitsamt riesiger Schiffschaukel und Schreinerwerkstatt präsentierten Letzenberg-Tierpark und Brosome. Die Scheißhäffe waren auf einem "Tausendfüßler" unterwegs, dessen Beine und schlangengleicher Körper voll beweglich waren: Auf geniale Weise hatten sie offenbar rollbare Servierwagen umgenutzt. Die Elwetritsche hatten den "Malscher Waschsalon" eröffnet und den berühmten Komponisten würdigte die violinspielende Graue Zone unter dem Motto "Mozartgeiger" mit einem riesenhaften Beitrag.

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"100 Jahre KSV" feierte der Kraftsportverein und zeigte sich entschlossen: "Des Johr geht’s nach owwä": Passend dazu marschierten die Riesenvögel aus dem Animationsfilm "Oben" einher. Die Schickeria prahlte "Wir ham nen Monster Body" – gemeint war aber der des flauschigen Helden aus dem Film "Monster AG".

"In See" stachen die Rumpsteaks als "A-Grawe Piraten" mit ihrem Schiff und fedrig-fantasievoll gaben sich die "Fabelwesen" der Zammegwärfelte: Sie hatten "mehr Woi als Feuer im Rache". Das TSV Malsch Dream-Team gab zu Protokoll, "immer heiß" zu sein, ließ mit Eiskristallen und Flammen aber "Fire & Ice" aufeinandertreffen. Ein originalgetreuer und drei Modellsegler kreisten um ein Abbild des Malscher Hausbergs auf dem Wagen der Flugsportgemeinschaft, die sich in passender Montur über "75 Jahre Fliegen überm Letzenberg" freute.

"Wild und funkelnd" und direkt aus dem Dschungel kamen diesmal die Kleinen Feiglinge: Mit der Kraft der Leoparden machten sie sich dran, Malsch zu erobern. Wortverspielt und feierfreudig kamen die Hodenkobolde daher, setzten sich als "Azteken an die Theke" bei einer riesigen Götzenstatue. Närrisch und glücklich machend wirkten die Mauläfflin ganz ohne Drogen, nur durch zauberhafte Pilz-Kostüme: Sie waren als "Magic Mush-rooms uf’m Trip durch Malsch".

Ein überdimensionales "Letzenberg Radio" hatten die Mälscher Buwe auf ihrem Wagen und "Alder Falder" hieß es bei der farbenfroh-flatterhaften Gruppe Willi Poser. "Baden gehen" wollten die Haubentaucher, die ihr elfjähriges Aktivsein feierten – mit einem vergnügten Riesenvogel auf dem Wagen und entsprechenden Kostümen luden sie zum Mitplanschen ein. In einen "Lotusblumen-Rausch" versetzten die Vielharmonischen den Zug und seine Zuschauer und passend zum frühlingshaften Wetter bekundeten sie: "Malsch blüht auf".

Als "Brettwaldgeister" nahmen die Klabuschdabärlin mit den Mewieschene am Umzug teil, eine gigantische Jagdtrophäe auf dem Wagen, und die Tornschlebblin stellten ein "Pudel-Rudel" dar, und das schick, flauschig und "frisch vum Frisä". 40 Jahre ist die Hawaii Bar beim Faschingsspektakel dabei und trumpfte in Kostümen direkt von der Pazifikinsel mitsamt grimmiger Tiki-Maske in Überlebensgröße auf. Die Frauen New Age wiederum wirkten einschüchternd: Als "Maleficent", die dunkle Fee aus der Filmversion von "Dornröschen", drohten sie: "Wir legen Prinzessin Karina schlafen". "Indischen Zauber" verbreiteten die Perlweinhühner, und das mit einem kolossalen Elefanten, dazu "Trompeten und Farbenpracht". Den Abschluss des Spektakels bildete das bestens aufgelegte Team der Karnevalsgesellschaft Blau-Rot mit seiner Narrenburg.

Update: Sonntag, 2. März 2025, 18.12 Uhr


Ausgelassene Stimmung und ideenreiche Motivwagen prägten den Fastnachtsumzug in Malsch. Geradezu furchteinflößend wirkte der riesige Troll mit seinem keulenschwingenden Arm. Foto: Pfeifer

Der große Umzug soll eine "Show der Superlative" werden

Malsch. (seb) Eine "Show der Superlative" verspricht der Malscher Fastnachtsumzug am morgigen Sonntag. Der Verkehrs- und Heimatverein als Veranstalter berichtet von 39 Fastnachtsgruppen, die diesmal teilnehmen werden, mit an die 1000 Mitwirkenden, die alles tun, um mit enormen und ideenreichen Beiträgen zu verblüffen. Wagen, Fußgruppen und viel Musik erwarten die Zuschauerscharen. Und die dürften ebenfalls wieder riesig werden: Etwa 20.000 bis 30.000 Besucherinnen und Besucher werden wieder zu dem farbenfrohen Spektakel erwartet.

Der närrische Lindwurm formiert sich an der Ecke Rosenweg und Tonwerkstraße. Um 14.11 Uhr starten Zugmarschall Werner Keßler, Bürgermeister Tobias Greulich und das Prinzenpaar Karina I. und Frank I. mit Kanonendonner den Umzug.

Er bewegt sich über rund zweieinhalb Stunden hinweg durch die Hauptstraße und löst sich dann allmählich in der Rotenberger Straße und am Oberen Mühlweg auf. Die Kurpfälzische Weinkönigin Anna-Lisa Müller und Weinprinzessin Cora-Heidi Vonthron fahren im geschmückten Cabrio vorneweg.

Bevor die Besucher den Umzug erreichen, werden sie um eine Spende von drei Euro gebeten und erhalten dafür eine Umzugsplakette. Das Geld soll helfen, die hohen Kosten des Umzugs zu tragen, so der Verkehrs- und Heimatverein. Kinder haben freien Zugang.

Nach dem Umzug wird in der Letzenberghalle in der Schulstraße 4 gefeiert, der Festbetrieb startet um 15 Uhr. Dann werden auch die besten Umzugsbeiträge prämiert, die Preisgelder kommen ebenfalls aus dem Erlös der Plakettenverkäufe.

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