Leser zum Muttertag-Basteln in Gaiberg

"Wie erkläre ich, dass das Schulkind was mitbringt und das andere nicht?"

Das Thema wird heiß diskutiert. Es gibt ein geteiltes Echo auf die Abschaffung.

17.05.2023 UPDATE: 17.05.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden
Screenshot: RNZonline

Gaiberg. (luw) "Verbot" einer wertvollen Tradition oder Abschaffung eines nicht mehr zeitgemäßen Zwangs? Dass im Kindergarten Bergnest im Vorfeld des Muttertags keine Geschenke mehr gebastelt werden, sorgt für Diskussionen. Auch nach Erscheinen des RNZ-Artikels dazu meldeten sich zahlreiche Leser zu Wort – das Meinungsbild ist geteilt.

"Mich würde interessieren, wie viele ,betroffene’ Eltern und Kinder es gibt, die man hier schützen möchte", schreibt ein Nutzer auf www.rnz.de: "Ich halte es für falsch, die Mehrheit der Kinder und Eltern zu bestrafen, die ein Muttertagsgeschenk für eine schöne Sache halten."

Ein anderer Leser begrüßt eine neutrale Alternative zum Muttertag-Basteln, die nicht nur das "Bergnest" plant: "Einer der Kindergärten an unserem Ort hat schon vor einigen Jahren anlässlich des Mutter- und des Vatertags ein kleines Danke-Fest organisiert."

Auch ein Nutzer auf Facebook schlägt vor, sich nicht auf das Basteln zum Muttertag zu beschränken: "Die Kinder können was zum Muttertag und zum Vatertag basteln – manches kann so einfach sein..."

Eine Leserin bedauert auf Facebook den Abschied von der Tradition: "Ich hab’ mich immer enorm gefreut, wenn meine Kinder mir zum Muttertag mit strahlenden Augen etwas Gemaltes oder Gebasteltes geschenkt haben." Sie sieht darin keinen "Zwang". "Ein Valentinstag für alle reicht doch", findet dagegen eine andere Frau: Schließlich gebe es ja beispielsweise auch keinen "Opatag", argumentiert sie.

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Ähnlich sieht es eine Leserin, die den Schritt des "Bergnest"-Teams für eine "sehr gute Idee" hält: "So müssen Kinder nicht, sondern sie können, wenn sie möchten. Und mal ehrlich, warum muss man uns Eltern an einem bestimmten Tag im Jahr ehren, wenn man es jeden Tag machen könnte?"

Ein anderes Problem sieht eine Mutter, wenn es in einer Familie ein Kindergarten- und ein Schulkind gibt: "Wir sind eine Gemeinde, Kindergarten, Krippe und Schule, alles auf einem Fleck." Während in der Schule Muttertagsgeschenke gebastelt würden, werde dies nun im Kindergarten gestrichen: "Wie erkläre ich das bitte meinem Kind, dass das Schulkind was mitbringt und das andere Kind nicht?", fragt sie. Zudem erinnert sie an Alleinerziehende, bei denen eben nicht der Vater anstelle der Erzieherinnen das Basteln mit dem Kind übernehmen könne.

Auf einer eher grundsätzlichen Ebene kritisiert ein weiterer Leser die Entscheidung: "Inzwischen leben wir wohl in einer Gesellschaft, in der es wichtiger ist niemandem auf die Füße zu treten anstatt Traditionen, die nicht schlecht sind, zu pflegen."

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