Neue Radweg-Verbindung" zwischen Heidelberg und Leimen eröffnet
Beide Städte wollen mehr Menschen aufs Fahrrad bringen

Michael Sauerzapf (vorne v.l.) von Leimens Bauamt, Hans Reinwald, Hermino Katzenstein und Eckart Würzner testeten die neue Strecke gleich. Fotos: Geschwill
Von Sabine Geschwill
Leimen. Genau auf der Gemarkungsgrenze gab es jetzt etwas zu feiern: die neue Radwegverbindung zwischen Leimen und Heidelberg. In Kooperation der beiden Städte sowie mit 47.000 Euro vom Bund und 36.000 Euro vom Land wurde die Lücke geschlossen. Und das in nur zwei Monaten Bauzeit. Die 165.000- Euro-Baustelle stand unter der Federführung der Stadt Leimen. Die lang ersehnte neue Verbindung ist 365 Meter lang und komfortable drei Meter breit. Die asphaltierte Strecke verbindet die Leimer Straße auf Heidelberg-Rohrbacher Seite mit Leimens Festhallenstraße. 105 Meter misst die neue Radwegtrasse auf Heidelberger Gebiet. Die restlichen 260 Meter der Strecke verlaufen auf Leimener Gemarkung.
Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner, sein Leimener Kollege Hans D. Reinwald sowie die beiden Landtagsabgeordneten Karl Klein (CDU) und Hermino Katzenstein (Grüne) durchschnitten das symbolische Band im Beisein von Stadträten, Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, des Rhein-Neckar-Kreises und HeidelbergCement. Danach traten sie in die Pedale, um die neue Strecke zu testen.
"Um diese Radverbindung wurde lange gekämpft", wusste Leimens Rathauschef. Wegen der Leimener Nordostumgehung L600 war die bisherige Leimen-Heidelberg-Route für Radfahrer unzureichend. Sie mussten an der Rohrbacher Straße noch auf Leimener Seite den fließenden Verkehr und die Straßenbahntrasse kreuzen.

Klare Ansage: Mit Hilfe einer Schablone sprayte Hans D. Reinwald "Mehr Platz fürs Rad" auf den Asphalt.
Mit dem neuen, oberhalb der verkehrsreichen Rohrbacher Straße angelegten Radweg sei jetzt eine sichere und komfortable Radverbindung zwischen den beiden Städten entstanden. "Radwege sind heute eminent wichtig, um den Umstieg aufs Rad zu fördern", betonte Reinwald. "Mit der Einrichtung des interkommunalen Radwegs schaffen wir die notwendigen Rahmenbedingungen, damit das Fahrrad auch auf längeren Strecken als echte Alternative zum Auto genutzt werden kann." Die neue Radverbindung dient auch als Anschluss an die geplanten Radschnellwege nach Hessen und in die Pfalz, wusste Reinwald.
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"Wir öffnen hier ein neues Kapitel", freute sich sein Heidelberger Kollege Würzner. Dieser sieht im Radverkehr die Zukunft. Und zwar nicht nur in Heidelberg - wo es laut der Studie "Mobilität in Deutschland" landesweit den höchsten Radverkehrsanteil gibt - sondern auch darüber hinaus. "Wir denken nicht lokal, sondern global", betonte Heidelbergs Oberbürgermeister. Sein Ziel: Pendler aus dem Umland zum Umstieg aufs Fahrrad oder Pedelec zu bewegen. Laut Pendlerbericht der Stadt Heidelberg fahren rund 4200 Beschäftigte von Leimen nach Heidelberg. Die neue Radverbindung zwischen Heidelberg und Leimen war für Würzner ein wichtiger Baustein. Er wusste aber auch: "Das Radwegenetz in der Region gilt es noch deutlich zu verbessern."
Wie wichtig es ist, den Radverkehr für Berufspendler und Freizeitradler zu fördern und für optimale Rahmenbedingungen zu sorgen, betonten die beiden Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein und Karl Kein. "Radverkehrspolitik ist aktiver Klimaschutz", so Katzenstein. In Rad- und Radwanderwege zu investieren, erachtete Klein als sehr sinnvoll und zukunftsorientiert. Für die vorherrschenden Verkehrsprobleme auf den Straßen im Land und in den Kommunen könnte ein zunehmender Umstieg auf das Rad die Lösung sein und Entlastung bringen.



